Plastikfolien stören Verwertungsprozess

27.05.2013

16 000 Tonnen Bioabfälle aus Münsters Haushalten / Störstoffe aufwendig aussortiert

Münster (SMS) Brot- und Kuchenreste, Eierschalen, Käse, Obstschalen, Salat, Gemüse, Teebeutel und Rasenschnitt: Im vergangenen Jahr brachten die Bioabfälle aus Münsters braunen Biotonnen insgesamt rund 16 000 Tonnen auf die Waage. Sie lieferten das "Futter" für die Bioabfallvergärungsanlage am Entsorgungszentrum Coerde. Leider stellen die Abfallwirtschaftsbetriebe (AWM) immer wieder fest, dass vor allem Plastikfolien den Verwertungsprozess in der Bioabfallvergärungsanlage stören. Allein in 2012 mussten 2500 Tonnen Störstoffe aufwendig aussortiert werden.

Wie kommt der Kunststoff in die Bioabfälle? "Offenbar werfen etliche Bürgerinnen und Bürger Plastiktüten, in denen sie die organischen Abfälle im Haushalt sammeln mit in die Biotonne", berichtet Mario Beutel von den AWM. "Probleme bereiten übrigens auch kompostierbare Müllbeutel aus Stärke. Die Bio-Folie wird bereits vor der Behandlung als Störstoff aussortiert."

Bei der Anlieferung werden die Bioabfälle in einen Bunker gekippt und dann von einer Mühle zerkleinert. Ein Magnet fischt Metalle heraus, bevor die Abfälle mit Wasser aufbereitet werden. Steine, Glas und Knochen werden über ein Schleusensystem entsorgt. Ein Rechen harkt die Folien von der Oberfläche. Anschließend wird das Stoffgemisch über ein Sieb gezogen und wandert in einen Faulturm. Im Faulturm wandelt sich der Brei unter Sauerstoffabschluss bei 60 Grad Celsius in drei Wochen in Gärsubstrat und Biogas um.

Das Gärsubstrat wird in der Grünabfallkompostierungsanlage zu qualitativ hochwertigem Kompost weiterverarbeitet. Aus dem energiereichen Biogas erzeugen die Stadtwerke im benachbarten Blockheizkraftwerk Strom und Wärme. Rund 2,7 Millionen Kubikmeter Biogas kommen jedes Jahr aus der Bioabfallvergärungsanlage ins Blockheizkraftwerk. Dieses Verfahren verringert die Kohlendioxid-Emissionen in Münster jedes Jahr um mehrere tausend Tonnen.

Betrieben wird die Bioabfallvergärungsanlage von den Stadtwerken Münster im Auftrag der AWM. Bereits seit 1996 gehen die AWM mit ihrem Abfallwirtschaftskonzept einen eigenen, innovativen Weg in der Abfallentsorgung.

Foto: In den Faultürmen der Bioabfallvergärungsanlage entsteht aus den vorbehandelten Bioabfällen Biogas für eine saubere Strom- und Wärmeproduktion. Foto: Stadt Münster. Veröffentlichung mit dieser Pressemitteilung honorarfrei.

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