19.11.2013
Abfallgebühren bleiben bis 2018 stabil
AWM legen Wirtschaftsplan 2014 vor / Rat entscheidet im Dezember
Münster (SMS) Im Laufe des kommenden Jahres wollen die Abfallwirtschaftsbetriebe Münster (AWM) die Wertstofftonne in Münster einführen. AWM-Werkleiter Patrick Hasenkamp hat in diesem Zusammenhang schon jetzt eine gute Nachricht: "Die Abfallgebühren werden trotz neuer Tonne nicht steigen. Sie bleiben sogar bis 2018 stabil." Die angekündigten Mehrkosten für die Wertstofftonne in Höhe von durchschnittlich 4,50 Euro pro Kopf und Jahr fallen natürlich an. "Wir können diese Kosten aber durch zukünftige Einsparungen in der Abfallbehandlung und -verwertung, Verwertungserlöse sowie durch Rückstellungsauflösungen aus Gebührenüberschüssen kompensieren", so Hasenkamp.
Konkrete Zeitangaben zum Start der Wertstofftonne in Münster gibt es noch nicht. Die Verhandlungen mit den Dualen Systemen Deutschland, die für die Sammlung von Leichtverpackungen über den gelben Sack zuständig sind, über ein mögliches gemeinsames Wertstofferfassungssystem laufen noch. Im Wirtschaftsplan 2014 der AWM sind die Kosten für den Mehrbedarf an Personal, für die Anschaffung der Behälter und die Abfuhr der Tonnen aber bereits berücksichtigt.
Genauso berücksichtigt ist hier das kontinuierliche Wachstum Münsters mit 13 neuen Planstellen und weiteren sieben befristeten Stellen für die Müllabfuhr. "Unsere Stadt wächst und wir wachsen mit", bringt Hasenkamp es auf den Punkt. Über 296 000 Einwohnerinnen und Einwohner hat Münster zurzeit. Eine aktuelle Prognose von IT.NRW (Landesbetrieb Information und Technik Nordrhein-Westfalen) geht davon aus, dass 2030 in Münster 326 892 Menschen leben. Allein in den letzten fünf Jahren wurden mehr als 2600 Wohngebäude in Münster neu gebaut. Die daraus resultierende Vergrößerung der Abfuhrreviere ist nur ein Faktor für den kontinuierlichen Anstieg des Arbeitsvolumens in der Müllabfuhr.
Bis zu drei Abfuhrtouren in 40 Revieren müssen die AWM pro Arbeitstag bewältigen. Daneben fallen weitere Tätigkeiten wie die Auslieferung von Abfallbehältern oder die Abholung von Elektrogroßgeräten bei den Bürgerinnen und Bürgern für die aktuell 156-köpfige Mannschaft an. Das starke Verkehrsaufkommen auf Münsters Straßen und viele zugeparkte Straßen in den Wohnbereichen bewirken, dass die Sammelfahrzeuge deutlich mehr Zeit vom Revier bis zum Entsorgungszentrum Coerde benötigen. Zusätzlich müssen die Fahrzeuge häufiger geleert werden als noch vor einigen Jahren. Die eingebaute Technik zur Einhaltung umweltschutz- und arbeitssicherheitsrechtlicher Vorgaben erhöht das Leergewicht der Fahrzeuge. Heute können sie bis zur Erreichung des zulässigen Gesamtgewichtes von 26 Tonnen deutlich weniger Abfall aufnehmen als früher.
Zu den demografischen und technischen Faktoren kommt hinzu, dass immer mehr Kunden das Abholen von Papier neben den Regelabfuhrterminen nachfragen. Auch die Abfuhr von großen Behältern mit über 1100 Litern Fassungsvermögen steigt. Testweise und zunächst befristet soll das Angebot deshalb in diesen Bereichen erweitert werden.
Am 20. November wird der Werkausschuss der AWM über den Wirtschafsplan beraten, die Entscheidung trifft der Rat der Stadt Münster in seiner Sitzung am 11. Dezember.