Erstmals Grundstücke für über eine Milliarde Euro verkauft

24.03.2015

Gutachterausschuss legt neuen Grundstücksmarktbericht vor / Preise für Immobilien und Grundstücke weiter gestiegen / Gut ausgestattete Eigentumswohnungen begehrt

Münster (SMS) Eine deutlich über dem Durchschnitt liegende Zahl von Vertragsabschlüssen bei weiter steigenden Preisen für Grundstücke, Häuser und Eigentumswohnungen: So lassen sich die Entwicklungen auf dem Immobilienmarkt in Münster im Jahr 2014 zusammenfassen. Nachzulesen sind sie im neuen Grundstücksmarktbericht, den der Vorsitzende des Gutachterausschusses für Grundstückswerte in der Stadt Münster, Michael Tegtmeier, jetzt vorstellte.

Der Gutachterausschuss erfasst alle Kaufverträge aus dem Stadtgebiet Münster und wertet sie aus. Rund 3050 Verträge wurden im vergangenen Jahr registriert, etwa 250 mehr als im Jahr davor. Erstmals wurde 2014 eine Verkaufssumme von über einer Milliarde Euro erzielt. "Dies liegt sicher zum Teil daran, dass zum 1. Januar 2015 die Grunderwerbsteuer von 5 Prozent auf 6,5 Prozent angehoben wurde", erläutert Michael Tegtmeier. "Viele Käufer haben, wenn möglich, noch im Jahr 2014 die Verträge abgeschlossen. Etwa 20 Prozent aller Verträge sind im Dezember unterschrieben worden."

Für neue Eigentumswohnungen mussten die Käufer 2014 rund 8 Prozent mehr bezahlen als im Vorjahr. Für gebrauchte Wohnungen stiegen die Preise im Mittel um 6 Prozent. "Auffällig ist bei den Neubauten der Trend zu gut ausgestatteten, teuren Wohnungen", berichtet Michael Tegtmeier. Rund 35 Prozent der neu errichteten Wohnungen wurden für über 4000 Euro pro Quadratmeter Wohnfläche verkauft. Im Schnitt kosteten neue Wohnungen etwa 3800 Euro pro Quadratmeter. Gebrauchte Wohnungen waren deutlich günstiger zu haben: Sie lagen im zentrumsnahen Bereich im Schnitt bei 2700 Euro pro Quadratmeter, in den äußeren Stadtteilen bei 1450 Euro. Insgesamt wurden 2014 rund 1600 Eigentumswohnungen verkauft.

Wer 2014 ein gebrauchtes Ein- oder Zweifamilienhaus erwarb, musste im Schnitt 9 Prozent mehr bezahlen als im Jahr 2013. Ein freistehendes Einfamilienhaus kostete 2014 im Mittel rund 410 000 Euro, typische Doppelhaushälften lagen zwischen 200 000 und 430 000 Euro, Reihenhäuser gab es für 170 000 bis 345 000 Euro. Mit 810 Verträgen registrierte der Gutachterausschuss 2014 in diesem Bereich einen um rund 25 Prozent höheren Wert als im Jahr 2013. Die Zahl der Verträge war nur im Jahr 2005 höher, als der bevorstehende Wegfall der Eigenheimzulage zu einer außergewöhnlich hohen Nachfrage geführt hatte.

Die Preise für Mehrfamilienhäuser stiegen dagegen mit 4 Prozent weniger stark. Rund 60 solcher Verträge wurden 2014 abgeschlossen, damit blieb die Anzahl weiterhin niedrig. "Die große Nachfrage nach Mietwohnungen und anhaltend niedrige Kreditzinsen sind für die Eigentümer gute Argumente diese Immobilien zu halten", so Michael Tegtmeier.

Im fünften Jahr in Folge sank die Anzahl der verkauften unbebauten Grundstücke für Einfamilienhäuser. 2014 wurde mit 265 Grundstücken die seit 20 Jahren niedrigste Zahl erreicht. Das knappe Angebot hat seit einigen Jahren auch wieder deutliche Auswirkungen auf die Preise, gegenüber dem Vorjahr wurden Einfamilienhausgrundstücke nochmals um rund 5 Prozent teurer, gegenüber 2010 sogar um rund 15 Prozent. In der Innenstadt fällt der Anstieg noch deutlich höher aus. Die Stadt hatte mit 45 verkauften Einfamilienhausgrundstücken - wie in den letzten Jahren auch - nur einen kleinen Anteil an diesem Teilmarkt (2013: 23 verkaufte städtische Grundstücke für Einfamilienhäuser).

Es ist davon auszugehen, dass die Preise für unbebaute Einfamilienhausgrundstücke auch 2015 weiter ansteigen. Der Gutachterausschuss hat daher die Bodenrichtwerte, die jährlich für unbebaute Grundstücke beschlossen werden, nochmals spürbar angehoben: in den äußeren Stadtteilen in der Regel um 5 bis 10 Prozent, im Zentrum und in den zentrumsnahen Stadtteilen je nach Lage um etwa 10 bis 20 Prozent.

Sämtliche aktuellen Zahlen enthält der Grundstücksmarktbericht 2015. Er ist für 52 Euro im Kundenzentrum im Stadthaus 3, Albersloher Weg 33, und in der Münster-Information im Stadthaus 1, Heinrich-Brüning-Straße, zu bekommen. Die Bodenrichtwertkarte, die die aktuellen durchschnittlichen Grundstückswerte enthält, ist dort zum Preis von 50 Euro erhältlich.

Auch unter der Internet-Adresse www.boris.nrw.de können Bodenrichtwerte für ganz Nordrhein-Westfalen und durchschnittliche Immobilienpreise für einen großen Teil des Landes abgefragt werden. Es gibt außerdem eine kostenfreie Ausgabe des Grundstücksmarktberichtes (ohne die für die Wertermittlung erforderlichen Daten), die komplette Ausgabe des Marktberichtes kostet im Internet 39 Euro. Bodenrichtwerte werden kostenfrei angezeigt, lediglich der Ausdruck muss bezahlt werden.

Foto: Michael Tegtmeier, Vorsitzender des Gutachterausschusses, stellt den Grundstücksmarkt 2015 vor. Foto: Stadt Münster. Veröffentlichung mit dieser Pressemitteilung honorarfrei.

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