Stadt Münster: Tiefbauamt - Pressemeldungen

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05.06.2001

Stadtmuseum ersteigert Täufertaler für Münster

Wertvolle Neuerwerbungen bereichern Schausammlung / Königsketten als Dauerleihgabe

(SMS) Gleich zwei wertvolle Neuerwerbungen kann das Stadtmuseum Münster in seinem Kabinett "Die Täufer" präsentieren. Münster erhielt den Zuschlag bei der Ersteigerung eines der überaus seltenen Taler aus dem Täuferreich, der noch vor der Königserhebung Jan van Leidens unter dem Rat der Zwölf Ältesten 1534 im Umlauf war. Ähnlich hochrangig einzustufen sind die beiden illustrierten Flugschriften anno 1535/36. Auch sie finden ihren Platz in dem mit Ende der erfolgreichen "Täufer"-Ausstellung inhaltlich neu überarbeiteten Kabinett in der Schausammlung des Museums.

Als "Glücksfall" wertet Museumsdirektorin Dr. Barbara Rommé die erfolgreiche Ersteigerung des Täufertalers, dessen Prägung auf den Zeitraum von März bis August 1534 datiert wird. "Bislang waren nur wenige Exemplare dieses Typs bekannt", freut sich Dr. Bernd Thier über den münsterschen "Neuzugang" und verweist auf die wenigen erhaltenen Originale in den Münzkabinetten in Berlin, Gotha, Hannover, München und im niederländischen Enschede.

Bereichert wird das Stadtmuseum darüber hinaus auch um zwei besondere Insignien: Dank der Großzügigkeit eines privaten Leihgebers ist es möglich, die beiden goldenen Ketten, die aus dem Besitz des Königs Jan van Leiden stammen sollen, als Leihgabe im Täuferkabinett zu präsentieren. "Damit sind nach vielen Jahren die bedeutendsten Relikte der Täuferherrschaft in Münster wieder im Stadtmuseum vereint", freut sich Barbara Rommé. Denn auch die vier Zangen, mit denen die drei Anführer Jan van Leiden, Bernd Knipperdollinck und Bernd Krechting am 21. Januar 1536 auf dem Prinzipalmarkt hingerichtet wurden, erinnern in dem Haus an der Salzstraße an die Vorgänge, die damals das Deutsche Reich in Atem hielten. Bei den drei eisernen Körben im Stadtmuseum handelt es sich allerdings um Kopien aus dem 19. Jahrhundert. Die Originale künden auch weiterhin hoch am Turm der Lambertikirche von den historischen Ereignissen.

 

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Tel. 02 51/4 92-66 09