Ausbreitung von Mumps konnte verhindert werden

13.06.2013

Bislang ist es bei zwei bestätigten Krankheitsfällen geblieben / Großes Lob für Montessori-Schule

Münster (SMS) Die sofortige Information der betroffenen Elternschaft und der Öffentlichkeit hat sich ausgezahlt: In Münster konnte eine Ausbreitung von Mumps bislang verhindert werden. Bei insgesamt zwei Schülerinnen einer münsterschen Schule hat sich seit Anfang Juni der Verdacht auf die ansteckende Krankheit bestätigt, dabei ist es geblieben. Landesweit wurden seit Einführung der Meldepflicht für Mumps (Ziegenpeter) seit Ende März 25 Erkrankungen von zumeist jungen Erwachsenen bekannt.

"Durch unsere Ermittlungen konnten wir mehrere Familien ansprechen, deren Kinder nicht über den empfohlenen Impfschutz verfügten", berichtet Dr. Axel Iseke, Kinder- und Jugendarzt am städtischen Gesundheitsamt. Viele Eltern sind den Impfaufrufen gefolgt. In einigen Kinderarztpraxen wurde ein deutlich erhöhtes Impfgeschehen registriert.

Erwachsene sind in Münster bisher offenbar nicht betroffen. "Wer vor 1970 geboren wurde, hat die Krankheit wahrscheinlich nicht in der Kindheit durchgemacht und wurde damals noch nicht umfassend von Impfprogrammen erreicht. Diese Menschen sollten sich nachimpfen lassen", empfiehlt Gesundheitsamt-Leiter Dr. Norbert Schulze Kalthoff.

In den letzten Jahren waren in Münster immer über 95 Prozent der Schulanfänger gegen Mumps geimpft. Diese Quote reicht eigentlich, um Ausbrüche zu verhindern. Dr. Iseke: "Impflücken sind immer dann bedenklich, wenn einzelne Einrichtungen von vielen Ungeimpften besucht werden. Dann können sich Infektionen von Kind zu Kind ausbreiten und auf die allgemeine Bevölkerung übergreifen." Deshalb empfiehlt das Robert-Koch-Institut, bei Mumpserkrankungen in Schulen alle Ungeimpften für drei Wochen vom Schulbesuch auszuschließen.


"Schulausschlüsse wollten wir vermeiden", erläutert Dr. Schulze Kalthoff den Schritt des Gesundheitsamtes an die Öffentlichkeit. "Wir haben stattdessen aufgeklärt, damit sich alle möglicherweise Betroffenen impfen lassen können." Der Montessori-Schule, in der die zwei Erkrankungen auftraten, spricht er ein großes Lob aus: "Sie hat vorbildlich mit uns zusammengearbeitet und sich aktiv an der Elternarbeit beteiligt."

Schulen haben bei Infektionsausbrüchen einen schweren Stand. Sie stehen dann immer ein wenig zwischen den Eltern und den Gesundheitsbehörden und die Eltern wünschen sich da vielleicht mehr "Neutralität" der Schule. Kinder- und Jugendarzt Iseke stellt dazu aber klar: "Schulen haben einen gesetzlichen Auftrag, sich aktiv für den Infektionsschutz einzusetzen. In so gut wie jeder Schule gibt es chronisch kranke Kinder, die durch Infektionen besonders gefährdet sind. In diesem Fall hat uns die Montessori-Schule auf ihre besonders gefährdeten Kinder hingewiesen, so dass wir hier für einen optimalen Schutz sorgen konnten." - www.infektionsschutz.de und www.impfen-info.de

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