25.11.2014
Münster setzt Zeichen für das Leben
Aktionstag gegen Todesstrafe / Im Rathaus und im Hochhaus des Stadthauses 1 bleibt das Licht an / Mahnwache von Amnesty International
Münster (SMS) Münster setzt am Sonntag, 30. November, ein Zeichen für das Leben und gegen die Todesstrafe. In der Nacht vom Sonntag auf Montag schaltet die Stadt die Beleuchtung im Rathaus und im Stadtweinhaus nicht aus, außerdem erstrahlt im Stadthaus 1 das oberste Geschoss des Hochhauses. Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International unterstützt die Stadt am Sonntag, 30. November, mit einer Mahnwache von 15 bis 19 Uhr vor dem Rathaus am Prinzipalmarkt. Sie verteilt Informationen zum Thema Todesstrafe und sammelt Unterschriften gegen akut drohende Hinrichtungen.
Münster beteiligt sich bereits zum achten Mal am internationalen Aktionstag "Städte für das Leben - Städte gegen die Todesstrafe". Mittlerweile unterstützen 1650 Städte in 98 Ländern die Kampagne, darunter 155 deutsche Kommunen. Der Aktionstag findet stets am 30. November statt, da an diesem Tag im Jahr 1786 das damalige Großherzogtum Toskana als erster Staat weltweit die Todesstrafe abgeschafft hat.
Die Generalversammlung der Vereinten Nationen hat das Anliegen der Kampagne erstmals im Dezember 2007 aufgegriffen und mit großer Mehrheit eine Resolution für ein universales Moratorium der Todesstrafe verabschiedet. Über die Resolution soll im Dezember 2014 erneut abgestimmt werden. Vor der Abstimmung werden schriftliche Erklärungen aus zahlreichen Städten übergeben, in denen die Stadtoberhäupter bekräftigen, dass sie die Kampagne zur Abschaffung der Todesstrafe unterstützen. Auch Münster gehört zu diesen Städten, Oberbürgermeister Markus Lewe hat das entsprechende Dokument unterzeichnet.
Mittlerweile haben 140 Staaten die Todesstrafe abgeschafft oder wenden sie nicht mehr an. In 40 Staaten wurden im Jahr 2013 Todesurteile verhängt und in 22 Staaten Hinrichtungen vorgenommen. Zugleich prägt zunehmende Gewalt mit teilweise brutaler Grausamkeit, wie öffentlich zur Schau gestellten Hinrichtungen, das Geschehen in manchen Regionen der Welt. Umso wichtiger ist das Signal am jährlichen Aktionstag der "Städte für das Leben".
Initiator des Aktionstages ist die Gemeinschaft Sant' Egidio, eine christliche Laienbewegung mit über 60 000 Mitgliedern. Diese setzen sich in 74 Ländern für Frieden und Gerechtigkeit und gegen die Todesstrafe ein. Die Gemeinschaft hat bislang 5,6 Millionen Unterschriften für ihre Kampagne gesammelt, die sich für ein Moratorium der Todesstrafe einsetzt.