Vor 70 Jahren: Erste Care-Pakete für Münster
12.07.2016
Münster (SMS) Lebensmittelspenden durch die Hilfsorganisation Care erreichten das Nachkriegsdeutschland am 15. Juli 1946. Es war der Frachter „American Ranger“, der die ersten 35 700 Hilfspakete nach Bremerhaven transportierte. Millionen weitere sollten in den kommenden Monaten und Jahren folgen. Ab Oktober 1946 wurden die begehrten Lebensmittelpakete in der britischen Besatzungszone, also auch in Münster, verteilt. Das Stadtmuseum Münster nimmt das Jubiläum zum Anlass und erinnert mit seiner Ausstellung „Hilfe aus aller Welt für Münster“ an die Versorgung dieser Stadt in den Notjahren.
Ausgangspunkt für die Präsentation war ein Geschenk von Hilfspaketen aus der Nachkriegszeit an das Stadtmuseum. Die etwa zwei Dutzend leeren Kartons hatten die Jahre auf dem Dachboden des Deutschen Studentenheims im Breul 23 überdauert. In dem katholischen Studentenheim saß ab Sommer 1945 der Caritasverband der Diözese Münster und half bei der Verteilung von ausländischen Lebensmittelspenden.
„Die Vielfalt der verschiedenen Hilfspakete in diesem Fund ist beeindruckend“, sagt Dr. Anja Schäfers, wissenschaftliche Mitarbeiterin im Stadtmuseum Münster. Neben den in Erinnerung gebliebenen Paketen mit dem Aufdruck „Care“ gebe es zum Beispiel Kartons mit Rationen der US-Armee. „Das sind die ersten Care-Pakete“, weiß die Historikerin. „Nach dem Krieg hatte die Hilfsorganisation dem amerikanischen Militär überschüssige Rationen abgekauft und sie bis März 1947 für ihre Aktionen genutzt.“ Erst danach stellte Care seine Hilfspakete selbst zusammen, die Spenderinnen und Spender in den USA kaufen und nach Europa schicken lassen konnten.
Der Inhalt eines solchen von Care Ende der 1940er Jahre zusammengestellten Pakets wird in der Ausstellung gezeigt. Ob getrocknete Aprikosen, Pflanzenfett oder Kaffee - in den alten Pappschachteln und Konservendosen sind die Lebensmittel zum Großteil noch erhalten. Auch andere Aspekte der Versorgung in Münster nach dem Zweiten Weltkrieg werden durch Objekte wie Lebensmittelmarken oder ein Gefäß für die Schulspeisung veranschaulicht.
Die Exponate lösen bei vielen Besucherinnen und Besuchern Erinnerungen und Emotionen aus. „An ihren Reaktionen erkennt man, wie sehr diese Zeit uns Deutsche geprägt hat“, sagt Dr. Barbara Rommé, die Direktorin des Stadtmuseums. Obwohl der von Deutschland entfesselte Krieg Europa verwüstet hatte, ließ die Welt die Deutschen in ihrer Not nicht allein. Dr. Rommé: „Die Hilfen aus dem Ausland halfen beim Überleben und versprachen eine bessere Zukunft in der Gemeinschaft der Völker.“
Info: Die Ausstellung „Hilfe aus aller Welt für Münster – 70 Jahre CARE-Pakete“ ist bis zum 25. September im Stadtmuseum Münster, Salzstraße 28, zu sehen. Der Eintritt ist frei.
Fotos (2):
So sahen die ersten Care-Pakete aus: Bis März 1947 verschickte die Hilfsorganisation vor allem Lebensmittelpakete, die sie dem amerikanischen Militär abgekauft hatte. Sie enthielten Rationen, die ursprünglich für US-Soldaten gedacht waren. Foto: Stadt Münster / Sammlung Stadtmuseum. Veröffentlichung mit dieser Pressemitteilung honorarfrei.
Der Original-Inhalt eines Care-Pakets zieht in der Ausstellung die Blicke auf sich. Die Lebensmittel sind zum Teil noch in den Verpackungen enthalten. Foto: Stadt Münster / Sammlung Stadtmuseum. Veröffentlichung mit dieser Pressemitteilung honorarfrei.
Ausgangspunkt für die Präsentation war ein Geschenk von Hilfspaketen aus der Nachkriegszeit an das Stadtmuseum. Die etwa zwei Dutzend leeren Kartons hatten die Jahre auf dem Dachboden des Deutschen Studentenheims im Breul 23 überdauert. In dem katholischen Studentenheim saß ab Sommer 1945 der Caritasverband der Diözese Münster und half bei der Verteilung von ausländischen Lebensmittelspenden.
„Die Vielfalt der verschiedenen Hilfspakete in diesem Fund ist beeindruckend“, sagt Dr. Anja Schäfers, wissenschaftliche Mitarbeiterin im Stadtmuseum Münster. Neben den in Erinnerung gebliebenen Paketen mit dem Aufdruck „Care“ gebe es zum Beispiel Kartons mit Rationen der US-Armee. „Das sind die ersten Care-Pakete“, weiß die Historikerin. „Nach dem Krieg hatte die Hilfsorganisation dem amerikanischen Militär überschüssige Rationen abgekauft und sie bis März 1947 für ihre Aktionen genutzt.“ Erst danach stellte Care seine Hilfspakete selbst zusammen, die Spenderinnen und Spender in den USA kaufen und nach Europa schicken lassen konnten.
Der Inhalt eines solchen von Care Ende der 1940er Jahre zusammengestellten Pakets wird in der Ausstellung gezeigt. Ob getrocknete Aprikosen, Pflanzenfett oder Kaffee - in den alten Pappschachteln und Konservendosen sind die Lebensmittel zum Großteil noch erhalten. Auch andere Aspekte der Versorgung in Münster nach dem Zweiten Weltkrieg werden durch Objekte wie Lebensmittelmarken oder ein Gefäß für die Schulspeisung veranschaulicht.
Die Exponate lösen bei vielen Besucherinnen und Besuchern Erinnerungen und Emotionen aus. „An ihren Reaktionen erkennt man, wie sehr diese Zeit uns Deutsche geprägt hat“, sagt Dr. Barbara Rommé, die Direktorin des Stadtmuseums. Obwohl der von Deutschland entfesselte Krieg Europa verwüstet hatte, ließ die Welt die Deutschen in ihrer Not nicht allein. Dr. Rommé: „Die Hilfen aus dem Ausland halfen beim Überleben und versprachen eine bessere Zukunft in der Gemeinschaft der Völker.“
Info: Die Ausstellung „Hilfe aus aller Welt für Münster – 70 Jahre CARE-Pakete“ ist bis zum 25. September im Stadtmuseum Münster, Salzstraße 28, zu sehen. Der Eintritt ist frei.
Fotos (2):
So sahen die ersten Care-Pakete aus: Bis März 1947 verschickte die Hilfsorganisation vor allem Lebensmittelpakete, die sie dem amerikanischen Militär abgekauft hatte. Sie enthielten Rationen, die ursprünglich für US-Soldaten gedacht waren. Foto: Stadt Münster / Sammlung Stadtmuseum. Veröffentlichung mit dieser Pressemitteilung honorarfrei.
Der Original-Inhalt eines Care-Pakets zieht in der Ausstellung die Blicke auf sich. Die Lebensmittel sind zum Teil noch in den Verpackungen enthalten. Foto: Stadt Münster / Sammlung Stadtmuseum. Veröffentlichung mit dieser Pressemitteilung honorarfrei.