02.10.2013
Primusschule geht im Sommer 2014 an den Start
Anmeldungen für die Erstklässler ab November / Kooperation mit Anne-Frank-Berufskolleg und Geschwister-Scholl-Gymnasium
Münster (SMS) Zum Sommer 2014 bereichert eine neue Schulform Münsters Bildungslandschaft: Die Primusschule „Berg Fidel - Geist“, eine durchgehende Schule für die Klassen eins bis zehn, nimmt ihren Betrieb auf. Die Genehmigung des NRW-Schulministeriums für Münsters Teilnahme an diesem Modellversuch des längeren gemeinsamen Lernens ist Ende September eingetroffen. Zuvor hatte sich der Rat in seiner Juli-Sitzung für Primus ausgesprochen. Anmeldungen für die erste Klasse sind bereits im November möglich.
Auch personell sind die Weichen gestellt: Die Bezirksregierung hat Dr. Reinhard Stähling mit der Gründung der Primusschule beauftragt. Auch die Organisation des Aufnahmeverfahrens wird in die Hände Stählings gelegt, der zurzeit die Grundschule Berg Fidel leitet. Unterstützt wird er dabei von Dirk Steding. Der Sprecher der Steuergruppe der Geistschule soll das Anmeldeverfahren und den Aufbau der Sekundarstufe vorbereiten.
Zunächst sind die Eltern der angehenden ABC-Schützen am Zug. Anmeldungen für die erste Klasse der Primus-Schule sind vom 6. bis 12. November möglich, zeitgleich zu allen anderen Schulen der Primarstufe. Kinder, die in die fünfte Klasse aufgenommen werden möchten, haben noch Zeit: Die Anmeldetermine für diesen Jahrgang sind für Februar 2014 vorgesehen.
Kein Wechsel nach der vierten Grundschulklasse
Primus hebt die klassischen Grenzen zwischen Primarstufe und Sekundarstufe auf, setzt auf eine "Bildungsbiografie ohne Brüche". Unter wissenschaftlicher Begleitung soll erprobt werden, ob längeres gemeinsames Lernen Chancengerechtigkeit erhöht und Schülerinnen und Schüler zu besseren Abschlüssen geführt werden können. Der auf zehn Jahre angelegte Modellversuch kennt keinen Schulwechsel nach der vierten Klasse: Alle Kinder werden ihrer Entwicklung entsprechend bis zum Ende der Sekundarstufe 1 gemeinsam unterrichtet und gefördert.
Weitere Merkmale des pädagogischen Profils: Unterricht im gebundenen Ganztag (an drei Tagen bleibt die Schülerschaft bis zum Nachmittag in der Schule, an den übrigen gibt es freiwillige Arbeitsgemeinschaften), Verzicht auf das "Sitzenbleiben", und bis zum 8. Schuljahr ersetzen Berichte die klassischen Zeugnisnoten. Überdies wird jede Klasse von einem Team aus Lehrern, Sonderpädagogen und sozialpädagogischen Fachkräften geführt.
Kooperation mit Berufskolleg und Gymnasium
Die Modellschule, die auch inklusive Unterrichtsmodelle erproben wird, führt zu allen Abschlüssen der Sekundarstufe 1. Gesichert ist den Schülern darüber hinaus - bei entsprechender Qualifikation - der Weg zum Abitur. So wird "Berg Fidel - Geist" mit der gymnasialen Oberstufe des Anne Frank-Berufskollegs und mit dem Geschwister Scholl-Gymnasium kooperieren. Das Gymnasium in Kinderhaus führt in neun Jahren zur Hochschulreife.
Nach einer Bedarfsumfrage unter fast 10 000 Eltern in Münster und dem erfolgreich abgeschlossenen Genehmigungsverfahren fehlt jetzt nur noch eine ausreichende Zahl angemeldeter Kinder für die 1. Klasse. Mindestens 50 Kinder braucht die Modellschule, um den Unterricht aufnehmen zu können. Spätestens in drei Jahren muss die Dreizügigkeit erreicht sein. Für die Jahrgangsstufe 5 dürfen indes 75 Anmeldungen nicht unterschritten werden.
Alle Eltern von den angehenden Erstklässlern in Münster haben inzwischen Post vom Amt für Schule und Weiterbildung erhalten mit Hinweisen zu den Anmeldeterminen und Informationsveranstaltungen aller Grundschulen sowie Wissenswertem zur Modellschule Primus.
Foto: Haben die Weichen für die Primusschule gestellt (v.l.): Klaus Ehling (Amt für Schule und Weiterbildung), Dr. Reinhard Stähling und Dirk Steding (für den Aufbau der Primusschule), Christian Ladleif (Bezirksregierung). Foto: Presseamt Münster. Veröffentlichung mit dieser Pressemitteilung honorarfrei.