16.03.2012
Leben und Sterben einer Dienstmagd
Themenabend im Stadtarchiv: Das Testament der „Hexe“ Bünichmann
(SMS) Gerichtsprozesse wegen Zauberei sind in Münster zwischen 1552 und 1644 nachgewiesen. Greta Bünichmann, der letzten Frau, die deswegen zum Tode verurteilt wurde, gilt der Themenabend im Stadtarchiv. „Vom Leben und Sterben einer Dienstmagd“ heißt es am Donnerstag, 22. März, um 18 Uhr. Besonders dabei im Fokus: Ihr wenig bekanntes Testament.
Die Ermittlungen gegen Bünichmann begannen Ende Mai 1635. Nach zweimaliger „peinlicher Befragung“ ist ihr Schicksal besiegelt: Ihr Leidensweg führt am 23. Juni in den Feuertod.
In den Rats- und Kriminalprotokollen des Stadtarchivs ist dieser Fall sehr gut belegt. Historikerin Sabine Alfing, ausgewiesene Expertin der Hexenprozesse, blendet am Themenabend auf Verhöre, die Mühlen der Justiz und Urteile des Stadtrates in Münster - auch im Vergleich zu den Hexenprozessen im Umland. Vor allem aber stellt sie den Nachlass der Greta Bünichmann vor und erzählt aus dem Leben der Dienstmagd aus dem Überwasserviertel. Dazu zeigt das Stadtarchiv die Originalquellen zu diesem Fall aus dem 17. Jahrhundert.
Der Eintritt in das Stadtarchiv, An den Speichern 8, ist frei.
Foto:
Blatt aus dem Kriminalprotokoll anno 1635 mit einem Vermerk zu Greta Bünichmann. Foto: Stadt Münster. Veröffentlichung mit dieser Pressemitteilung honorarfrei.