"Die vorliegenden Ergebnisse bestätigen, dass die Stadt Münster mit ihrem Ansatz aktiver Arbeitsmarktpolitik auf dem richtigen Weg ist", kommentiert Stadtdirektor Horst Freye den vorliegenden Bericht. Darin werden 19 Projekte zur Arbeitsmarktförderung, die 1997 durch die Stadt mitfinanziert wurden, in drei Schwerpunkten unter die Lupe genommen: In welchem Verhältnis stehen die Kosten kommunaler Projekte zu ihrem Nutzen, inwieweit lassen sich Be- und Entlastungseffekte bei den Teilnehmern feststellen, und wie hoch ist die anschließende Vermittlungsquote? "Wir freuen uns, dass die Untersuchungsresultate gleich in allen drei Teilbereichen positiv ausgefallen sind", so Dr. Anna Ringbeck, Leiterin der Arbeitsmarkt-Initiative Münster zu den Ergebnissen.
Kosten-Nutzenanalyse
Insgesamt hat die Stadt im Untersuchungszeitraum mit etwa 3,3 Millionen Mark die analysierten 19 Projekte gefördert. Zusätzlich konnte sie Drittmittel von rund 7,3 Millionen Mark für Münster akquirieren. Das Gesamtfördervolumen beträgt damit 10,6 Millionen. "Das bedeutet, dass die Stadt Münster für jede Mark, die sie in arbeitsmarktpolitische Maßnahmen investierte, zusätzlich 2,20 Mark aus dritter Hand erhielt", betont Dr. Ringbeck den erfreulichen Multiplikationseffekt.
Da ein Teil des Gesamtaufkommens der Lohn- und Einkommensteuer, die vor Ort abgeführt werden, wieder dem städtischen Haushalt zufließt, ergaben sich Einnahmen von 88 000 Mark für die Stadt. Darüber hinaus verzeichnet die Stadt Einsparungen von gut 1,5 Millionen Mark: Während der Projektlaufzeit entfielen für die meisten ehemals Sozialhilfebeziehenden die städtischen Sozialhilfezahlungen. Vor diesem Hintergrund reduziert sich der tatsächliche Aufwand der Stadt zur Unterstützung arbeitsmarktpolitischer Projekte auf rund 1,6 Millionen.
Lebenssituation verbessert
Die AIM beließ es in ihrer Untersuchung nicht allein bei der wirtschaftlichen Bilanz, sondern hinterfragte zugleich die Lebenszufriedenheit der Projektteilnehmer - Langzeitarbeitslose, Berufsrückkehrerinnen und -rückkehrer, Arbeitslose mit geringer Qualifikation, Jugendliche ohne Arbeit. 89 Frauen und 135 Männer gaben Auskunft über ihre persönliche Situation vor-, während und nach der Maßnahme. Wichtigstes Fazit: "Nicht allein wirtschaftliche Gründe waren für eine Projektteilnahme ausschlaggebend, sondern der Wunsch, ´eigenes´ Geld zu verdienen und damit ein ´vollständiges´ Mitglied der Gesellschaft zu werden", berichtet Thomas Brühmann, bei der Wirtschaftsförderung für die Durchführung der Wirkungsanalyse verantwortlich. Etwas Sinnvolles tun, Neues lernen, Kontakte standen bei den Teilnehmern ganz oben auf der Liste wie auch der Gewinn von Selbstbewusstsein und Anerkennung.
Vermittlung in den Arbeitsmarkt
40 Prozent der Teilnehmer waren sechs Monate nach Projektende in einem festen Arbeitsverhältnis tätig. "Diese Vermittlungsquote in den Arbeitsamarkt liegt höher als bei vergleichbaren Untersuchungen", so Thomas Brühmann. Doch trotz vergleichsweise sehr guter Quoten und den positiven finanztechnischen Wirkungen: "Der Erfolg von Beschäftigungs- und Qualifizierungsmaßnahmen sollte nicht allein an eindeutigen Zahlen festgemacht werden" so AIM-Leiterin Anna Ringbeck. "Die positiven psychosozialen Auswirkungen der Projekte auf die Männer und Frauen sind von ebenso großer Bedeutung.
Die Wirkungs- und Verbleibsanalyse ist in der Reihe zur Wirtschafts- und Arbeitsförderung erschienen und kann kostenfrei bei der Arbeitsmarkt-Initiative Münster unter Tel. 492 2882 angefordert werden.