Stadt Münster: Tiefbauamt - Pressemeldungen

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05.09.2002

Frauenbüro übernimmt Lotsenfunktion im dichten Netz der Beratungsstellen

Gefragte Anlaufstelle rund um Arbeit, Wiedereinstieg, Partnerschaft und Familie / Thema "Gewalt" nimmt zu

(SMS) Familie, Partnerschaft, Erziehungszeit, aber auch Arbeitsmarkt, Wiedereinstieg in den Beruf, Existenzgründung – um diese Themen drehen sich die Anfragen an das Frauenbüro der Stadt Münster. 160 Personen wandten sich im vergangenen Jahr an die Anlaufstelle, die Ratsuchenden vor allem hilft, sich in dem dichten Netz der Beratungsstellen in dieser Stadt zurechtzufinden. Das Team des Frauenbüros vermittelt Frauen, aber auch Männer, die um Unterstützung bitten, an fachlich geeignete Einrichtungen und erspart ihnen so mühsames Suchen, Telefonieren oder gar überflüssige Wege. Die städtische Frauenbeauftragte Monika Arndts-Haupt bringt es auf den Punkt: "Wir leisten in erster Linie Navigationshilfe."

Und diese scheint gefragter denn je. "Oft beginnt ein persönliches Gespräch mit einer nahezu banalen Nachfrage", berichtet die Leiterin des Frauenbüros. "Und plötzlich wird klar, dass die Frau tatsächlich vor einem schier unentwirrbaren Knäuel von Schwierigkeiten steht."

Zeitraubendes Suchen in belastenden Konfliktsituationen nach der passenden Beratungsstelle sei dann wenig hilfreich. In einer Stadt wie Münster mit ihrer vielfältigen Beratungslandschaft komme es vielmehr darauf an, den richtigen Zugang zu finden. "Wir sind auf dem neuesten Stand und können so passgenaue Orientierung leisten", so Martina Arndts-Haupt.

In der "Rangliste" der Themen machten in 2001 Arbeit, Studium und Ausbildung mehr als der Hälfte der Gespräche aus. Gefolgt von Fragen zu Familie, Partnerschaft, Trennung und Scheidung, die zusammen ein Viertel der Anfragen umfassten. "Immer häufiger kommt auch das Thema ‚Gewalt‘ auf den Tisch", hält die Frauenbeauftragte fest. Offensichtlich sei es mit dem Aktionsjahr "Gegen Gewalt an Frauen und Mädchen" gelungen, Betroffenen und und den Menschen in ihrem Umfeld Mut zu machen, sich besser zu informieren, zu schützen und zu wehren.

Die meisten Anfragen an das Frauenbüro - mehr als die Hälfte - kommen von Bürgerinnen und Bürgern aus Münster. Ein gutes Drittel entfällt auf die Kolleginnen und Kollegen aus der Stadtverwaltung. Der Anteil ratsuchender Männer liegt bei zwei Prozent. Jeder fünfte Kontakt wird für ein intensives Gespräch genutzt und findet Fortsetzungen in einem weiteren Austausch im Frauenbüro.

Die Funktion "Anlaufstelle" habe im Rahmen der gesamten Aufgabenstellung des Frauenbüros eine wichtige Seismografenfunktion, betont Martina Arndts-Haupt. Das Frauenbüro arbeite in Münster mit vielen Organisationen und Einrichtungen an strukturellen Fragen der Frauen- und Mädchenpolitik. "Wenn bestimmte Fragestellungen sich häufen, wissen wir, dass grundsätzliche Lösungen gefordert sind", so die Frauenbeauftragte. Das können zum Beispiel Probleme sein, die allein Erziehende betreffen. Dann macht sich das Frauenbüro im Verbund mit anderen Ämtern, freien Trägern und vor allem dem gut organisierten münsterschen Frauennetz daran, Konzepte für möglichst strukturell wirksame Verbesserungen zu entwickeln.

Information: Frauenbüro der Stadt Münster, Telefon 4 92-17 01, E-Mail frauenbuero@muenster.de. Gesprächstermine werden individuell vereinbart.

 

Zusatzinfos

Kontakt

Birgit Jaskowiak
Tel. 02 51/4 92-66 09