24.04.2014
Große Bereitschaft zur Beteiligung an der Wahl des Integrationsrates
Viele Wahlberechtigte kennen das Gremium nicht / Kandidaten stellen Listen vor, Wahlamt informiert
Münster (SMS) Fast zwei Drittel der für den Integrationsrat Wahlberechtigten kennen dieses Gremium nicht. Nachdem sie durch eine Befragung von dieser Interessenvertretung gehört haben, geben jedoch fast 60 Prozent der Betroffenen an, sich an der Wahl zum Integrationsrat am 25. Mai "auf jeden Fall" oder "falls ich Zeit habe" zu beteiligen. Das lässt den Schluss zu, dass der Integrationsrat durch einen höheren Bekanntheitsgrad auch deutlich mehr Resonanz erhalten kann.
Zu der anonymen schriftlichen Befragung waren 6000 zufällig aus dem Melderegister ausgesuchte Wahlberechtigte eingeladen worden. Knapp zehn Prozent schickten den in fünf Sprachen gehaltenen Fragebogen (Deutsch, Englisch, Französisch, Türkisch, Russisch) ausgefüllt zurück. Von ihnen gaben nur 12,4 Prozent an, an der letzten Wahl zum Integrationsrat teilgenommen zu haben. "Das entspricht recht genau der tatsächlichen Wahlbeteiligung von 9,4 Prozent im Februar 2010 und ist ein Hinweis, dass die Umfrage repräsentative Ergebnisse geliefert hat", sagt Jochen Köhnke, Dezernent für Migration und interkulturelle Angelegenheiten.
Den Anstoß zu der Erhebung hat der Rat auf Initiative des bisherigen Integrationsrates gegeben. Sie ist als "aktivierende Befragung" gedacht, indem sie die 6000 Angeschriebenen mit dem Fragebogen und einem Begleitschreiben des Oberbürgermeisters zugleich auf ihre Interessenvertretung und den anstehenden Wahltermin aufmerksam macht.
Gefragt wurde auch, mit welcher Art von Anliegen sich die Wahlberechtigten am ehesten an den Integrationsrat wenden würden, der unter anderem regelmäßig Sprechstunden anbietet. Ergebnis: Etwa ein Drittel nennt den Aspekt "Politische Beteiligung"; deutlich mehr können sich vorstellen, dort um Unterstützung in alltagspraktischen Angelegenheiten nachzusuchen. Interessant mit Blick auf die niedrige Wahlbeteiligung im Jahr 2010: Etliche tragen in einem Textfeld für sonstige Mitteilungen ein, als langjährige Münsteraner fühlten sie sich "voll integriert" und benötigten deshalb ein Gremium wie den Integrationsrat nicht.
Als Nachfolger des Ausländerbeirats vertritt der Integrationsrat Münsteranerinnen und Münsteraner mit nichtdeutscher Staatsangehörigkeit, Spätaussiedler und neu eingebürgerte deutsche Staatsangehörige. Er berät die Stadt in allen Fragen von Zuwanderung und Integration. Außerdem kann er sich mit allen Themen und Anliegen der Stadt befassen und sich an den Rat, die Bezirksvertretungen und die Ausschüsse wenden.
Infoabend am Montag, 28. Mai
Für die Wahl am 25. Mai liegen zwölf Wahlvorschläge vor, die sich aus zehn Listen und zwei Einzelbewerbern mit insgesamt 163 Kandidatinnen und Kandidaten zusammensetzen. Im Jahr 2010 hatten sich 95 Kandidatinnen und Kandidaten zur Wahl gestellt. Wahlberechtigt sind diesmal rund 34 000 Personen.
Am Montag, 28. April, 18 Uhr, lädt die Stadt die Wahlberechtigten ein, sich über die zur Wahl stehenden Listen und das Gremium Integrationsrat zu informieren. Im Saal des Stadthauses 2 am Ludgeriplatz (11. Etage) werden sich Vertreterinnen und Vertreter derListen vorstellen und Fragen beantworten. Martin Gudorf vom Wahlamt erläutert, wie die Wahlen verlaufen. Der Vorsitzende des bisherigen Integrationsrates Spyros Marinos berichtet, welche Chancen zur politischen Teilhabe das Gremium bietet. -
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