Bauprojekt Gesamtschule Mitte
05.03.2014
Münster (SMS) Archäologen, die im Boden nach Zeugnissen der frühen Stadtgeschichte forschen, werden ab Mai die ersten Vorboten sein - Vorboten für den Neubau der städtischen Gesamtschule Mitte. Sie soll in zwei Bauabschnitten zwischen Jüdefelder Straße und Katthagen Zug um Zug bis 2018 wachsen - mit Mensa, Zweifachsporthalle, neuen Klassentrakten und Umbauten in den Gebäuden der Paul-Gerhardt-Realschule und der ehemaligen VHS-Überwasser. Der Baubeschluss für das 17,6 Millionen Projekt nach einer Vorlage des Amtes für Immobilienmanagement ist für die Ratssitzung am 2. April vorgesehen.
Zum Schuljahr 2014/15 feiert die Gesamtschule ihren dritten Geburtstag. Mit den jeweiligen Aufnahmen von 115 Schülerinnen und Schülern wächst der Raumbedarf von Jahr zu Jahr. Noch in den kommenden Sommerferien sollen daher erste Umbauten für Entlastung sorgen: Vier weitere Klassenzimmer plus Nebenräume entstehen vorzeitig in der Überwasserschule, und ein ausreichend dimensioniertes Lehrerzimmer für das größer werdende Gesamtschulkollegium wird in der Realschule geschaffen.
Nach Plänen des Architekturbüros „Bleckmann und Krys“- die Münsteraner setzten sich mit ihrem Entwurf in einem europaweit ausgeschriebenen Wettbewerb durch - wird die Baumaßnahme in zwei zeitlich getrennten Abschnitten ausgeführt. Grundidee der Architekten: Um einen zentralen Campus gruppieren sich die beiden denkmalgeschützten Ensembles Überwasserschule (Jahrgänge 5-7) und das Altgebäude der 2016/17 auslaufenden Realschule (Jahrgänge 8-10) sowie der Neubau für die dreizügige Oberstufe (11-13) inklusive Doppelsporthalle. Dieser Idee des innerstädtischen Campus folgt auch die Gestaltung der Außenanlagen durch das Amt für Grünflächen und Umweltschutz. Auf den Freiflächen werden nur wenige Ausstattungselemente eingesetzt, um sie variabel nutzen zu können - viel Platz also für Spiel, Bewegung, Schulfeste. Ein separater Spielbereich am Katthagen bietet zusätzliche Bewegungsfläche. Bestens verweilen lässt es sich auch an den vielen Treppen an Schuleingängen. Die Gebäude und der Schulhof sind auf allen Ebenen durch Rampen oder Aufzüge
barrierefrei zugänglich.
Baubeginn mit Mensa sowie Forum mit 400 Plätzen
Die Arbeiten für die auf 250 Essplätze ausgerichtete Mensa, die sich multifunktional mit insgesamt 400 Sitzplätzen zugleich auch als Forum für Veranstaltungen anbietet, starten noch zum Jahresende. In Anbindung an den bisherigen Haupteingang der Realschule soll hier ein lebendiger und frequentierter Mittelpunkt des Schullebens entstehen.
Mit dem ersten Spatenstich beginnen auch die Umbauten in der Paul-Gerhardt-Schule. Die Architektenpläne greifen hier das pädagogische Schulkonzept der Gesamtschule auf. Auf jeder Etage sind die Klassen- und Differenzierungsräume eines Jahrgangs zusammengefasst. Sie wechseln sich mit Lerninseln ab, die zu den Fluren offen bleiben. Auch der Unterricht in der Überwasserschule folgt diesem Prinzip des gemeinschaftlichen Lernens. Lehrerschaft und Verwaltung werden in einem gemeinsamen Trakt untergebracht.
Der zweite Bauabschnitt umfasst die größte Neubaumaßnahme. Auf 4000 Quadratmetern entstehen bis zum Sommer 2018 die Sporthalle und die Unterrichtsräume für die Sekundarstufe II.
„Die Stadt hat sich für eine Planung entschieden, die die Neubaukörper kompakt und dennoch sensibel in die vorhandene Gebäudestruktur (Baujahre 1910 und 1958) einfügt. Zugleich wählte sie auch den preisgünstigsten Entwurf aus und ließ parallel ein externes Projektsteuerungsbüro die Bauwerkskosten ermitteln“, so Stadtkämmerer Alfons Reinkemeier. Insgesamt 17,6 Millionen Euro, und damit 2,6 Millionen Euro mehr als zunächst veranschlagt, wird Münster in die städtische Gesamtschule investieren.
„Im partnerschaftlichen Teamwork haben Architekten, Fachplaner, Verwaltung und Schule das Bauprojekt in den letzten Monaten abgestimmt, feinjustiert und gemeinsam um das beste Ergebnis für Schule und Schüler gerungen“, unterstreicht Stadträtin Dr. Andrea Hanke. Die Gesamtschule habe im Raumprogramm und Ausstattung den Gürtel konsequent enger geschnallt und so das Gesamtbudget erheblich entlasten können.
Mehraufwand trotz Einsparungen
Trotz dieser in der Ratsvorlage des Amtes für Immobilienmanagements im Detail aufgelisteten Einsparmaßnahmen in Millionenhöhe bleibt ein Mehraufwand. Wesentliche Posten sind: gestiegene Honorare für die externen Planungsbüros auf Basis der neuen Honorarordnung von 2013 (350 000 Euro); Zusatzkosten für archäologische Grabungen, die durch das Denkmalschutzgesetz aus 2013 eindeutig dem Verursacher angelastet werden (495 000 Euro); zusätzlicher Bedarf für den Brandschutz in offenen Lernbereichen (470 000 Euro) sowie höhere Anforderungen an das Tragwerk der eingeschossig ins Erdreich abgesenkten Sporthalle (443 000 Euro). Sie muss den zweigeschossigen Neubau für die Oberstufe tragen.
Doch ab Mai haben zunächst die Archäologen das Sagen. Die städtische Denkmalpflege hofft in dieser Fläche in der historischen Altstadt auf Fundstücke aus allen Epochen der Stadtgeschichte, die im besten Fall bis in die vorstädtische Zeit, also 9. bis 11. Jahrhundert, zurückreichen.
Zum Schuljahr 2014/15 feiert die Gesamtschule ihren dritten Geburtstag. Mit den jeweiligen Aufnahmen von 115 Schülerinnen und Schülern wächst der Raumbedarf von Jahr zu Jahr. Noch in den kommenden Sommerferien sollen daher erste Umbauten für Entlastung sorgen: Vier weitere Klassenzimmer plus Nebenräume entstehen vorzeitig in der Überwasserschule, und ein ausreichend dimensioniertes Lehrerzimmer für das größer werdende Gesamtschulkollegium wird in der Realschule geschaffen.
Nach Plänen des Architekturbüros „Bleckmann und Krys“- die Münsteraner setzten sich mit ihrem Entwurf in einem europaweit ausgeschriebenen Wettbewerb durch - wird die Baumaßnahme in zwei zeitlich getrennten Abschnitten ausgeführt. Grundidee der Architekten: Um einen zentralen Campus gruppieren sich die beiden denkmalgeschützten Ensembles Überwasserschule (Jahrgänge 5-7) und das Altgebäude der 2016/17 auslaufenden Realschule (Jahrgänge 8-10) sowie der Neubau für die dreizügige Oberstufe (11-13) inklusive Doppelsporthalle. Dieser Idee des innerstädtischen Campus folgt auch die Gestaltung der Außenanlagen durch das Amt für Grünflächen und Umweltschutz. Auf den Freiflächen werden nur wenige Ausstattungselemente eingesetzt, um sie variabel nutzen zu können - viel Platz also für Spiel, Bewegung, Schulfeste. Ein separater Spielbereich am Katthagen bietet zusätzliche Bewegungsfläche. Bestens verweilen lässt es sich auch an den vielen Treppen an Schuleingängen. Die Gebäude und der Schulhof sind auf allen Ebenen durch Rampen oder Aufzüge
barrierefrei zugänglich.
Baubeginn mit Mensa sowie Forum mit 400 Plätzen
Die Arbeiten für die auf 250 Essplätze ausgerichtete Mensa, die sich multifunktional mit insgesamt 400 Sitzplätzen zugleich auch als Forum für Veranstaltungen anbietet, starten noch zum Jahresende. In Anbindung an den bisherigen Haupteingang der Realschule soll hier ein lebendiger und frequentierter Mittelpunkt des Schullebens entstehen.
Mit dem ersten Spatenstich beginnen auch die Umbauten in der Paul-Gerhardt-Schule. Die Architektenpläne greifen hier das pädagogische Schulkonzept der Gesamtschule auf. Auf jeder Etage sind die Klassen- und Differenzierungsräume eines Jahrgangs zusammengefasst. Sie wechseln sich mit Lerninseln ab, die zu den Fluren offen bleiben. Auch der Unterricht in der Überwasserschule folgt diesem Prinzip des gemeinschaftlichen Lernens. Lehrerschaft und Verwaltung werden in einem gemeinsamen Trakt untergebracht.
Der zweite Bauabschnitt umfasst die größte Neubaumaßnahme. Auf 4000 Quadratmetern entstehen bis zum Sommer 2018 die Sporthalle und die Unterrichtsräume für die Sekundarstufe II.
„Die Stadt hat sich für eine Planung entschieden, die die Neubaukörper kompakt und dennoch sensibel in die vorhandene Gebäudestruktur (Baujahre 1910 und 1958) einfügt. Zugleich wählte sie auch den preisgünstigsten Entwurf aus und ließ parallel ein externes Projektsteuerungsbüro die Bauwerkskosten ermitteln“, so Stadtkämmerer Alfons Reinkemeier. Insgesamt 17,6 Millionen Euro, und damit 2,6 Millionen Euro mehr als zunächst veranschlagt, wird Münster in die städtische Gesamtschule investieren.
„Im partnerschaftlichen Teamwork haben Architekten, Fachplaner, Verwaltung und Schule das Bauprojekt in den letzten Monaten abgestimmt, feinjustiert und gemeinsam um das beste Ergebnis für Schule und Schüler gerungen“, unterstreicht Stadträtin Dr. Andrea Hanke. Die Gesamtschule habe im Raumprogramm und Ausstattung den Gürtel konsequent enger geschnallt und so das Gesamtbudget erheblich entlasten können.
Mehraufwand trotz Einsparungen
Trotz dieser in der Ratsvorlage des Amtes für Immobilienmanagements im Detail aufgelisteten Einsparmaßnahmen in Millionenhöhe bleibt ein Mehraufwand. Wesentliche Posten sind: gestiegene Honorare für die externen Planungsbüros auf Basis der neuen Honorarordnung von 2013 (350 000 Euro); Zusatzkosten für archäologische Grabungen, die durch das Denkmalschutzgesetz aus 2013 eindeutig dem Verursacher angelastet werden (495 000 Euro); zusätzlicher Bedarf für den Brandschutz in offenen Lernbereichen (470 000 Euro) sowie höhere Anforderungen an das Tragwerk der eingeschossig ins Erdreich abgesenkten Sporthalle (443 000 Euro). Sie muss den zweigeschossigen Neubau für die Oberstufe tragen.
Doch ab Mai haben zunächst die Archäologen das Sagen. Die städtische Denkmalpflege hofft in dieser Fläche in der historischen Altstadt auf Fundstücke aus allen Epochen der Stadtgeschichte, die im besten Fall bis in die vorstädtische Zeit, also 9. bis 11. Jahrhundert, zurückreichen.