Oberbürgermeisterin erhielt Wanderschuhe "mit mikroskopischen Spuren vom X 1648"

30.07.1998

Bochumer Pfarrer berichtete von seinen Erlebnissen auf dem Friedensweg

(SMS) "An die Bürger von Münster und Umgebung, zu Händen Frau Oberbürgermeisterin", ist das Päckchen adressiert. Der sorgfältig in Zeitungspapier eingewickelte Inhalt: ein Paar ausgetretene, braune Wanderschuhe der Größe 47. Ganz eindeutig ist da jemand mit Leidenschaft auf Schuster Rappen unterwegs gewesen. "Grüßen möchte ich Sie - auch mit meinen Wanderschuhen - von dem neu eingerichteten Friedensweg mit der Markierung ‘X 1648’ von Münster nach Osnabrück", bereitet Absender Ulrich Kosfeld aus Bochum in einem Begleitbrief an Oberbürgermeisterin Marion Tüns dem Rätselraten ein Ende und erzählt mit flotter Feder von seiner Reise.

Oberbürgermeisterin Tüns nimmt es mit Humor. "Das dürfte eines der ‘individuellsten’ Geschenke sein, die jemals hier eingetroffen sind.“ Was gedenkt die Stadt mit den „Friedensschuhen“ zu tun? Spontane Entscheidung: „Diese Frage darf die Projektgruppe Westfälischer Friede in entscheiden. Die hat in diesem Jahr schon weit diffizilere Angelegenheiten geklärt.“

Gut vorbereitet durch den Besuch einer niederländischen Ausstellung zum "Westfälischen Frieden" und mit Grimmelshausens "Simplicius Simplicissimus" als Reiselektüre war der Pfarrer aus dem Ruhrgebiet an einem Wochenende im Juni aufgebrochen. "Was Wandern, Schauen, Entdecken, Erfahren, Schmecken... anbetrifft: da war der Weg reich und bunt und anregend", berichtet der Wandersmann. Der Regen, der ihn "samstags vor Gimbte und sonntags bei Ladbergen traf", konnte der guten Laune keinen Abruch tun. "Dagegen gab's ja Wärmestuben in Form von Gasthäusern und traditionelle mönsterske Nahrung, zum Beispiel ‘Grautebaunen met Spek’“, verrät der Gottesmann seinen Sinn fürs leibliche Wohl.

Das Unternehmen hat ihm offensichtlich Spaß gemacht. "Durchaus gerne würde ich den Weg noch einmal in umgekehrter Richtung gehen und dann noch mehr Zeit haben für die Ausstellungen am Wege." Diesmal hat er in Münster nur die Präsentation "Vivat Pax" im Westfälischen Landesmuseum gesehen.

Auch seinen Zeitgenossen empfiehlt Kosfeld, statt des Fernsehprogramms die "Münster-Prospekt-bunten Wanderwege" zu entdecken. Eine Idee, wie die Schuhe "mit mikroskopischen Spuren vom X 1648-Wege" dazu anregen könnten, hat er für die ob ihrer "Skulpturprojekte zu rühmende Stadt Münster" bereits parat. "Vor 2007 könnten ja schon jetzt in Münster solche Beiträge oder andere Fundstücke als ‘Friedenswege-Zeichen’ oder Skulptur oder einfach zum Jokus öffentlich versammelt werden." Welche Pakete der Oberbürgermeisterin dann wohl ins Haus stünden?

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