26.11.2013
Münster setzt Zeichen für das Leben
Aktionstag gegen Todesstrafe / Im Rathaus bleibt das Licht an / Mahnwache von Amnesty International
Münster (SMS) Münster setzt am Samstag, 30. November, ein symbolisches Zeichen für das Leben und gegen die Todesstrafe. In der Nacht vom Samstag auf Sonntag schaltet die Stadt die Beleuchtung im Rathaus und Stadtweinhaus nicht aus. Amnesty International hält am Samstag von 16 bis 22 Uhr eine Mahnwache vor dem Rathaus ab, verteilt Informationen und sammelt Unterschriften für die Abschaffung der Todesstrafe auf den Karibikinseln Barbados und Trinidad/Tobago.
Münster beteiligt sich damit bereits zum siebten Mal am internationalen Aktionstag "Städte für das Leben - Städte gegen die Todesstrafe". Mittlerweile unterstützen 1630 Städte in 89 Ländern - darunter 154 deutsche Kommunen - die Kampagne. Die Generalversammlung der Vereinten Nationen hat das Anliegen der Kampagne zuletzt im Dezember 2012 aufgegriffen und mit großer Mehrheit eine Resolution für ein universales Moratorium der Todesstrafe verabschiedet.
Fortschritte gibt es unter anderem in den Vereinigten Staaten, wo inzwischen 18 Bundesstatten die Todesstrafe abgeschafft haben, sowie in der Mongolei und Benin, die sich verpflichtet haben, die Todesstrafe nicht mehr anzuwenden. Dem stehen Rückschläge wie die Wiederaufnahme von Hinrichtungen in Japan, Indien und Pakistan gegenüber.
Die Initiative zu dem Aktionstag ist von der Gemeinschaft Sant' Egidio ausgegangen. Weltweit treten Millionen Menschen dafür ein: Niemand, auch nicht der Staat, darf einen anderen Menschen zum Tode verurteilen. Jeder muss die Möglichkeit haben, sich ändern und bessern zu können. Die Todesstrafe führt nicht zu Gerechtigkeit, sondern ist ein Akt der Rache. Vergebung wird dadurch nicht gelehrt. Sie ist eine grausame, unmenschliche Strafe, die zu großem Leid führt. Es gibt andere Methoden, mit denen man die Gesellschaft vor Kriminellen schützen kann. Sie sind wirksamer und nehmen den Menschen nicht das Leben. Oft wurden Menschen hingerichtet, deren Unschuld später bewiesen wurde. Wo die Todesstrafe angewandt wird, führt sie nicht dazu, dass es weniger Gewalt gibt, sondern dass die Gewalt sogar zunimmt.