Stadt Münster: Tiefbauamt - Pressemeldungen

Pressemitteilungen

11.07.2001

Wie Behinderte behindert werden

Betroffene machen bei Stadtrundgängen auf Barrieren aufmerksam

(SMS) Fahrräder, Autos, Abfalltonnen oder auch Glasscherben auf Bürgersteigen, Tische und Stühle von Straßencafés auf Gehwegen – für Rollstuhlfahrer und Blinde kann das schnell zur unüberwindlichen und gefährlichen Barriere werden. Oft ist es keine böse Absicht, wenn Fahrzeuge Behinderten und Eltern mit Kinderwagen den Weg versperren. Aber durch Gedankenlosigkeit werden die Barrieren nicht weniger behindernd. Behinderte Menschen werden in den nächsten Tagen in der Innenstadt solche Barrieren aufzeigen und versuchen, mit Passanten darüber ins Gespräch zu kommen.

Die Idee kommt von der Arbeitsgruppe Stadtplanung und Verkehr der Behindertenkommission. Sie führte im vergangenen Jahr erstmals solche "Stadtrundgänge" durch. Diesmal wird die Gruppe von Mitarbeitern des Ordnungsamtes begleitet.

"Der Service- und Ordnungsdienst und das Team der Verkehrsüberwachung bemühen sich sehr, die Anliegen behinderter Menschen in ihrer täglichen Arbeit zu berücksichtigen", betont Hermann Heinendirk vom Ordnungsamt. "Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter können aber leider nicht jeden Tag an allen kritischen Stellen präsent sein." Deshalb gibt es zusätzlich die Möglichkeit, unter der "Info-Hotline" 4 92-32 99 auf aktuelle Probleme hinzuweisen.

"Mobilität ist für Menschen mit Behinderung sehr wichtig, da durch sie eine Integration in die Gesellschaft erst möglich ist", so Wulf Greiling, Sprecher der Arbeitsgruppe Stadtplanung und Verkehr. Die Arbeitsgruppe will zeigen, "dass oft nicht die Behinderung das Problem ist, sondern das Umfeld, das nicht auf die Bedürfnisse von Menschen mit Behinderung zugeschnitten ist".

Wer die Arbeitsgruppe unterstützen möchte, kann sich an die städtische Koordinierungsstelle für Behindertenfragen im Sozialamt wenden (Tel 4 92-50 27, Fax 4 92-79 01, E-Mail RueterD@stadt-muenster.de). Dort gibt es auch Informationen zu den geplanten Stadtrundgängen.

 

Zusatzinfos

Kontakt

Birgit Jaskowiak
Tel. 02 51/4 92-66 09