Rat und Unterstützung mit Fingerspitzengefühl

17.04.2013

"Team Alleinerziehende" des Jobcenters seit zwei Jahren im Einsatz / Vermittlungsquote über dem NRW-Schnitt

Münster (SMS) Für manche Mütter und Väter mit kleinen Kindern ist es schon ein Erlebnis, wenn sie sich nur ein paar Stunden pro Woche einer Beschäftigung widmen, bei der ihr Kind nicht dabei ist. Andere wiederum sind wahre Organisationstalente, motiviert bis in die Haarspitzen, endlich im Job loszulegen. Im einen wie im anderen Fall gilt: Für alleinerziehende Eltern ist das Berufsleben nicht so einfach zu organisieren. Die Arbeit mit ihnen erfordert Hinwendung, Verständnis und Fingerspitzengefühl, weiß Jobcoach Karin Roitsch vom Jobcenter Münster. Seit zwei Jahren kümmert sie sich im "Team Alleinerziehende" beim städtischen Jobcenter um die Gruppe dieser Mütter und Väter.

Alleinerziehende Eltern geraten leicht in die Armutsfalle. Zum einen fehlen ihnen oft Schul- oder Berufsabschluss. Zum anderen sind die Rahmenbedingungen meist schlecht: keine Kinderbetreuung, kein soziales Netz, das Krisensituationen auffangen könnte. Wenn die Organisation des Alltags mit Kindern, Beruf, Haushalt, Erziehung und all dem Drumherum auf den Schultern nur eines Elternteils liegt, übersteigt das irgendwann die Kräfte. Zumal der Arbeitsmarkt immer mehr Flexibilität einfordert.

Die Stadt Münster verfolgt daher seit langem das Ziel, die Lebenssituation der Ein-Eltern-Familien zu verbessern. Die Gründung des Jobcenter-Teams vor zwei Jahren war da ein logischer Schritt. "Wir begrüßen es, dass die besondere Situation der Alleinerziehenden nun stärker in den Blick genommen wird", sagt Sigrid Femi vom Verband allein erziehender Mütter und Väter (VAMV).

Die Beratung im Jobcenter beginnt schon weit vor der Jobsuche mit einer gründlichen Analyse der spezifischen Lebenslage. "Uns ist wichtig, dass wir den Müttern und auch Vätern verdeutlichen, dass sie an ihrer persönlichen Ausgangslage etwas ändern und ihr Leben gestalten können", betont Fachstellenleiterin Monika Jürgensmeier. "Das wird oft schon als Erfolg erlebt und motiviert die Alleinerziehenden, die nächsten Schritte zu gehen."

Kinderbetreuung organisieren, Kontakt zu anderen Eltern schaffen, die in der gleichen Situation sind, und sich gegenseitig unterstützen - das schafft Stabilität. Danach kann eine junge Mutter oder ein Vater vielleicht eine berufliche Qualifizierung beginnen oder eine Arbeit aufnehmen. "Alleinerziehende nähern sich stabilen Lebens- und Arbeitsverhältnissen bisweilen in kleinen Schritten, und wir ermutigen, vermitteln und coachen", erläutert Jobcoach Karin Roitsch.

Sieben Jobcoaches bilden das "Team Alleinerziehende" im Stadthaus 2 am Ludgeriplatz. Eine Kollegin in Hiltrup ergänzt das Team. Zusammen kümmern sie sich um rund 1700 alleinerziehende Mütter und 50 Väter. 20,1 Prozent der arbeitsuchenden Alleinerziehenden konnte das Team innerhalb von zwölf Monaten (Stand: November 2012) in Arbeit vermitteln. NRW-weit betrug diese Integrationsquote 17,6 Prozent. Auch in Zukunft bleibt die Arbeit des Teams unverzichtbar: "Die Zahl der Ein-Eltern-Familien steigt in Deutschland kontinuierlich, und damit erwarten wir auch einen weiteren Anstieg derjenigen, die Grundsicherung beziehen", sagt Amtsleiter Ralf Bierstedt, der Leiter des Jobcenters.


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Seit zwei Jahren gibt es das "Team Alleinerziehende" um Fachstellenleiterin Monika Jürgensmeier (hintere Reihe, links) im städtischen Jobcenter. - Foto: Veröffentlichung mit dieser Pressemitteilung honorarfrei.

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