21.02.2015
Preußen-Fans gemeinsam gegen Rassismus
Öffentliche Statements, Film, Diskussion und Fahrrad-Sammelaktion
Münster (SMS) Stellung beziehen gegen Diskriminierung, Rassismus und Ausgrenzung auf dem Fußballplatz ist das Ziel der Initiative "Preußen-Fans gemeinsam gegen Rassismus". Das geschieht bei sechs Terminen und Projekten. Anstoß war am Samstag, 21. Februar, beim Heimspiel gegen Kiel. Vor dem Spiel wurden die Preußen-Fans am Eingang des Stadions an der Hammer Straße gebeten, Statements zum Thema Rassismus abzugeben. Die Statements werden im März bei einem Heimspiel auf der Anzeigetafel im Stadion eingeblendet.
Die Initiative ist eine konzertierte Aktion. Sie wurde zu den Internationalen Wochen gegen Rassismus vom 16. bis 29. März gemeinsam ins Leben gerufen von: der Stadt Münster mit dem Kommunalen Integrationszentrum in der Koordinierungsstelle für Migration und Interkulturelle Angelegenheiten; dem SC Preußen Münster; dem sozialpädagogischen Fanprojekt FANport Münster und dem Fanprojekt Preußen Münster.
Begonnen hat alles mit einer E-Mail von Andreas Hellstab an das Kommunale Integrationszentrum (KI). Der Gründer der Bildungsinitiative gegen Rassismus und Diskriminierung "Show Racism The Red Card - Deutschland" ("Zeig Rassismus die Rote Karte") fragte an, ob sich das Integrationszentrum an seiner Posteraktion beteiligen wolle, bei der bereits Mannschaften der ersten und zweiten Bundesliga mitmachen. Bei der Posteraktion wird ein Teamposter erstellt und verteilt, auf dem jeder Spieler dem Rassismus sprichwörtlich eine Rote Karte entgegenstreckt. Die Idee passte zum KI-Arbeitsschwerpunkt Antirassismus - und es war klar, dass sie ausbaufähig ist.
Das Integrationszentrum nahm Kontakt zum Fußballverein Preußen Münster auf, anschließend zum FANport, das wiederum die Fanszene (vertreten durch das Fanprojekt Preußen Münster) zu Gesprächen einlud. So saßen im Herbst 2014 alle an einem Tisch und entwickelten Ideen für ein Programm, das die Posteraktion begleitet. Auf Antrag des SC Preußen stellte die Koordinierungsstelle für Migration und Interkulturelle Angelegenheiten der Stadt auch die Weichen für eine finanzielle Förderung. Auf dieser Grundlage konnte folgender Aktionsplan aufgestellt werden:
- Samstag, 21. Februar: Statement-Aktion mit Fans am Haupteingang des Stadions beim Heimspiel gegen Kiel
- Samstag, 7. März: Wiederholung der Statement-Aktion beim Heimspiel gegen Regensburg
- Donnerstag, 19. März, 18.30 Uhr: Film "Wie im falschen Film" im Cinema. Der Dokumentarfilm von Timian Hopf und "Show Racism The Red Card" setzt sich mit Rassismus, Ausgrenzung und Diskriminierung auf dem Fußballplatz auseinander. Der Vorführung folgt eine Podiumsdiskussion mit dem Integrationsratsvorsitzenden Dr. Ömer Lütfü Yavuz und Michael Sturm von mobim; Moderator ist Edo Schmidt vom FANport Münster (Eintritt 3 Euro).
- Freitag, 20. März: "Show Racism The Red Card" führt in den VIP-Räumen des Preußenstadions einen interaktiven Workshop zum Thema "Rassismus und andere Diskriminierungsformen" mit Jugendlichen einer Partnerschule des SC Preußen durch.
- Samstag, 21. März: Heimspiel gegen Mainz während der internationalen Wochen gegen Rassismus. Die Statements der Fans werden auf der Anzeigetafel im Stadion eingeblendet.
- 21. Februar bis 29. März: Fahrrad-Sammelaktion. Preußen-Fans sammeln Fahrräder für den Start der ehrenamtlichen Fahrradstation an der Flüchtlingsunterkunft im Muckermannweg. Die Fahrräder sollten möglichst fahrbereit oder reparaturfähig sein. Sammelort ist FANport am Preußenstadion, Hammer Straße 302 (Mo 16-20 Uhr, Mi 17-20 Uhr, Do 9-12 Uhr).