Stadt Münster: Tiefbauamt - Pressemeldungen

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28.11.2000

Wohnberatung hilft alten Menschen Selbstständigkeit erhalten

Stadträtin Dr. Klein: Beratungsstelle wurde zum Bestandteil der sozialen Infrastruktur / Seit Jahren steigende Nachfrage

(SMS) "Die Wohnberatung im Informationsbüro Pflege ist aus der sozialen Infrastruktur Münsters nicht mehr wegzudenken." Sozialdezernentin Dr. Agnes Klein belegt diese Feststellung mit Zahlen zur Nachfrage nach dem modellhaften Service des städtischen Sozialamtes. Von Januar bis Oktober haben mehr als 800 Menschen erstmals Kontakt zur Beratungsstelle gesucht. Im ganzen Jahr 1999 waren es 643, im Jahr zuvor wurden 544 Beratungswünsche gezählt.

Die Wohnberatung ist eine von landesweit 40 Modell-Beratungsstellen. Sie werden zu jeweils einem Drittel vom Land, den Pflegekassen und den Kommunen finanziert. In Münster startete das Modell Mitte 1995 mit dem Schwerpunkt "Wohnraumanpassung. Mitte 1997 kamen als ergänzendes Angebot die "Hilfen beim Umzug" hinzu.

"Mehr als 90 Prozent der Älteren leben in eigenen vier Wänden und wollen möglichst lange in ihrer gewohnten Umgebung selbstständig bleiben", erläutert die Sozialdezernentin. Deren Anliegen greife die Wohnberatung in den Sprechstunden im Gesundheitshaus, am Telefon und bei Hausbesuchen auf. Mit dem wachsenden Anteil alter und behinderter Menschen werde die Nachfrage weiter steigen.

Das Ergebnis der Beratungen von Thomas Schulze auf`m Hofe schlägt sich auf unterschiedlichste Weise nieder. Mal ist es "nur" der Tipp zum Anbringen des richtigen Haltegriffs in richtiger Höhe, dann wieder die Komplettlösung für den barrierefreien Umbau von Wohnung und Hauseingang. Bodengleiche Dusche statt Badewanne, mit dem Rollstuhl unterfahrbares Waschbecken, rutschhemmende Bodenfliesen, Treppenlift, Installation eines Hausnotruf-Systems - die Wohnberatung stellt sich ganz auf den individuellen Bedarf bei individuellen Wohnverhältnissen ein.

Gegebenenfalls liefert Thomas Schulze auf`m Hofe gleich noch Hinweise zur möglichen Finanzierung von Installationen und Umbauten dazu. Oft beteiligt sich daran die Pflegeversicherung. Außerdem gibt es das Programm "Altenfreundliche Wohnungen" der städtisch verwalteten Stiftung Magdalenenhospital. Mit jährlich 200 000 Mark kann sie die altengerechte Ausstattung von jeweils etwa 40 bis 50 Wohnungen fördern. Vor Beginn der Wohnberatung wurde gerade mal jede dritte Mark aus diesem Programm abgerufen. Mittlerweile sind die Mittel so gefragt, dass der Fördertopf schon im Frühjahr ausgeschöpft ist.

Ein weiteres Ergebnis der Wohnberatung: Die Menschen setzen sich früher mit dem Alter und seinen körperlichen Einschränkungen auseinander. Zunehmend lassen schon "jüngere Alte" ihre Wohnung für künftige Lebensjahre alten- und behindertengerecht herrichten. Genau das ist ein wesentliches Ziel der Wohnberatung. Sie will dazu beitragen, dass ein größerer Anteil der Wohnungen altengerecht wird. Damit erhöht sie die Lebensqualität, sie erübrigt oder verzögert die Pflege und den Umzug ins Heim, sie hilft Unfälle vermeiden und senkt letztlich sogar noch die Krankheitskosten.

Nach Angaben von Sozialdezernentin Dr. Klein ist die Beratungsstelle momentan gesichert. Wie es nach Abschluss der Gespräche mit den zuständigen Kostenträgern im nächsten Jahr weiter geht und welches Finanzierungsmodell dann greift, ist noch offen. "Unstreitig ist aber, dass es weiter gehen muss", betont die Sozialdezernentin.

Alte und behinderte Menschen und ihre Angehörigen erreichen die Wohnberatung im Informationsbüro Pflege. Es befindet sich im Gesundheitshaus, Gasselstiege 13, Telefon 4 92-50 60. Über die Arbeit der Wohnberatung informiert eine Ausstellung, die bis Ende Dezember im Foyer des Gesundheitshauses zu sehen ist.

 

Zusatzinfos

Kontakt

Birgit Jaskowiak
Tel. 02 51/4 92-66 09