Nanotechnologie und Biotechnologie sind zwei der wichtigsten Pfeiler der Wirtschaft des 21. Jahrhunderts. Daher kommt der bundesweit ersten internationalen Fachtagung eine besondere Bedeutung zu. Wenn Physiker mit ihren Nanometer-Werkzeugen in die Welten zellulärer Funktionen vordringen, wird es für Biologen interessant. Zudem bietet die Nanobiotechnologie innovative Produkte und Verfahren für nahezu alle Industriebereiche. Biologische Speicherchips enormer Kapazität, neue wirksame Therapieformen und Materialien mit bislang undenkbaren Eigenschaften sind nur wenige Anwendungsbeispiele aus der Welt des Nanokosmos.
Das enorme Potenzial der Nanobiotechnologie wird in sechs Workshops ausführlich diskutiert. Nanoanalytik, Nanotools, Drug Design, Biomaterialien, Chip-Technologie und Molekulare Medizn sind die Themen, mit denen sich die Wissenschaftler aus Hochschule und Industrie auseinandersetzen.
Diskussionsgrundlage bilden Vorträge von 44 renommierten Wissenschaftlern wie Prof. Murday vom Naval Research Laboratory in Washington DC, Prof. Fuchs, Prof. Oberleithner und Prof. Hillenkamp aus Münster, Prof. Yanagida aus Osaka, Prof. Plückthun und Prof. Seeger aus Zürich, Prof. Weinstein aus Bethesda und Prof. Heckl aus München. Parallel zu den Fachvorträgen laufen "Satelliten-Workshops", die sich beispielsweise mit Anwendungsmöglichkeiten und Baustadium des Weltraum-Forschungslabors des International Space Shuttle (ISS) befassen.
Ergänzt wird die Fachtagung durch eine umfangreiche Ausstellung, an der sich große Firmen wie Henkel und das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt ebenso beteiligen wie eine Vielzahl junger Nanobiotech-Firmen, Verlage und Finanzdienstleistungs-Unternehmen. Sie zeigt nicht nur konkrete Anwendungen der Nanobiotechnologie zur Entwicklung neuer Verfahren und Produkte, sondern ermöglicht auch Kontakte zu Kapitalgebern, möglichen Kooperationspartnern und wichtigen Transferstellen.
Eröffnet wird die "NanoBioTec - Congress & Exhibition" von Vertretern aus Bund, Land und Kommune: Wolf- Michael Catenhusen (Parlamentarischer Staatssekretär bei der Bundesministerin für Bildung und Forschung), Hartmut Krebs (Staatssekretär im Ministerium für Schul- und Weiterbildung, Wissenschaft und Forschung des Landes NRW) und Münsters Oberbürgermeister Berthold Tillmann heißen die Teilnehmer willkommen.
Ziel der NanoBioTec ist es, die Möglichkeiten der Nanotechnik innerhalb der Life Sciences umfassend und interdisziplinär zu diskutieren. Die Fachtagung bietet eine Plattform für Treffen zwischen Vertretern aus Wissenschaft und Unternehmen zur gegenseitigen Information und Initiierung von Forschungs- und Entwicklungskooperationen.
Mit der Messe profiliert sich Münster weiter international als Standort für zukunftsweisende Technologien. Die Darstellung von Nanostrukturen in biologischen Systemen ist eine Kerndisziplin Münsteraner Forschung. Gegenwärtig arbeiten im Münsterland 25 Unternehmen auf Basis von Biotechnologie und Nanotechnologie. Einige von ihnen werden sich in einem "Satelliten-Workshop" auf der NanoBioTec vorstellen.
Die interdisziplinäre Kooperation von Nano- und Biotechnologie macht bislang Ungeahntes möglich. Wer mit Atomen arbeitet, rührt an Grundfesten. Ein weites Feld also für die Nanobiotechnologie, deren enormes Potenzial Münsters Entwicklung zum international anerkannten Wirtschaftsstandort der Life Sciences maßgeblich fördern wird.