Stadt Münster: Tiefbauamt - Pressemeldungen

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25.03.2001

Bissige Farbakkorde im "Barrakuda-Becken"

Installation von Christel Fetzer im Wewerka-Pavillon führt in südliche Gewässer

(SMS) "Barrakuda" - das neue Ausstellungsprojekt im Wewerka-Pavillon am Aasee führt in ferne südliche Gewässer, in denen mit messerscharfen Zahnreihen ausgestattete Raubfische jeden Köder in Windeseile bis auf den Knochen abnagen. Der Pavillon in seiner aktuellen Interpretation von Christel Fetzer also ein Aquarium? Trotz der vitrinenhaften Struktur des Ausstellungsgebäudes wäre dies zu direkt gedacht. Die Meisterschülerin aus der Klasse von Professor Reiner Ruthenbeck greift jedoch auf abstrakter Ebene das Auftreten in Schwärmen des Titel gebenden Fisches und nicht zuletzt auch dessen "Bissigkeit" auf. Gezeigt wird die Installation bis zum 6. Mai in der gemeinsamen Reihe von Kulturamt und Kunstakademie.

Der Betrachter wird mit 160 monochromen, 80 x 80 Zentimeter großen Farbquadraten konfrontiert. In über 30 Farbvarianten hat die Künstlerin PVC-Folien auf Keilrahmen gespannt, mit Watte unterpolstert und mit Kartonpappe zur Rückseite hin verstärkt. In vier Reihen füllen diese Flächen nun in stark farbigem Kontrast drei der Glaswände des Wewerka-Pavillons. Zur nördlichen Seite hin bleibt der Glasraum jedoch offen, hier offenbart sich die Kehrseite der Installation. So schreiend grellfarbig sich "Barrakuda" nach außen wendet, so verhalten unprätentiös nach innen. Lediglich funktional als Abstützung benötigte recycelte Kartons - die auch dem Einladungsmotiv als Vorlage gedient haben - bieten sich hier dem Blick des Betrachters dar. Funktionales Innenleben und ästhetische Verpackung treten in ein spannungsvolles Wechselspiel.

Christel Fetzer lotet die Grenzen zwischen Dekoration, Farbmustervorlagen und der Strukturdurchbrechung dieser bewusst provozierten Seherwartungen aus: Zugleich eine Farbflächenmalerei, die in das noch vorfrühlingshafte Graubraun der umgebenden Parklandschaft einen bissig dissonanten Farbakkord setzt.

 

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Kontakt

Birgit Jaskowiak
Tel. 02 51/4 92-66 09