Münster (SMS) Die Stadt Münster und die freien Träger der Jugendhilfe haben erstmals gemeinsame Qualitätsstandards für Rechte- und Schutzkonzepte in kinder- und jugendbezogenen Einrichtungen beschlossen. Sie sollen sicherstellen, dass junge Menschen in Münster in einer respektvollen und geschützten Umgebung aufwachsen können. Die Regeln gelten ab sofort in Kinder- und Jugendzentren, schulnahen Jugendhilfen wie Schulsozialarbeit und Offene Ganztagsbetreuung (OGS) sowie bei Angeboten der Jugendsozialarbeit.
Das trägereigene Rechte- und Schutzkonzept enthält einen verbindlichen Verhaltenskodex gegen diskriminierendes oder übergriffiges Verhalten. Für Beschwerden und Verdachtsfälle sowie Sensibilität für geschlechtliche Vielfalt gibt es feste Ansprechpersonen. Zudem werden Kinder und Jugendliche in Entscheidungen – beispielsweise zu möglichen Angeboten in Jugendzentren – eingebunden und über ihre Rechte informiert.
Mitarbeitende erhalten direkte Unterstützung von ihren Arbeitgebern, wenn es Verdachtsfälle von sexualisierter Gewalt gibt. In Fällen, in denen der Verdacht auf Gewalt gegen junge Menschen durch Mitarbeitende besteht, wird ein abgestimmtes Beratungsangebot gemeinsam durch Fachberatungsstellen und dem Amt für Kinder, Jugendliche und Familien bereitgestellt.
„Wir schaffen klare Strukturen und Beteiligungsmöglichkeiten. Risiken lassen sich so früh erkennen und Schutzmaßnahmen umsetzen“, sagt Heike Nees, Leiterin der Fachstelle Jugendsozialarbeit – Jugendhilfe an Schulen. Maike Ingenfeld, Teamleiterin Kinder- und Jugendförderung, ergänzt: „Wir schaffen sichere Räume, in denen Kinder ihre Rechte kennen, ihre Identität leben und sich frei entwickeln können.“
Die Standards wurden während einer dreijährigen Qualitätsoffensive von 2022 bis 2024 erarbeitet. Fachkräfte entwickelten dabei die bestehenden Konzepte weiter, bewerteten Risiken und beschäftigten sich mit verschiedenen Formen von Gewalt. Die neuen trägereigenen Rechte- und Schutzkonzepte werden regelmäßig überprüft, um die Sicherheit und Beteiligung junger Menschen langfristig zu sichern.

