Münster. (SMS) Die historische Friedensfahne von 1648 auf der einen, die goldenen Sterne der Europäischen Union auf der anderen Seite - so schlägt die Friedensstandarte eine Brücke über die Jahrhunderte. Stolz übergab der Stickkreis, der die neue Fahne in aufwändiger Handarbeit geschaffen hat, sie jetzt gemeinsam mit dem Stadtheimatbund an Oberbürgermeister Markus Lewe. Am Vorabend des Tags der Deutschen Einheit war die Bürgerhalle im Rathaus der angemessene Ort für die Übergabe eines Geschenks mit Vorgeschichte: Der Stadtheimatbund hatte 2008 die letzte originale Friedensfahne aus dem Jahr 1648 im LWL-Museum für Kunst und Kulturgeschichte aufgespürt. Mit einer Nachbildung, die in der Bürgerhalle zu sehen ist, wurde sie in das Bewusstsein der Öffentlichkeit gerückt. Gabriele Sürig, Vorstandsmitglied des Kötterhaus Roxel e. V., inspirierter der Fund zu dem Entschluss, eine Friedensstandarte in zeitgemäßer Interpretation herzustellen. Auf ihre Initiative hin fanden sich vor gut zwei Jahren Frauen aus verschiedenen Stadtteilen, die Freude am textilen Tun und Interesse am praktisch-plastischen Kennenlernen der Stadtgeschichte hatten. "Die Friedensstandarte symbolisiert den ideellen Brückenschlag vom Westfälischen Frieden 1648 zum wachsenden Europa heute", sagt Stadtheimatpfleger Heinz Heidbrink. Die Vorsitzende des Stadtheimatbundes, Ursula Warnke, kann sich schon verschiedene Einsatzmöglichkeiten vorstellen: "Dank ihrer händelbaren Größe kann die Standarte nicht nur bei besonderen Anlässen und Veranstaltungen innerhalb Münsters, sondern beispielsweise auch in den Partnerstädten präsentiert werden.“ Foto: Oberbürgermeister Markus Lewe (M.) freut sich über die neue Friedensstandarte, die ihm die Damen des Stickkreises und eine Delegation des Stadtheimatbundes in der Bürgerhalle unter der Nachbildung der historischen Friedensfahne überreichten. Foto: Presseamt Stadt Münster.