Münster (SMS) Viele der rund 50 000 Bäume an Münsters Straßen haben zurzeit nur wenig Laub oder fallen durch gelb-bräunliche Blätter auf. Zum Teil sind Äste auch ganz trocken. Manche Bäume scheinen sogar abzusterben. "Wir beobachten die Entwicklung mit großer Sorge", sagt Heiner Bruns, Leiter des städtischen Amtes für Grünflächen und Umweltschutz. Im vergangenen Sommer habe es eine extreme Hitzeperiode gegeben, in diesem Jahr sei das Frühjahr viel zu heiß und zu trocken gewesen.
Straßenbäume haben es generell nicht leicht, oft stehen sie an extremen Standorten: Leitungsrohre, Fundamente und Straßenbefestigungen schränken die Wurzeln stark ein. Häufig ist der Weg zum Grundwasser verbaut. Die Folge: Bei Hitze und Dürre können sich die Bäume nicht mehr mit Wasser versorgen. Starke Regenschauer helfen in dieser Situation kaum, weil das Wasser an der Oberfläche abfließt, bevor es versickern kann.
Hinzu kommt, dass in den beiden letzten Wintern auch in Münster viel Salz gegen Schnee und Glatteis eingesetzt worden ist. Nehmen die Wurzeln salzreiches Bodenwasser auf, werden die Zellen im Inneren der Bäume geschädigt oder sterben sogar ab, da der Wasser- und Nährstofftransport stark beeinträchtigt wird. Braune, abgestorbene Blattränder, sogenannte Nekrosen, sind die äußerlich sichtbaren Folgen.
Überall im Stadtgebiet, wie zum Beispiel an der Weseler Straße, an der Grevener Straße und am Albersloher Weg, lassen sich die Schäden an den Bäumen inzwischen feststellen. Besonders schlecht geht es zurzeit etwa 20 Bäumen auf dem Domplatz, obwohl sie in den vergangenen Tagen intensiv gewässert worden sind. "Wir haben hier bereits 130 Kubikmeter Wasser mit einem Wasserfass ausgebracht", berichtet Heiner Bruns. "Das Grundwasser ist an dieser Stelle besonders tief." Insgesamt stehen rund 130 Bäume auf dem Domplatz.
Das aktuelle Bild an den Straßen zeigt aber auch, dass es den Bäumen gut geht, die gute Standortbedingungen haben. Ein typisches Beispiel sind die Platanen an der Piusallee. Aber auch viele junge Bäume, bei denen direkt bei der Anpflanzung gute Standortbedingungen geschaffen wurden, zeigen sich sehr vital. "Das bestärkt uns darin, dass wir auch weiterhin bei der Pflanzvorbereitung für die Zukunft der Bäume gute Voraussetzungen schaffen müssen. In Verbindung mit gezielten Standortsanierungen ist dies der richtige Weg für gesunde Bäume in der Stadt", so Heiner Bruns. Bürgerinnen und Bürger, die den Bäumen vor ihrer Haustür jetzt direkt helfen möchten, sollten ihnen ein bis zwei Eimer Wasser pro Tag gönnen.
Erst im Herbst kann endgültig abgeschätzt werden, wie viele Bäume in Münster so nachhaltig geschädigt oder abgestorben sind, dass sie entfernt werden müssen.
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Pressemitteilungen
02.08.2011