Münster (SMS) Bei der Online-Präsentation der Zwischenstände der Kommunalwahlen in Münster ist es am Wahlabend durch außerordentlich hohe Zugriffslasten zu technischen Problemen gekommen. Zwischen etwa 18 Uhr und 21.30 Uhr waren die Systeme des städtischen IT-Dienstleisters citeq überlastet. Im Vorfeld waren die Serverkapazitäten deutlich erhöht und für das Zehnfache an Webseitenzugriffen im Vergleich zur letzten Bundestagswahl ausgerichtet worden. Dies reichte im Ergebnis jedoch nicht aus, um die extrem hohe Datenlast auf den Systemen verarbeiten zu können. Dadurch kam es in der Folge zu Verzögerungen beim Aufruf der Wahlergebnisse im Internet.

Mit einer Verdopplung der Serverkapazitäten und technischen Anpassungen steuerte die citeq am Wahlabend unmittelbar dagegen, um den Online-Aufruf der Wahlergebnisse zu beschleunigen. Wegen weiter ansteigender Zugriffszahlen trat eine spürbare Verbesserung dennoch erst ab 21 Uhr ein, als die Zahl der Seitenaufrufe schrittweise abnahm.

Da die Wahlergebnis-Seite von einigen Rechnern aus extrem häufig aufgerufen wurde, konnte ein Cyberangriff am Wahlabend zunächst nicht ausgeschlossen werden, sodass Gegenmaßnahmen für einen möglichen Cyberangriff vorgenommen wurden. Nach ersten Untersuchungen unter Einbeziehung der Kriminalpolizei hat sich der Verdacht allerdings nicht bestätigt. Weitere Untersuchungen sollen die genauen technischen Umstände aufklären, die am Wahlabend die Verzögerungen beim Aufruf der Wahlergebnisse verursachten.

Die citeq setzte die Software Vote-Manager in 70 weiteren Kommunen in der Region zur Präsentation der Wahlergebnisse ein, wo es ebenfalls zu den genannten Schwierigkeiten kam. Medienberichten zufolge gab es darüber hinaus ähnliche Probleme bei der Darstellung der Wahlergebnisse auch in anderen Kommunen in Nordrhein-Westfalen.