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29.10.2002

Begegnungen mit englischen Gegenwartsautoren

Kulturamt und Literaturverein präsentieren Autorenlesungen / Landesprojekt uk@nrw

(SMS) "Die englische Gegenwartsliteratur hat in den letzten Jahren auch hierzulande ein prägnantes Profil gewonnen", urteilt Hermann Wallmann, Vorsitzender des Literaturvereins Münster. Gelegenheit, junge Autoren mit ihren aktuellen Werken aus dem United Kingdom in Münster kennen zu lernen, bietet der landesweite Kulturaustausch uk@nrw. An drei Abenden im November präsentieren das städtische Kulturamt und der Literaturverein in der Stadtbücherei fünf Schriftsteller aus Großbritannien: Antonia S. Byatt, Lawrence Norfolk, Tibor Fischer, Lavinia Greenlaw und Michael Hofmann.

Gemeinsam ist ihnen nicht nur England als Lebens- und Arbeitsort. Hermann Wallmann: "Alle besitzen auch ein entschiedenes Verhältnis zu populären literarischen Traditionen - und überwinden diese zugleich". Lawrence Norfolk führt diese Tendenz auf eine "neue Art von Einfallsreichtum" zurück. "Es gibt neuerdings dieses Gespür, Grenzen überschreiten zu müssen ..."

Antonia S. Byatt eröffnet die Reihe am Dienstag, 5. November. Den Erzählungen und Romanen der Kritikerin und Literaturhistorikerin liegen klassische Unterhaltungsgenres zugrunde - vom Märchen über den viktorianischen Schauerroman bis hin zur erfundenen Biographie. Ihr Roman "Besessen" (deutsche Übersetzung 1993) wurde auch in Deutschland ein Bestseller. Aktuell in den Bücherregalen: ihr Erzählband "Geschichten von Feuer und Eis".

Lavinia Greenlaw und Michael Hofmann bestreiten am Donnerstag, 7. November, eine Doppellesung. Nach Veröffentlichung mehrerer Gedichtbände stellte Lavinia Greenlaw - übrigens 1997 Gast beim Lyrikertreffen Münster – zuletzt 2001 "Die Vision der Mary George" vor. Der Roman steht auf postmoderne Weise in der englischen Romantradition. Die Kritik sprach von der "Übersinnlichkeit des Irdischen".

Michael Hofmann stammt aus Freiburg, lebt aber seit seiner Jugend in England. Seine in englischer Sprache geschriebenen Gedichte sind vom deutschen Lyriker Marcel Beyer übersetzt worden. Vor einem Jahr erschienen sie unter dem bezeichnenden Titel "Feineinstellungen". Der russische Nobelpreisträger Joseph Brodsky würdigte Hofmanns Gedichte als "eine hochauflösende Vision moderner Wirklichkeit, übertragen in die Einfarbigkeit des Bewusstseins."

Eine Doppellesung gibt es auch am Dienstag, 12. November. Tibor Fischer ist ungarischer Herkunft. In Übersetzung erschienen von ihm die Romane "Stalin und ich" (1992/1994), "Ich raube, also bin ich" (1994/1997) und "Die Voyeurin" (1997/1998). Politisch korrekt geht es in seinen Werken nicht zu. Wortwitz sowie höherer und tieferer Blöd-Sinn garantieren noch in der Übersetzung ein ungewöhnliches Lesevergnügen.

Lawrence Norfolk studierte Englisch und Literaturwissenschaft am King's College in London und war als Dozent, Lexikograph und Literaturkritiker tätig. Er betrachtet den "dicken" Roman als eine Kunstgattung, "die sich die Fähigkeit bewahrt hat, einen Gegenstand ausführlich und im Detail zu behandeln". Die ebenso gelehrten wie unterhaltsamen Romane "Lemprières Wörterbuch" (1991/1992) und "Ein Nashorn für den Papst" (1996) bestätigen das. Norfolks neuer Roman "In Gestalt eines Ebers" (2000/2001) transformiert Leben, Werk und Wirkung von Paul Celan.

Gast der Lesungen am 5. und 12. November ist auch die Übersetzerin Melanie Walz. Die Trägerin des Rowohlt-Preises für Übersetzungen hat die letzten Bücher von Antonia S. Byatt und Lawrence Norfolk ins Deutsche übertragen. Für die Übersetzungen am 7. November ist einer der beiden Autoren zuständig: Michael Hofmann ist nicht nur ein englischer Lyriker, er hat auch deutsche Autoren ins Englische übertragen.

Alle Literaturabende beginnen um 20 Uhr bei jeweils fünf/drei Euro Eintritt. Ausführliche Informationen: www.muenster.de/stadt/kulturamt und www.uk-nrw.de

Foto: Eröffnet die Lesereihe in Münster: Bestsellerautorin Antonia S. Byatt.

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