(SMS) "Richard Galliano vollbringt das Kunststück, die Töne so leicht und luftig durch den Kirchenraum schweben zu lassen, dass man sich an einem Frühlingstag in einem französischen Straßencafé wähnt." So urteilte eine Kritikerstimme nach einem Konzert des französischen Musikers, der das Akkordeon für den Jazz entdeckte. Nach seinen gefeierten Auftritten im Trio und Duo bei den letzten beiden internationalen Jazzfestivals in Münster konzertiert Galliano nun als Solist in dieser Stadt: Am Montag, 11. September, gastiert er um 20 Uhr in der Dominikanerkirche und setzt die im Vorjahr bei der City-Offensive "Ab in die Mitte" so erfolgreich gestartete Reihe "Jazz in Kirchen" fort.

In Frankreich ist das Akkordeon untrennbar verbunden mit der Musette, einer Tanzmusik, die Anfang des Jahrhunderts in Paris entstand. Ähnlich wie sein verstorbener Freund Astor Piazolla den Tango Nuevo ‚erfand', gilt heute Richard Galliano als der Gründer der "New Musette", die er mit neuen Rhythmen, neuen Harmoniefolgen und neuen Melodien erweiterte. "Es gibt den Jazz und es gibt die Musette", sagte er einmal, "und ich mache weder das eine noch das andere. Wenn ich heute einen Musette-Walzer spiele, dann denke ich an den Schlagzeuger Elvin Jones oder an die Kraft von John Coltrane."

Gallianos Entdeckungsfahrt in das Wesen der Musette hat ihn in den letzten Jahren wieder näher an die Jazztradition herangeführt. Wie kaum ein anderer bewegt er sich in den beiden Sphären Musette/Tango und improvisierte Musik.

Richard Galliano gilt heute als einer der führenden Jazzmusiker Frankreichs und wurde mehrfach mit Preisen geehrt. Darunter mit den Prix Django Rheinhard der Académie du Jazz, der höchsten Auszeichnung, die man in Frankreich als Jazzmusiker erhalten kann.

Der Auftritt des französischen Musikers gehört zum Kulturprojekt "Münster bleibt auf" innerhalb der NRW-Cityoffensive "Ab in die Mitte". Karten für das Kirchenkonzert (15/12 Mark) gibt es im Vorverkauf im Service Center bei Karstadt und im Ticket-Center in der Galeria Kaufhof.