06.03.2009
Lob und Ermahnungen vom Dialog-Display
Am Meckmannweg fahren die Autos jetzt langsamer / Dialog-Displays für maßvolle Geschwindigkeit aber nicht überall sinnvoll
Münster (SMS) Am Meckmannweg fahren die Autos seit dem vergangenen November langsamer. Das haben die Messungen der Stadtverwaltung ergeben. Verantwortlich dafür sind zwei Dialog-Displays in Höhe der Kindertagesstätte Maria Aparecida, auf denen drei Kindergesichter den Autofahrern – je nach Geschwindigkeit – ein fröhliches "danke" oder ein mahnendes "langsam" mit auf den Weg geben.
"Vor allem die Aufforderung 'langsam!' geht direkt in den Bauch, man bekommt ein richtig schlechtes Gefühl, wenn man zu schnell gefahren ist", hat Ulrich Zelke vom städtischen Tiefbauamt festgestellt. Allerdings: Wer noch rechtzeitig bremst, kann den Tadel noch in ein lobendes "danke" umwandeln. Zelke hat die Displays auf der Messe Intertraffic in Amsterdam entdeckt. Zusammen mit dem Ordnungsamt hat das Tiefbauamt sie auf Anregung der Bezirksvertretung West installiert.
Offenbar wirkt die Botschaft bei den allermeisten Autofahrern: "70 Meter vor dem Schild fahren die meisten Pkw unseren umfangreichen Auswertungen zufolge noch durchschnittlich 34 Stundenkilometer schnell, direkt vor dem Display fahren sie dann nur 27", weiß Werner Schulik von der Straßenverkehrsbehörde im Ordnungsamt. "Der Effekt hat sich in den vergangenen vier Monaten nicht abgenutzt, und vor der Kita wird langsam gefahren", freut er sich. Nur nachts oder in den sehr frühen Morgenstunden sind vereinzelt deutlich zu schnelle "Ausreißer" zu verzeichnen.
Der Erfolg der Dialog-Displays ist stark von den örtlichen Voraussetzungen abhängig. Darauf weisen die Experten hin. Von der Verkehrsbelastung einer Straße, der zulässigen Geschwindigkeit, der Breite und der Ausstattung hängt es ab, ob solch ein Display überhaupt wahrgenommen und die Botschaft angenommen wird. "Wir können uns den Einsatz vor allem in Tempo-30-Zonen vorstellen", sagt Ulrich Zelke. "Und das auch nur an ausgewählten Stellen, denn wenn an jeder Ecke ein Display stünde, ginge die Wirkung bald verloren."
Um mehr Erfahrungen mit den geschwindigkeitslenkenden Dialog-Displays zu sammeln, hat die Verwaltung nun einem Antrag der Bezirksvertretung Ost zugestimmt. Sie hatte die Installation von zwei Displays an der Mondstraße vor dem Konrad-Kindergarten gefordert. "Die Rahmenbedingungen an der Mondstraße sind ganz anders als am Meckmannweg", betont Werner Schulik. "Wir sind sehr gespannt auf die Ergebnisse."
Bild: "Langsam" mahnt das Dialog-Display am Meckmannweg – mit Erfolg. Foto: Stadt Münster. Veröffentlichung mit dieser Pressemitteilung honorarfrei.