Stadt Münster: Tiefbauamt - Pressemeldungen

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29.10.2014

OB Lewe: Gemeinschaftliche Wohnformen in Münster mit Nachdruck fördern

Chance für qualitätvolle und bezahlbare Wohnalternativen / Genossenschaftliches Wohnen rückt ins Blickfeld

Münster (SMS) Gemeinsam Wohnen von Alt und Jung, Alternatives Wohnen im Alter, Gemeinschaftliche Wohnformen für Alleinerziehende mit Kindern, für Paare, für weibliche Singles … - in Münster gibt es viele Formen von Gemeinschaftswohnen. Sie haben sich bewährt, haben qualitätvolle und bezahlbare Wohnalternativen geschaffen und das Gemeinwesen bereichert. Die Stadtverwaltung schlägt dem Rat vor, solche gemeinschaftsorientierten Bau- und Wohnformen mit Nachdruck zu unterstützen, insbesondere durch Bereitstellung von Grundstücken und eine "Koordinierungsstelle für Gemeinschaftswohnformen". Mit dem Pilotprojekt "Gemeinsam Wohnen von Alt und Jung" in Mecklenbeck gehörte Münster in den 90er-Jahren zu den ersten Kommunen, die den Bedarf an neuen, zeitgemäßen Formen des Gemeinschaftswohnens erkannten und unterstützten. Weitere acht Wohnprojekte wurden seitdem von privaten Initiativen auf den Weg gebracht und nach deren Vorstellungen von Investoren (insbesondere der Wohn- und Stadtbau und Kommunalen Stiftungen) errichtet. Damit bieten sich in Münster inzwischen 185 Wohnungen für Interessierte, die in Gemeinschaft mit anderen wohnen, solidarische Mitverantwortung für ihre Bewohner übernehmen und sich nachbarschaftlich engagieren möchten. Zwei neue Gemeinschaftswohnprojekte mit 46 Wohnangeboten befinden sich in der Fertigstellung. Teils wurden sie öffentlich gefördert, teils frei finanziert. Die Mehrzahl dieser Wohnalternativen sind Mietwohnungen, Eigentums- und neuerdings Genossenschaftswohnungen befinden sich darunter noch in der Minderheit. Zurzeit suchen sieben Initiativen nach Grundstücken oder Immobilien, um eigene Projektideen zu verwirklichen. Dabei setzen sie auf städtische Unterstützung und auf Bauherren, die sich für Gemeinschaftliche Wohnformen ideell und finanziell engagieren möchten. "Gemeinschaftswohnen wird der Vielfalt der Lebenslagen von Familien, Singles, Lebenspartnern und Senioren gerecht. Es ermöglicht Wohnqualität zu bezahlbarem Preis", sagt Oberbürgermeister Markus Lewe. "Die neuen und manchmal auch wiederentdeckten Wohnformen bieten für die Menschen und für das Gemeinwesen viele Chancen. Sie müssen raus aus der Nische und zur Selbstverständlichkeit werden", ist der Oberbürgermeister überzeugt. Es ist erwiesen: Gemeinschaftswohnen stützt Selbsthilfe und bürgerschaftliches Engagement, es stabilisiert und belebt Nachbarschaften und Quartiere, ist Grundlage für gelebte Integration und Inklusion, verhindert Separierung und Vereinsamung. "Mit dem Programm Sozialgerechte Bodennutzung hat der Rat eine gute Grundlage geschaffen, um gemeinschaftliche Wohnprojekte entschieden zu fördern", so OB Lewe. Die Verwaltung schlägt dem Rat vor, solche Wohnformen und Projekte mit städtischem und landeseigenem Bauland und Immobilien und bei der Entwicklung von Wohnbauflächen zu unterstützen. Auch die Überlegungen für das städtische Grundstück an der Schlaunstraße ("Blockinnenbereich") nennt sie in diesem Zusammenhang. Bei der städtebaulichen Entwicklung der York- und der Oxford-Kaserne sollen alternative Bau- und Wohnformen ebenfalls berücksichtigt werden. Besondere Aufmerksamkeit verdienen künftig genossenschaftlich organisierte Wohnformen. Genossenschaften bieten einen rechtssicheren Rahmen für Selbsthilfe, Selbstverantwortung und Selbstverwaltung. Sie können Wohnraum schaffen, der auf individuelle Wohn- und Lebensbedürfnisse zugeschnitten ist. Zugleich werden Erträge und Lasten auf die Gemeinschaft verteilt, Entscheidungen demokratisch getroffen und alle Mitglieder mit bezahlbarem Wohnraum versorgt. Die Details wird eine Vorlage des Amtes für Wohnungswesen enthalten, die ab der zweiten Novemberhälfte in den Ausschüssen beraten und bereits am 10. Dezember im Rat beschlossen werden kann.
 

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Birgit Jaskowiak
Tel. 02 51/4 92-66 09