23.05.2012
Ein Forum zur Zukunft der Pflege in Münster
Pflegekonferenz tagte zum 50. Mal / Verknüpfung von Krankenhaus- und Rehabilitationsbehandlung rückt in den Fokus
Münster (SMS) Das Gremium wurde erst in den 90-er Jahren geschaffen, es brachte alle an der Pflege Beteiligten zusammen und ist nicht mehr wegzudenken - jetzt traf sich die Pflegekonferenz Münster unter Vorsitz von Stadtrat Thomas Paal im Stadtweinhaus zu ihrer 50. öffentlichen Sitzung.
Als Teilnehmer am Landesprojekt "Modellprogramm Örtliche Pflegekonferenzen" von 1995 bis 1998 gehörte Münster zu den ersten Kommunen in NRW, die damit ihren Willen zum Auf- und Ausbau einer optimalen pflegerische Infrastruktur unterstrichen. Zur konstituierenden Sitzung trat die Pflegekonferenz am 18. März 1996 zusammen. Bis 2005 tagte sie vier Mal jährlich. Im Rahmen der 2005 vom Rat beschlossenen Geschäftsordnung finden seit 2006 zwei öffentliche Sitzungen pro Jahr statt.
Das Landespflegegesetz NRW (Paragraf 5) legt fest, dass in den Kreisen und kreisfreien Städten Pflegekonferenzen einzurichten sind. Sie verfolgen das Ziel (Paragraf 1), eine leistungsfähige und wirtschaftliche ambulante, teilstationäre, vollstationäre und komplementäre Angebotsstruktur für alle pflegebedürftigen Menschen zu gewährleisten. In Münster kommen die Mitglieder der Konferenz aus 23 Bereichen, die alle Aspekte von Pflege abdecken. Unter anderem gehören dazu Vertretungen der Senioren, der Behinderten, der Selbsthilfegruppen und der Heimbeiräte sowie Mitglieder aus ambulanten und stationären Diensten und Einrichtungen, von Pflegekassen, Ärzteschaft, Kliniken, Pflegewissenschaft und aus dem kommunalen Bereich.
Ein wesentlicher Schwerpunkt der Pflegekonferenz Münster ist die Beteiligung an der Entwicklung neuer Wohn- und Pflegeformen, die ein selbständiges und selbstbestimmtes Wohnen im vertrauten Stadtteil ermöglichen.
In mehreren Arbeits- und Projektgruppen hat die Pflegekonferenz in den zurückliegenden Jahren zum Beispiel Handlungsempfehlungen für "Demenz" und für eine "Kultursensible Altenpflege" sowie "Qualitätsstandards für ambulant betreute Wohngemeinschaften" entwickelt und umgesetzt.
Aktuelle Aufgabenschwerpunkte sind das sogenannte Entlassungs- und Überleitungsmanagement von der Krankenhaus- in die Rehabilitationsbehandlung sowie die ärztliche und fachärztliche Versorgung in vollstationären Pflegeeinrichtungen. Sie wurden in einer gemeinsamen Sitzung der Gesundheitskonferenz und der Pflegekonferenz Münster im November 2011 festgelegt. In dieser Sitzung wurden Arbeitsgruppen aus Mitgliedern beider Konferenzen und externen Fachleuten gebildet. Ziel sind auch hier konkrete Handlungsempfehlungen.
Stadtrat Thomas Paal: "Die Pflegekonferenz ist ein Forum zur Zukunft der Pflege in Münster. Sie definiert Qualitätsstandards, Bedarfe und Angebote. Sie hat dabei die demografische Entwicklung und eine am Stadtteil orientierte Infrastruktur für alte und pflegebedürftige Menschen und deren Angehörige im Blick. Dazu gehört auch das Ziel, die Versorgung mit Pflegefachkräften zu sichern."
2 Anlagen (PDF):
- Grundsätze für die Arbeit der Pflegekonferenz
- Pflegebericht 2012