Verwaiste Give-Box
Münster (SMS) In Give-Boxen sammeln sich ausgediente Alltagsgegenstände, die man selber nicht mehr braucht, aber anderen Freude machen können. Ein Geben und Nehmen also. Diese im Grundsatz sympathische Idee wird am Kanonierplatz immer mehr zum Problem: Dort stapelt sich neben der Box immer wieder Müll, Spenden werden wahllos im Umfeld deponiert - es zeigte sich in den vergangen Monaten ein insgesamt verwahrlostes Erscheinungsbild. Die Stadt sucht jetzt nach Lösungen für den Erhalt einer Give-Box im Kreuzviertel, wird sie an dieser Stelle aber zunächst entfernen.
„Idealerweise findet sich ein Verein oder Träger, der kontinuierlich nach dem Rechten schaut“, erläutert Jürgen Kemper vom Amt für Immobilienmanagement. Einzelpersonen könnten das schlichtweg nicht leisten. So müssen Standfestigkeit des Holzregals, Sicherheits- und Haftungsfragen fachlich auch durch regelmäßige Checks gewährleistet sein.
Versuchsweise wurden vor Jahren Schenk-Boxen im öffentlichen Raum aufgestellt. Die Stadt wollte Erfahrungen sammeln. An der Danziger Freiheit kümmert sich ein Träger vorbildlich um die unentgeltliche Tauschbörse - dort läuft es rund. Im Kreuzviertel hingegen muss die Stadt nach dem Wohnortwechsel der Initiatoren seit Monaten eingreifen. So häufen sich in der Verwaltung auch Beschwerden über „kommerzielle Netzwerke“, Gruppen also, die das Regal nach Verwertbarem durchforsten, um es zu Geld zu machen. Achtlos deponierte Spenden, unerlaubtes Aufstellen von Tischen sowie Unrat gefährden eine im Grundsatz schöne Idee.
Kontakt: Gemeinnützige Träger und Vereine, die eine Patenschaft für die Give-Box im Kreuzviertel übernehmen können, sollten sich im Amt für Immobilienmanagement melden (E-Mail: kemperj@stadt-muenster.de).