Auf dem Weg zur chancengleichen Teilhabe

12.11.2013

Stadt hatte Menschen mit Behinderung und Migrationsvorgeschichte zur Tagung eingeladen

Münster (SMS) Gehen Menschen in anderen Kulturen mit Behinderung anders um? Können wir davon lernen? Das fragten 50 Teilnehmerinnen und Teilnehmer im Bennohaus bei einer Tagung zur Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention und des Migrationsleitbildes der Stadt. Aus der Sicht Betroffener gibt es durchaus Unterschiede. "In Deutschland gibt es noch sehr oft Berührungsängste. Die Menschen sollten mehr aufeinander zugehen und hilfsbereiter sein", berichtete zum Beispiel Seda Tiryakioglu als Expertin in eigener Sache, die auf einen Rollstuhl angewiesen ist. Was bedeutet das im Alltag? Viele Vorschläge kamen zusammen, und die Organisatorinnen konnten am Ende eine ansehnliche Liste einpacken.

Zu dem Arbeitstreffen hatten Doris Rüter und Michaela Robert vom Sozialamt und Andrea Reckfort als Leiterin des Kommunalen Integrationszentrums der Stadt ins Bennohaus eingeladen. Sie wollten wissen, ob und wo behinderte Menschen mit Migrationsvorgeschichte Handlungsbedarf sehen. Erste Hinweise gibt es dazu in Untersuchungen. So stellte Donja Amirpur von der Universität Bremen ihre Studie "Zur Lebenssituation von Migrationsfamilien mit einem behinderten Angehörigen" vor, an der türkische und iranische Migranten mitgewirkt haben.

Damit der Wunsch nach chancengleicher Teilhabe am gesellschaftlichen Leben, nach Anerkennung und Selbstverwirklichung tatsächlich Wirklichkeit werden kann, ist neben Toleranz und Akzeptanz insbesondere die interkulturelle Kompetenz erforderlich, Menschen mit unterschiedlichen Migrationsvorgeschichten und Lebenssituationen zusammen zu bringen. Wie können Behinderteneinrichtungen Menschen mit Migrationsvorgeschichte noch verbindlicher ansprechen? Wie können Migrantenorganisationen den Zugang für behinderte Menschen erleichtern? Dazu diskutierte die Tagung Hinweise und Wünsche.

Die Ergebnisse reichen von der Forderung nach leichter Sprache in Vordrucken und Broschüren bis hin zum Anspruch auf Dolmetscher-Dienste In einem Punkt waren sich alle einig: Sie wollen am Ball bleiben, die Ideen und Anregungen in ihre Vereine und Netzwerke mitnehmen und weiter zusammenarbeiten. Das ist das A und O, um mit ihren Anliegen weiter zu kommen und Hürden abzubauen. Wer Fragen zur Tagung und dem weiteren Verfahren hat, wendet sich ans Sozialamt, Tel. 4 92-50 27.


Foto (2 Motive):

50 Frauen und Männer, teils mit Behinderung und Migrationsvorgeschichte, trafen sich im Bennohaus zur Tagung. - Foto: Stadt Münster. Veröffentlichung mit dieser Pressemitteilung honorarfrei.

Alle Pressemitteilungen der Stadt Münster

Kontakt für Bürgerinnen und Bürger

Stadt Münster
48127 Münster
02 51/4 92-0
Behördennummer:  115

stadtverwaltung@stadt-muenster.de

Kontakt für Presseanfragen

Amt für Kommunikation