Stadt Münster: Tiefbauamt - Pressemeldungen

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18.09.2015

Münster-Film aus dem Jahr 1969

Themenabend im Stadtarchiv: „Zwischen Kreuz und Hakenkreuz“ / Zeitstudie zur Auseinandersetzung mit dem NS-Regime

Münster (SMS) Das Münster-Portrait „Zwischen Kreuz und Hakenkreuz“ lief 1969 zur besten Sendezeit im ersten Fernsehprogram: Knapp 25 Jahre nach der Nazi-Diktatur wurden Menschen auf dem Prinzipalmarkt, auf dem Wochenmarkt, auf den Straßen der Stadt nach ihren schrecklichsten Kriegserinnerungen befragt. Entstanden ist eine faszinierende Zeitstudie zum Umgang mit Geschichte, ein wertvolles Filmdokument, das beim Themenabend des Stadtarchivs im Mittelpunkt steht. Bewegt nennen viele den Verlust geliebter Menschen und die Bombenangriffe. Für die Gegenwart wünschen sie sich „Ruhe und Sicherheit für alle und Fortschritt, aber nicht zu schnell. Keine Experimente.“ Der WDR-Journalist Olrik Breckoff befragte und filmte eine jüdische Münsteranerin, die den Holocaust überlebte, frühere lokale NS-Funktionäre, ehemalige Soldaten, aber auch die junge Generation mit Geburtsjahren nach 1945. Beim Themenabend, moderiert von Roswitha Link, wird mit 42 Minuten ein leicht gekürztes Format gezeigt. Hintergründe zur Geschichte des Dokuments, teilweise mit wenig bekannten historischen Motiven, erläutert der Filmemacher und Regisseur Markus Schröder. Kommentare und Diskussionsbeiträge machen den vom LWL-Medienzentrum für Westfalen und der Villa ten Hompel neu aufgelegten Film aktuell. Wie ging die Stadtgesellschaft Ende der 1960er Jahre mit ihrer Vergangenheit um? Es gibt einige unverblümte Stellungnahmen, die erschrecken. Er bereue es nicht, Nationalsozialist geworden zu sein, erklärt der ehemalige NSDAP-Kreisleiter Ernst Mierig, der nach dem Krieg eine Speditionsfirma aufbaute und zu Wohlstand gelangte. NSDAP-Kulturdezernent Hans Aschhoff hatte nach 25 Jahren seine Auftritte in Uniform als überzeugter Nationalsozialist vergessen. Und junge Leute 1969: Konnten sie ihre Eltern überhaupt verstehen? Die meisten wohl nicht. Filmemacher Breckoff kommentierte: „Die einen waren gezwungen, Geschichte zu machen, den anderen kann man nur wünschen, dass ihr Mangel an Geschichte sie glücklich werden lässt“. Info: Themenabend im Stadtarchiv, Donnerstag, 24. September, 18 Uhr, An den Speichern 8. Der Eintritt ist frei. Um Anmeldung wird wegen begrenzter Plätze gebeten: per E-Mail archiv@stadt-muenster.de oder am Telefon 02 51/4 92-47 08. Foto: „Keine Experimente“ - das wünschen sich 1969 Münsteraner für ihr Leben, als sie für einen Fernsehfilm nach ihren Kriegserinnerungen befragt werden. Das Stadtarchiv strahlt die Dokumentation beim Themenabend aus. Foto: Stadt Münster / Sammlung Stadtarchiv. Veröffentlichung mit dieser Pressemitteilung honorarfrei.

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Münster 1969

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Birgit Jaskowiak
Tel. 02 51/4 92-66 09