13.03.2015
Ins Stolpern kommen
Themenabend: Stadtarchiv erinnert an den Nationalsozialismus und Münsters Erinnerungskultur
Münster (SMS) An der Windthorststraße ist Stolpern ausdrücklich gewünscht. Stolpern im Sinne von „innehalten“. Vor dem Haus Nummer 12 ist der Erinnerungsstein für Ferdinand Edmund Northoff eingelassen. „Ermordet 1943“ erfahren Passanten über den Textilkaufmann aus Münster, der dort bis zum Mai vor 72 Jahren lebte. Was ihm widerfuhr, wie er zum Opfer der Hitler-Diktatur wurde - darüber berichtet der nächste Themenabend im Stadtarchiv.
Die Straße zum Bahnhof ist nur eine Station, die in Münster auf einem Geschichtsgang an den Nationalsozialismus und seine Opfer erinnert. Peter Schilling, Ulrike Schneider-Müller und Horst Wiechers haben einen Stadtrundgang mit insgesamt 28 Stationen entwickelt - er führt zu bekannten und weniger vertrauten Orten in der Innenstadt zu Erinnerungszeichen, die zurückführen in die NS-Jahre.
Aus diesem Rundgang stellen die Referenten beim Themenabend Beispiele vor. Sie berichten, wie die Strategie der NS-Propaganda in Münster funktionierte, sie schauen auf die juristische Auseinandersetzung mit dem Regime und skizzieren, wie und ab wann sich Münster der Erinnerungskultur stellte. Heute erinnern viele Gedenkstätten und Mahnmale an das Grauen im Nationalsozialismus der Jahre 1933 bis 1945. Kritische Impulse zur Auseinandersetzung lieferten nicht zuletzt künstlerische Arbeiten der Skulptur Projekte.
Info: Themenabend im Stadtarchiv, Donnerstag, 19. März, 18 Uhr, An den Speichern 8. Der Eintritt ist frei. Um Anmeldung wird wegen begrenzter Plätze gebeten: per E-Mail archiv@stadt-muenster.de oder am Telefon 02 51/4 92-47 08.
Foto: Gedenken an Kriegsopfer: 1965 steht eine Mahnwache vor einer Gedenktafel am Rathaus. Heute erinnert an der Rathausrückseite eine Tafel an die „Opfer der Kriege und der Gewalt“. Foto: Stadt Münster / Sammlung Stadtarchiv. Veröffentlichung mit dieser Pressemitteilung honorarfrei.