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04.11.2002

Gleis 22 hält die Spur jenseits vom mainstream

Indiepop und Punkrock stehen auch zum 15. Geburtstag auf dem Club-Programm

(SMS) Mittags um zwölf mag ein Club-Feeling nicht recht aufkommen. In dem Raum, in dem das reichlich angenommene Angebot der Küche eine angenehme Café-Atmosphäre verbreitet, sollen nach Anbruch der Dunkelheit Konzerte der ganz eigenen Art stattfinden? So eigener Art, dass die Gäste des Gleis 22 oft und gern lange Wege auf sich nehmen, um dort Musik zu hören. Der Ruf des Hauses wird in ganz Europa und nicht selten auch jenseits des großen Teichs vernommen.

Indiepop, Cannibalistic Rock & Roll (Ska) oder Punkrock gehören zum Programm des Gleis 22 im JIB (Jugendinformations- und Beratungszentrum) an Münsters Hafenstraße. In der Szene so bekannte internationale Größen wie "guided by voices", "motorpsycho" oder "tocotronic", aber auch lokale Berühmtheiten wie "donots", "dr.ring-ding & the senior allstars" oder "samba" standen hier schon auf der Bühne.

In diesem Zentrum des städtischen Amtes für Kinder, Jugendliche und Familien kommen Fans der Musik jenseits des mainstream in der Regel ein- bis zweimal wöchentlich auf ihre Kosten. Im November hat der Club aber weit mehr zu bieten. Denn das Konzertteam des Gleis 22 feiert 15 Jahre Live-Musik und hat ein pralles Programm zusammengestellt (www.gleis22.de).

Mit Kontakten in ganz Europa und in den Vereinigten Staaten werden von den 15 Mitgliedern des Teams die Abende geplant. Von der Buchung der Bands bis zum Abschließen nach dem letzten Gast sind die engagierten Macher von Anfang bis Ende eines jeden Konzerts hautnah dabei. So nah, wie es nur mit totaler Begeisterung für die "eigene" Musik machbar ist.

Inzwischen wohnen die Musiker zwar in Hotels, wenn sie nach Münster kommen, aber im Grunde läuft alles noch so, wie in den Anfängen. Enge, oft persönliche Kontakte zu den Agenturen oder zu den Gruppen helfen bei der Gestaltung des Programms. Außerdem werden noch kistenweise CDs abgehört. Und dann wird entschieden, wer auf die Bühne des Gleis 22 im JIB darf. Neben den nationalen und internationalen Größen auch regelmäßig Nachwuchsgruppen aus Münster und Umgebung. Inzwischen waren es hunderte. Aber niemals eine Band, die dem Konzertteam persönlich nicht gefällt.

Darum war es für die Konzertteam-Mitglieder in den ersten Jahren auch nie ein Problem, die verschiedenen Musiker bei sich zu Hause übernachten zu lassen und weder dafür noch für die Zeit, die sie sonst noch in jedes Konzert steckten, auch nur einen Pfennig (dies gilt noch für das 20. Jahrhundert) zu sehen.

Sie wollten ihre Zeit sowieso nur im Gleis verbringen und ihre Musik hören. "Wir waren alle total verrückt" ist der Kommentar Frank Dietrichs zu diesem Leben. Er ist seit rund zehn Jahren die konstante Größe und der Motor der Konzertinitiative. Für die meisten ist inzwischen aber der ganz normale Berufsalltag eingetreten, so dass es hin und wieder auch ein Leben neben dem Gleis gibt. Das bedeutet aber nicht, dass das Leben und der Musikgeschmack einen gesetzten Anstrich erhalten hätten. Es bleibt bei Indie-Pop, Punkrock, Emo oder Garage-Beat. All das ist in der Jubiläumswoche vom 5. bis 10. November zu hören.

Ein Jubiläum, eine Dokumentation ihres Schaffens und der Hinweis, dass diejenigen, die erst jetzt dazu kommen, sich "gar nicht mehr vorstellen können, wie die Anfänge waren" machen allerdings stutzig. Das klingt nach Nostalgie und "früher war alles viel besser" derer, die schon reichlich Konzerterfahrung auf dem Buckel haben.

Das Gegenteil werden die Konzert-Macher jetzt wieder unter Beweis stellen. Schließlich ist 15 bestes Rebellier- und Experimentieralter.

Bilder:

Das Konzertteam des Gleis 22 feiert 15 Jahre Live-Musik. Foto: Presseamt Stadt Münster. Abdruck honorarfrei.

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Tel. 02 51/4 92-66 09