(SMS) Der orangefarbene Metallkasten ist kaum 30 Jahre alt, mutet heute aber schon historisch an: ein Exemplar der mit einer Kurbel versehenen Fahrscheinautomaten, die Anfang der 70er Jahre als "automatische Billetverkäufer" an Bushaltestellen in Münster aufgestellt wurden. Sie ersetzten den mitfahrenden Busschaffner, durch sie kam man auch unabhängig von Fahrer und Verkaufsstelle an Bustickets. Solche Stationen aus der Geschichte der Stadtwerke zeigt die Ausstellung "Energie & Bewegung - 100 Jahre Stadtwerke Münster" ab 30. Oktober im Stadtmuseum. Sie behandelt die Bereiche Gas, Wasser, Strom, Verkehrsbetriebe, Hafen und Fernwärme in ihrer Entstehung, Entwicklung und Bedeutung.

Das rasche Wachstum der Städte brachte im ausgehenden 19. Jahrhundert hohe Anforderungen an die Kommunen als Dienstleister. Auch in Münster waren neue Systeme zur Wasserver- und –entsorgung gefragt, Gas-, Wasser- und Elektrizitätswerk und die Straßenbahn, die bis 1954 wichtigstes Verkehrsmittel in der Stadt blieb. 1938 wurden das Gas-, Wasser- und Elektrizitätswerk und die Verkehrsbetriebe in "Stadtwerke Münster (Westf.)" umbenannt. 1953 kam die Verwaltung des Hafens hinzu, 1966 die Betreuung der städtischen Bäder. Im Jahr 1967 wurde die "Stadtwerke Münster GmbH" aus der Taufe gehoben.

Modelle wie das von Straßenbahnen auf dem Drubbel oder von einem münsterschen Triebwagen werden in der Ausstellung die Geschichte der Stadtwerke illustrieren. Multimedia-Präsentationen führen durch die Welt von Strom und Wasser und zeigen den Aufwand, der für die tägliche Versorgung der Verbraucher erforderlich ist.

"Energie & Bewegung – 100 Jahre Stadtwerke Münster" wird bis zum 7. April 2002 im Stadtmuseum zu sehen sein. Ein umfangreiches Begleitprogramm, einschließlich Führungen und Besichtigungen, runden die Präsentation ab. Weitere Information: Tel. 4 92-45 03.