Stadt Münster: Tiefbauamt - Pressemeldungen

Pressemitteilungen

27.06.2000

Rekordzahlen für Betriebe und Beschäftigte

Wirtschaftsförderung war 1999 mehr gefragt als je zuvor / "Ankerplätze" für Nano- und Biotechnologie

(SMS) Rekordmarken bei der Zahl der Betriebe und der Beschäftigten bei weiterhin hohem Gewerbesteueraufkommen und sinkender Arbeitslosenquote kennzeichnen für Münster das Wirtschaftsjahr 1999. Unverändert hoch war die Nachfrage nach Gewerbeflächen - ein Hinweis auf die Attraktivität des Standortes und Erfolge bei dessen Marketing durch die Wirtschaftsförderung. Junge Unternehmen nahmen deren Service mehr denn je in Anspruch. "Insbesondere ist es aber auch gelungen, für die Zukunft dieser Stadt wichtige Ankerplätze für die Nano- und die Biotechnologie zu schaffen", erläuterte Stadtdirektor Horst Freye bei der Vorlage des Jahreswirtschaftsberichtes.

Im zurückliegenden Wirtschaftsjahr waren in Münster 122 051 Personen sozialversicherungspflichtig beschäftigt, das sind 3447 mehr als 1998 (118 604). Ein großer Teil des Zuwachses entfällt auf die Teilzeitarbeit und ist Folge der gesetzlichen Neuregelung der 630-Mark-Jobs. "Daneben ist das starke Wachstum aber nicht nur der allgemeinen konjunkturellen Belebung zu verdanken, sondern ebenso Effekt der strategischen Standortförderung", betonte Wirtschaftsdezernent Freye.

In dem Zusammenhang wies er auf die weiterhin rückläufige Arbeitslosenquote: Mit 9,4 Prozent lag sie 1999 um 0,3 Prozent unter der Vorjahresquote (9,7 Prozent). Damit blieb Münster erneut deutlich unter dem Landesdurchschnitt von 11,2 Prozent. Unter sämtlichen Vergleichsstädten konnte lediglich Bonn eine niedrigere Quote aufweisen (7,9 Prozent). Neue Arbeitsplätze entstanden vor allem in den unternehmensbezogenen Dienstleistungen, im Gesundheits- und Sozialwesen, im Gastgewerbe sowie im Bereich Verkehr und Nachrichtenübermittlung.

Die Zahl der gemeldeten Betriebe erreichte 1999 die Rekordmarke von 16 207. Seit 1994 wächst die Zahl der aktiven Betriebe kontinuierlich, von 1998 auf 1999 beträgt das Plus 469. Mit Gewerbesteuereinnahmen von 436,6 Mio DM konnte der Vorjahresrekord (495,2 Mio) zwar nicht eingestellt werden, dennoch bewegte sich das Aufkommen weiterhin auf hohem Niveau.

Gewerbeflächenmanagement

Wichtiges Instrument der Standortförderung war das Handlungsprogramm Gewerbeflächen. Nach wie vor war und ist die Flächennachfrage sehr hoch. Im Berichtsjahr wurden 24 Grundstücke von zusammen 12,1 Hektar vergeben. Das Gesamtergebnis setzt sich zusammen aus 17 städtischen Flächen (6,6 Hektar) und sieben Verkäufen (5,5 Hektar) aus dem Eigentum der Gewerbepark Münster-Loddenheide GmbH (GML).

Im Gegensatz zum Vorjahr, in dem vor allem größere Unternehmen bedient wurden, standen 1999 kleine und mittlere Betriebe im Mittelpunkt der Vergabepolitik. "Mit den 12,1 Hektar Gewerbefläche ist ein Investitionsvolumen von etwa 120 bis 130 Millionen Mark verbunden", schätzt Dr. Kirsten Witte, Leiterin der Wirtschaftsförderung. "Dabei werden 300 neue Arbeitsplätze entstehen und rund 1050 bestehende gesichert."

Als besonders zukunftsweisend habe sich die Vermarktung der GML-Flächen erwiesen: Seit Beginn der Vermarktung habe die GML auf der Loddenheide 14 Grundstücke in einer Gesamtgröße von 16,6 Hektar verkauft. Damit sind bereits knapp 25 Prozent des Areals der Loddenheide an Investoren veräußert. "Allein durch die bisher geplanten Investitionen werden dort rund 750 Arbeitsplätze entstehen", sagte die Leiterin der Wirtschaftsförderung. Zusätzlich rechnet sie damit, dass diese Zahl in den nächsten zwei bis drei Jahren auf etwa 1000 korrigiert wird.

Stadtdirektor Freye machte deutlich, wie wichtig künftig die interkommunale Zusammenarbeit bei der Entwicklung von Gewerbeflächen ist. Für Münster sei das sowohl wegen der knapper werdenden Flächen als auch wegen des Preisgefälles beim Grunderwerb im Vergleich zu den Nachbargemeinden dringend erforderlich. So habe der Rat nicht nur zur gemeinsamen Entwicklung von Flächen beim Flughafen Münster/Osnabrück, sondern auch für das Gebiet Kiebitzpohl (Telgte) aufgefordert.

Arbeitsmarktförderung

Insgesamt 704 Personen (397 Männer und 307 Frauen) profitierten 1999 von den Förderung der Arbeitsmarkt-Initiative Münster (AIM). Allein 573 Personen haben durch die Hilfe der AIM-Projektförderung ein sozialversicherungspflichtiges Beschäftigungsverhältnis aufgenommen oder an einer Qualifizierung oder Vermittlung teilgenommen. Zugleich gelang es, durch den Einsatz von 1,87 Mio DM AIM-Mitteln zusätzlich 6,5 Mio DM aus anderen Arbeitsmarktprogrammen für Münster zu gewinnen.

Als besonders erfolgreich haben sich im Bereich der Arbeitsmarktförderung der Wirtschaftsförderung die Existenzgründungsberatung und das Coaching junger Unternehmen erwiesen. 380 angehende Unternehmerinnen und Unternehmer haben sich 1999 beraten lassen (1998: 319) - ein Plus von 19 Prozent. Das Coaching, bei dem jungen Unternehmen geholfen wird, die schwierige Anlaufphase zu überstehen, wurde 450 Mal in Anspruch genommen - 50 Prozent mehr als im Jahr zuvor (299).

NanoBioTec wird bundesweite Premiere

Zu den wichtigsten Aufgaben gehört unverändert die Profilierung Münsters als Standort zukunftsweisender Technologien. Stadtdirektor Freye hob in diesem Zusammenhang die erfolgreiche Tätigkeit der Technologie-Initiative Münster (tim) hervor. Derzeit bereitet die tim die NanoBioTec vor, die bundesweit erste Kongress-Messe für die Bereiche Nano- und Biotechnologie. Sie wird im September in der Halle Münsterland stattfinden.

Außerdem arbeitet die Stadt gemeinsam mit Partnern der tim an der Realisierung des CeNTech, eines Zentrums zur wirtschaftlichen Nutzung interdisziplinärer Forschungsergebnisse im Bereich Nanotechnologie. Mit finanzieller Unterstützung von Land, Stadt und Universität soll der Bau des Zentrums in unmittelbarer Nähe der Hochschulen bereits Ende 2000 beginnen.

Darüber hinaus hat die Stadt ein Gutachten zur Fortschreibung des Einzelhandelskonzepts in Auftrag gegeben. Die Ergebnisse werden demnächst vorliegen. Ziel ist es, die bestehende Einzelhandelsstruktur einschließlich bereits laufender Projekte zu analysieren und neue Chancen aufzuzeigen. Zusätzlich sollen weitere Standorte - wie etwa das Areal um den Hauptbahnhof - auf tragfähige Nutzungsvarianten hin untersucht werden. Das Gutachten stützt sich wesentlich auf die Beteiligung und Befragungen von Einzelhändlern, Bürgern und Passanten.

Interessierte erhalten das Heft "Jahresbericht 1999" der Wirtschaftsförderung (22 Seiten) kostenlos in der Bürgerberatung im Stadthaus I.

 

Zusatzinfos

Kontakt

Birgit Jaskowiak
Tel. 02 51/4 92-66 09