25.04.2012
Hommage an Kurt Tucholsky
Lesung mit Musik / Gedenken an Bücherverbrennung im Mai 1933
(SMS) Seine Bücher standen auf schwarzen Listen und wurden vernichtet, er selbst wird ausgebürgert und stirbt 1935 im Exil unter ungeklärten Umständen. Mit einer Hommage an Kurt Tucholsky erinnert die Stadtbücherei am Donnerstag, 10. Mai (20 Uhr), an die Bücherverbrennungen im nationalsozialistischen Regime vor 79 Jahren.
Die Lesung mit Musik widmet sich vor allem „Herrn Wendriner“, einer Hauptfigur aus Kurzgeschichten, die Tucholsky zwischen 1922 bis 1930 in der „Weltbühne“ veröffentlichte. Burkard Sondermeier (Rezitation und Gesang) und Ulrich Raue am Klavier werden ausgewählte Texte vortragen und sie mit Chansons unterstreichen.
Kurt Tucholsky, 1890 als Sohn eines jüdischen Kaufmanns geboren, versteht es auf excellente Art und Weise, den Leuten „aufs Maul zu schauen“. Auch in den Kurzgeschichten, die er unter dem Pseudonym Kaspar Hauser veröffentlicht, beschreibt er den Alltag ungeschminkt. Gleichzeitig kommentiert Tucholsky mit seinem unverwechselbaren Humor die Zeit der Umbrüche und Widersprüche, welche die Gesellschaft der Weimarer Republik ausmacht.
Gemeinsame Veranstalter des Gedenkens an die Bücherverbrennung am 10. Mai 1933 in nahezu allen deutschen Universitätsstädten - wie auch in Münster - sind die Stadtbücherei, die Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit, die Villa ten Hompel und das Evangelische Forum Münster e.V. Der Vorverkauf (5 Euro) hat begonnen.