Vom Umgang der Obrigkeit mit dem Volk
16.10.2015
Münster (SMS) Auf einen Gang durch die Geschichte nimmt der Leiter des Stadtarchivs Dr. Hannes Lambacher seine Zuhörer beim nächsten Themenabend am 22. Oktober mit. Sein Thema: „Herrscher - Bürger - Untertanen.“ Er nimmt Geschehnisse aus der rund 1200-jährigen Stadtgeschichte – von der Gründung bis zum Ende der Kaiserzeit - unter die Lupe und erläutert die Beziehungen zwischen Obrigkeit und Stadtbevölkerung, Untertanen, Bürgerinnen und Bürgern.
Zur Sprache kommen unter anderem die dramatischen Ereignisse in Münster im Jahr 1535. Sie veranlassten den damaligen Fürstbischof Franz von Waldeck im Juni des Jahres zu ungewöhnlich grausamem Vorgehen gegen seine Untertanen.
In der Stadt regierten die Täufer. Deren Herrschaft schlug Waldeck mit seinen Soldaten und Verbündeten mit aller Macht nieder. 650 Männer wurden dabei getötet. Zwei Tage lang war die Stadt zur Plünderung freigegeben. Über 4000 Frauen und Kinder mussten binnen drei Tagen die Stadt verlassen. Als Strafe verlor die Stadt ihre althergebrachten Freiheiten: Die Ratswahl wurde abgeschafft, die Gilden der Kaufleute und Handwerker als „Herd aufrührerischer Gesinnung“ verboten. Knapp zwanzig Jahre später ließ Fürstbischof von Waldeck Gnade walten und gab Münster seine städtischen Privilegien zurück.
Das Verhalten des Fürstbischofs mag aus heutiger Sicht brutal erscheinen. Waldeck war zwar Bischof, aber in erster Linie war ein Bischof in dieser Zeit Herrscher. Als Fürst und Landesherr durfte er das tun, was er tat. Aus seiner Sicht hatten die Täufer Hochverrat begangen und seine Herrschaft in Frage gestellt.
Info: Themenabend im Stadtarchiv, Donnerstag, 22. Oktober, 18 Uhr, An den Speichern 8. Der Eintritt ist frei. Um Anmeldung wird wegen begrenzter Plätze gebeten: per E-Mail archiv@stadt-muenster.de oder am Telefon 02 51/4 92-47 08.
Foto: Ungewöhnlich grausam ging Fürstbischof Franz von Waldeck zu Täuferzeiten anno 1535 gegen sein Volk vor: Ein Aspekt des Themenabends „Herrscher - Bürger - Untertanen“ am 22. Oktober. Foto: Stadt Münster - Sammlung Stadtarchiv. Veröffentlichung mit dieser Pressemitteilung honorarfrei.
Zur Sprache kommen unter anderem die dramatischen Ereignisse in Münster im Jahr 1535. Sie veranlassten den damaligen Fürstbischof Franz von Waldeck im Juni des Jahres zu ungewöhnlich grausamem Vorgehen gegen seine Untertanen.
In der Stadt regierten die Täufer. Deren Herrschaft schlug Waldeck mit seinen Soldaten und Verbündeten mit aller Macht nieder. 650 Männer wurden dabei getötet. Zwei Tage lang war die Stadt zur Plünderung freigegeben. Über 4000 Frauen und Kinder mussten binnen drei Tagen die Stadt verlassen. Als Strafe verlor die Stadt ihre althergebrachten Freiheiten: Die Ratswahl wurde abgeschafft, die Gilden der Kaufleute und Handwerker als „Herd aufrührerischer Gesinnung“ verboten. Knapp zwanzig Jahre später ließ Fürstbischof von Waldeck Gnade walten und gab Münster seine städtischen Privilegien zurück.
Das Verhalten des Fürstbischofs mag aus heutiger Sicht brutal erscheinen. Waldeck war zwar Bischof, aber in erster Linie war ein Bischof in dieser Zeit Herrscher. Als Fürst und Landesherr durfte er das tun, was er tat. Aus seiner Sicht hatten die Täufer Hochverrat begangen und seine Herrschaft in Frage gestellt.
Info: Themenabend im Stadtarchiv, Donnerstag, 22. Oktober, 18 Uhr, An den Speichern 8. Der Eintritt ist frei. Um Anmeldung wird wegen begrenzter Plätze gebeten: per E-Mail archiv@stadt-muenster.de oder am Telefon 02 51/4 92-47 08.
Foto: Ungewöhnlich grausam ging Fürstbischof Franz von Waldeck zu Täuferzeiten anno 1535 gegen sein Volk vor: Ein Aspekt des Themenabends „Herrscher - Bürger - Untertanen“ am 22. Oktober. Foto: Stadt Münster - Sammlung Stadtarchiv. Veröffentlichung mit dieser Pressemitteilung honorarfrei.