03.02.2015
Gegen Alkoholmissbrauch von Minderjährigen
Gemeinsamer Arbeitskreis von Stadt, Polizei und Jugendschutz / Präventiv in Münster unterwegs
Münster (SMS) Die Stadt Münster zeigt gegen den Alkoholmissbrauch von Minderjährigen verstärkt Flagge. Jugendliche mit Schnaps in der Hand, torkelnd auf dem Heimweg, trinkend bis der Notarzt kommt - ein gemeinsamer Arbeitskreis aus Ordnungsamt, Polizei und dem Amt für Kinder, Jugendliche und Familien will dem Alkoholmissbrauch im öffentlichen Raum mit Fürsorge und Kontrollen entgegenwirken.
Alkoholprävention ist kein neues Thema. So setzt die städtische Kampagne „Voll ist out“ seit über zehn Jahren mit großem Erfolg bei jungen Münsteranern auf Aufklärung und persönliche Ansprache. Viele Initiativen des Jugendamtes haben sich ausgezahlt: Die Zahl der Kinder und Jugendlichen unter 20 Jahren, die nach ausschweifendem Alkoholkonsum in Krankenhäusern landeten, ist in Münster rückläufig. Von 132 im Jahr 2011 und 128 in 2012 auf zuletzt noch 109 Notfälle im Jahr 2013. In der sensiblen Gruppe der 10- bis 14-Jährigen verzeichnete Münster 2012 insgesamt elf Krankenhauseinlieferungen.
Konsequent will der Arbeitskreis, der sich als Steuerungs- und Initiativkreis versteht, vorbeugen. „Aktiver Jugendschutz ist uns Herzensangelegenheit“, betont die Initiatorin und Leiterin des Arbeitskreises Gabriele Grollmann vom städtischen Ordnungsamt. „Alkoholrausch, desorientierte Jugendliche, Exzesse bis zum Koma - soweit soll es bei Partys, Karneval, bei Stadtfesten oder an Feiertagen erst gar nicht mehr kommen.“
Dazu vereinbarte das Bündnis enges Teamwork der einzelnen Fachlichkeiten. Schon im Vorfeld werden die Mitglieder - darunter Rettungswesen, Jugendamt, Polizeidienststellen und Ordnungsamt - Veranstaltungen auf ihr Gefährdungspotential für Minderjährige einschätzen. Danach stimmt der Arbeitskreis auch Art und Umfang der Maßnahmen ab, die durchgeführt und öffentlich kommuniziert werden.
Präsenz wird das Bündnis für den Jugendschutz am 1. Mai in der Stadt zeigen, gezielt auch auf der Hiltruper Kanalinsel. Heranwachsende Maiausflügler hatten sich in Vorjahren bei dem beliebten Chill-Treffpunkt maßlos betrunken, etliche Sanitäter mussten eingreifen. Kontrollen von Ordnungsamt und Polizei sollen Ausschweifungen verhindern, Hochprozentiges wird an Ort und Stelle entsorgt, betrunkene Minderjährige in die Obhut der Eltern gegeben. Gabriele Grollmann: „Wir werden unserer Verantwortung mit Hilfeangeboten und gemeinsamen Aktionen sichtbar nachkommen“.
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Gabriele Grollmann geht offensiv mit Polizei und Jugendhilfe gegen Alkoholmissbrauch von Minderjährigen vor. Foto: Presseamt Münster. Veröffentlichung mit dieser Pressemitteilung honorarfrei.