Präventiv – Qualifiziert – Vernetzt

21.09.2015

Fachtag „Netzwerkaufbau für Kinder psychisch kranker Eltern“ / „Wohin gehst Du?!“

Münster (SMS) „Wohin gehst du?“ Eine Frage, die Kinder von psychisch erkrankten Eltern oder Elternteilen oft stellen. In dieser Frage drücken sich die tiefe Verunsicherung der betroffenen Kinder aus und die Angst davor, allein gelassen zu werden. Grundsätzlich wollen und brauchen alle Kinder starke und verlässliche Eltern sowie tragfähige Bindungen und Beziehungen.

„Wohin gehst du?“ kann aber auch für die Fragestellung der Fachleute stehen, die mit psychisch erkrankten Eltern und deren Kindern arbeiten. „Wohin kann ich weiter vermitteln?“, „Wer ist Ansprechpartner?“, „Welche Wege müssen die Erkrankten gehen?“ und „Wie wirkungsvoll sind diese Wege?“.

Über 100 Teilnehmer und Teilnehmerinnen aus den unterschiedlichsten pädagogischen und psychiatrischen Ressorts der Jugendhilfe, der Gesundheitshilfe, wie der klinischen Psychiatrie, niedergelassenen Ärzte und Therapeuten sowie aus Einrichtungen, wie Schule und Kindertagesstätten kamen jetzt am Fachtag „Netzwerkaufbau für Kinder psychisch kranker Eltern“ zusammen, um eben diesen Netzwerkaufbau voran zu treiben.

Stadtrat Thomas Paal unterstrich, dass Kinder von psychisch erkrankten Eltern ein dreifaches Risiko besitzen, selbst an einer psychischen Störung zu erkranken. Um den betroffenen Kindern und deren Familien eine ganzheitliche und leicht zugängliche Hilfe zukommen lassen zu können, wurde die Fachtagung durch die Netzwerkkoordination „Frühe Hilfen“ des Amtes für Kinder, Jugendliche und Familien der Stadt Münster im Sinne des Präventionsgedankens „präventiv – qualifiziert – vernetzt, vom Kind her denken!“ initiiert.

Die Teilnehmer folgten den Impulsen zum Thema „Familienorientierte Prävention Klinik – Forschung – Beratung“ der Referentin Prof. Dr. Silke Wiegand-Grefe von der Medical School in Hamburg, um anschließend den Ausbau und die engere Verknüpfung der Vernetzungsstrukturen in Münster zu diskutieren. Ziel einer engen Vernetzung und konstruktiven Zusammenarbeit ist, betroffenen Kindern aus ihrer Isolation zu helfen und ihnen trotz belasteter Startbedingungen positive Lebenswege zu ermöglichen.

Foto: Sie diskutierten eine engere Vernetzung zur Unterstützung von Kindern psychisch erkrankter Eltern (v.l.): Stadtrat Thomas Paal, Dr. Annette Siemer-Eikelmann (Leiterin des kinder- und jugendpsychiatrischen Dienstes des Gesundheitsamtes), Dr. Ulrike Northoff (LWL Erwachsenenpsychiatrie), Anna Pohl (Leiterin Jugendamt), Felix Braun (Leiter der Beratungsstelle Süd). 2. Reihe v.l.: Marina Pelzer (Förderkreis Sozialpsychiatrie, Leiterin Jugendwohnhaus), Karl Materla (Leiter Kommunaler Sozialdienst, Jugendamt), Dr. Marlies Averberg-Holocher (Kinder- und Jugendpsychiatrie), Prof. Dr. Silke Wiegand-Grefe (Referentin). Foto: Stadt Münster. Veröffentlichung mit dieser Pressemitteilung honorarfrei.

Alle Pressemitteilungen der Stadt Münster

Kontakt für Bürgerinnen und Bürger

Stadt Münster
48127 Münster
02 51/4 92-0
Behördennummer:  115

stadtverwaltung@stadt-muenster.de

Kontakt für Presseanfragen

Amt für Kommunikation