Vom Heldengedenken zum Mahnmal

18.03.2013

Themenabend am Donnerstag, 21. März, im Stadtarchiv / Streifzug durch Münsters Denkmalgeschichte

Münster (SMS) "Gedenke nun ihrer und sprich ein Ave Maria": So endet die Inschrift des ältesten Gedenksteins in Münster. Er erinnert an die Gefallenen der Schlacht von Varlar von 1454 und befindet sich an der Apostelkirche an der Neubrückenstraße. Mit diesem Gedenkstein beginnt beim nächsten Themenabend im Stadtarchiv ein Brückenschlag über Jahrhunderte hinweg. Am Ende des Streifzugs durch Münsters Denkmalgeschichte steht ein im Juli 2010 enthüllter Gedenkstein für umgekommene Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter in Hiltrup. Die Referenten Anja Gussek und Fritz von Poblotzki nehmen die Zuhörerinnen und Zuhörer am Donnerstag, 21. März, ab 18 Uhr mit auf die Reise.

Zwischen 1454 und 2010 entstanden zahlreiche weitere Kriegerdenkmäler, Mahnmale und Gedenktafeln im öffentlichen Stadtbild. Eines war das monumentale Kriegerdenkmal gegenüber dem Mauritztor, das an die Siege der deutschen Einigungskriege zwischen 1864 und 1870/71 erinnern soll. Seit 1909 steht es da: trutzig, klotzig, Stein gewordener Zeitgeist. Das dramatische von Bernhard Frydag geschaffene Denkmal war durchaus ernst gemeint, als es mit einer nationalen Feier, mit Fahnen und Schellenbaum eingeweiht wurde. Oberbürgermeister Max Jungeblodt sah die Aufgabe dieses städtischen Denkmals darin, "den Helden, die für Deutschlands Ehre kämpften und starben, im edelsten Sinne nachzueifern."

Durch die beiden Weltkriege und den Nationalsozialismus formte und veränderte sich das Erinnern und Gedenken in der Stadt. Frühe Kriegerdenkmäler ehrten die gefallenen Helden, verkündeten Stolz und Wehrwillen, jüngere mahnen zum Frieden und erinnern auch an die Opfer gewaltvoller Ereignisse.

Der Themenabend wird auch auf diesen Wandel eingehen und eine Auswahl an Denkmälern mit umfangreichen Informationen und viel Anschauungsmaterial vorstellen. Er beleuchtet die geschichtlichen Hintergründe, berichtet über die Initiatoren und ihre Motive, stellt unterschiedliche Inschriften und Gestaltungsdetails der Ehrenmale vor. Schließlich wird auch vom Umgang mit Denkmälern die Rede sein. Der Eintritt ins Archiv, An den Speichern 8, ist kostenlos.

Foto: Anno 1909 wurde das dramatische Kriegerdenkmal am Mauritztor / Ecke Fürstenbergstraße feierlich eingeweiht. Foto: Stadtarchiv Münster. Veröffentlichung mit dieser Pressemitteilung honorarfrei.

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