Münster (SMS) Tanzentdeckungsreisen von Bonn bis Münster: Spannende Festivaltage mit aufregenden Produktionen und engagierten Künstlern verspricht das Landesfestival „tanz nrw 11“. Vom 5. bis 15. Mai präsentieren acht Städte herausragende Produktionen der experimentierfreudigen Tanzszene Nordrhein-Westfalens. Erstmals als Austragungsort mit dabei: Das Theater im Pumpenhaus.
Das Biennale-Festival mit internationaler Strahlkraft versteht sich als Schau aktueller Choreografien der freien Szene. 20 Produktionen werden in dieser dritten Auflage an 13 Spielorten im Land gezeigt. Dazu gibt es mit Ausstellungen, Filmen, Gesprächsrunden viele Extras. Das Theater im Pumpenhaus, seit Jahren eine Top-Adresse für Tanzavantgarde, präsentiert sich mit gleich zwei Premieren und einer Wiederaufnahme der Mark Sieczkarek-Company (11.5., 12.5., 15.5.) sowie einer Neueinstudierung von „Me & my Mum“ von Samir Akika und dessen Label „Unusual Symptoms“ (14.5.). Pina-Bausch-Preisträger Akika wird überdies die große Festival-Eröffnung in Essen - am 5. Mai auf „Pact Zollverein“ - bestreiten.
Für beide Compagnien tritt das Theater von der Gartenstraße bei „tanz nrw 11“ als Koproduzent auf. Kulturamtsleiterin Frauke Schnell: „Ohne einen professionell aufgestellten Partner ist es für freie Ensembles nahezu unmöglich, erfolgreich zu produzieren“. Das Theater im Pumpenhaus habe sich als Produktionsstandort einen internationalen Ruf erworben und für den zeitgenössischen Tanz ein herausragendes Profil für Münster entwickelt. Das Kulturamt unterstützt die Festivalteilnahme des Theaters aus Fördermitteln.
Samir Akika zählt seit 2009 zu den Choreographen, die vom Land in den Genuss der “Spitzenförderung Tanz” kommen. Dem Theater im Pumpenhaus um dessen langjährigen Leiter Ludger Schnieder ist es gelungen, den Ausnahmekünstler zu entdecken, zu fördern und an das münstersche Haus zu binden. Die Erfolgsproduktion „Extended Teenage Era“ tourt seit zwei Jahren erfolgreich in Europa, dem Nahen Osten und Indien.
Ludger Schnieder: „Mit Etiketten wie das `Enfant terrible der deutschen Tanzszene` oder der `Fatih Akin des Tanzes` ist dieser Mann schon lange nicht mehr zu fassen“. Me & my Mum beginnt in bester Independent Tradition zu David Bowies „Heroes“, und was dann folgt, ist chaotisch geniales Querbügeln von Mütterbildern. Mit abgründigem Witz, Leidenschaft und viel Gespür für die Absurditäten des Lebens spielen Akika und seine Unusual Symptoms-Familie mit Klischees und Stereotypen der komplexen Mutter Kind Beziehung.
Der gebürtige Algerier wuchs bei Paris auf, kam erst spät zum Tanz. Nach seinem Studium an der Folkwang Hochschule in Essen arbeitet er als freischaffender Tänzer und Choreograf. 2009 gründete er seiner langjährigen Produktionspartnerin Alexandra Morales das Label „Unusual Symptoms“ (www.unusualsymptoms.com).
Ausgesucht für das Festival wurden drei Arbeiten von Mark Sieczkarek. Premiere feiern „Moon Song“ (Schnieder: „Ein Stück wie ein getanztes Gedicht“) gemeinsam mit der südkoreanischen Tänzerin Jeong Lee sowie „Oblivion Sauve“, ein Stück für vier Tänzer und eine Tänzerin, inszeniert als meditative Feier der Schönheit und Harmonie vor dem Bild eines Lotusblumenfeldes. Beide Inszenierungen entstehen derzeit im „Hoppengarten“. Dieses Probezentrum des Pumpenhauses für frei arbeitende Künstler wird auch von der Stadt gefördert und gilt mit seinen vier (Probe-)Bühnen, Büros und Künstlerquartieren in der NRW-Theaterlandschaft als Solitär.
Am Anfang war der Tanz ein Kampf. Heute, viele Karrierejahre als Tänzer und Choreograph später, hat Mark Sieczkarek (Jahrgang 1962) längst zu einer großen Mühelosigkeit der Bewegung gefunden. Im Pumpenhaus nimmt sich der Künstler mit „In Person“ noch einmal die Soli vor, die in großer Zahl zu seinem Repertoire gehören. „In Person“ erzählt von spirituellen Erfahrungen, Momenten des Einsseins. Der stille Schotte ist auch als Solist kein Selbstdarsteller. Vielmehr ein Tänzer, bei dem Technik, Erfahrung und Gefühl zum vollkommenen Ausdruck zusammenfließen. Nach künstlerischen Stationen in den Niederlanden und am Wuppertaler Tanztheater Pina Bausch arbeitet Sieczkarek als freier Künstler an internationalen Bühnen (www.sieczkarek.com).
Das Festival in Münster präsentiert überdies die deutsche Erstaufführung des Dokumentarfilms „Le forgeron du soleil“ („Der Schmied der Sonne“). Der Film Ali Akikas widmet sich dem 1973 ermordeten algerischen Dichter Jean Sénac, der in seiner Heimat bis heute als Verfechter der algerischen Unabhängigkeit verehrt wird. Anschließend erzählt der Tänzer Samir Akika, Neffe des Filmemachers, von seiner Arbeit mit Jugendlichen auf aller Welt.
Info-Kasten: Festival-Veranstalter ist die Tanzproduzenten-Konferenz, ein städteübergreifender Zusammenschluss, gemeinsm mit dem Kultursekretariat NRW. Aufführungsorte sind Bonn, Düsseldorf, Essen, Köln, Krefeld, Münster, Viersen, Wuppertal. Programm-Infos: www.tanz-nrw-11.de, www.pumpenhaus.de, Vorverkauf Münster: Telefon 02 51 / 23 34 43; Karten für die Film-Matinee im Kino Cinema, Telefon 02 51 / 30 300.
Fotos:
Samir Akika und seine Unusual Symptoms-Familie spielen in „Me & my Mum“ mit Klischees der Mutter-Kind-Beziehung. Foto: Ralf Emmerich. Veröffentlichung mit dieser Pressemitteilung honorarfrei.
Die Mark Sieczkarek-Company tanzt „Oblivion Sauve“ - eine meditative Feier der Schönheit und Harmonie. Foto: Ursula Kaufmann. Veröffentlichung mit dieser Pressemitteilung honorarfrei.
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Pressemitteilungen
04.05.2011
Entdeckungsreisen: NRW tanzt
Spannende Festivaltage im Theater im Pumpenhaus
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