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26.07.2002

Ein Gemälde für die neuen Machthaber

Stadtmuseum zeigt "Die Kartoffelschälerin" von Bernhard Bröker aus dem Jahr 1941

(SMS) In dem noch jungen Stadtmuseumskabinett "Kunst von 1920 bis 1950" spiegeln sich wesentliche Entwicklungen, die Kunst und Kultur jener Jahrzehnte in dieser Stadt nahmen. Für einige Monate präsentiert das Haus an der Salzstraße jetzt ein Gemälde aus Privatbesitz, das typisch ist für die Kunst des Nationalsozialismus in Münster - "Die Kartoffelschälerin" von Bernhard Bröker aus dem Jahr 1941.

Die künstlerischen Phasen, die der Maler und Mitbegründer der Künstlergemeinschaft "Schanze" durchlebte, waren zeittypisch: Dem Impressionismus schloss sich ein kurzes expressionistisches Zwischenspiel in den 20-er Jahren an, ehe sich Bröker (1883-1969) der Neuen Sachlichkeit zuwandte.

"Das Ölgemälde ‚Die Kartoffelschälerin‘ ist nahezu ein Paradebeispiel für die damals in Münster entstandenden Arbeiten", urteilt Dr. Rita Kauder-Steiniger. "Ein volksnahes Motiv, die nüchterne Schilderung alltäglicher Arbeit, umgesetzt ohne das Pathos von ‚Blut und Boden‘", führt die Kunsthistorikerin weiter aus.

Da der von Bernhard Bröker und seinen "Schanze"-Kollegen gepflegte neusachliche Stil nicht kritisch, sondern eher idyllisch war, erregte er bei den neuen Machthabern ab 1933 auch keinen Anstoß. Rita Kauder-Steiniger: "Die Künstler wählten allenfalls zunehmend anheimelnde Motive aus dem Volk. Weitere Konzessionen mussten die münsterschen Maler nicht machen".

 

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Birgit Jaskowiak
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