Grundstücksmarkt 2012: Preise kräftig gestiegen

14.03.2013

Gutachterausschuss für die Stadt Münster zieht Bilanz / Neue Eigentumswohnungen 20 Prozent teurer / Ackerland stark nachgefragt

Münster (SMS) Die aktuellen Zahlen belegen schwarz auf weiß, was auf dem münsterschen Grundstücksmarkt im vergangenen Jahr bereits zu spüren war: Die Preise für Immobilien sind 2012 zum Teil kräftig angestiegen. Im Detail nachzulesen sind sie im neuen Grundstücksmarktbericht, den der Gutachterausschuss für Grundstückswerte in der Stadt Münster jetzt vorgelegt hat. Wegen der aktuellen Preisentwicklungen hat der Gutachterausschuss entschieden, die Richtwerte im Stadtzentrum und den zentrumsnahen Gebieten um bis zu 10 Prozent anzuheben sowie die Richtwerte für Ackerland im Schnitt um rund 25 Prozent zu erhöhen.

Der Preisanstieg im vergangenen Jahr trifft sowohl für unbebaute als auch für bebaute Grundstücke zu, ganz besonders sind allerdings die Eigentumswohnungen betroffen. "Neue Wohnungen waren im vergangenen Jahr im Vergleich zum Vorjahr rund 20 Prozent teurer", berichtet Michael Tegtmeier, Vorsitzender des Gutachterausschusses und Leiter des städtischen Vermessungs- und Katasteramtes. "Dies ist vor allem darauf zurückzuführen, dass zahlreiche hochwertig ausgestattete Wohnungen in guten Lagen auf den Markt gekommen sind. Allerdings ist auch bei den Wiederverkäufen in allen Lagen ein Preisanstieg von 5 Prozent festzustellen."

Käufer mussten für neue Wohnungen bis zu 5000 Euro pro Quadratmeter Wohnfläche zahlen, gebrauchte Wohnungen waren dagegen von 1200 Euro in den äußeren Stadtteilen bis 3200 Euro pro Quadratmeter Wohnfläche im Stadtzentrum zu haben. Mit gut 1500 registrierten Verträgen aus 2012 ist zwar das Rekord-Vorjahresergebnis um fast 200 Verträge unterschritten, dennoch bleibt es im langjährigen Vergleich ein Spitzenwert.

Bei den Ein- und Mehrfamilienhäusern fiel der Preisanstieg mit jeweils 8 Prozent im Durchschnitt noch höher aus als bei den wiederverkauften Eigentumswohnungen. Dies zeigt, dass es eine große Nachfrage nach bebauten Grundstücken gibt. Das Angebot bei den Ein- und Zweifamilienhäusern ist gegenüber dem Vorjahr um 15 Prozent zurückgegangen. Mit 620 Verträgen lag die Bilanz 2012 hier auch deutlich unter dem Mittel der letzten zehn Jahre. Ein freistehendes Einfamilienhaus kostete im vergangenen Jahr im Mittel 370 000 Euro, typische Reihenhäuser lagen zwischen 160 000 und 310 000 Euro, Doppelhaushälften konnten für 180 000 bis 450 000 Euro erworben werden.

Auch bei den unbebauten Grundstücken verzeichnete der Gutachterausschuss einen Preisanstieg, der im Schnitt drei Prozent betrug. Während im Zentrum und in den zentrumsnahen Wohngebieten die Preise um etwa 10 Prozent stiegen, war in den äußeren Stadtteilen im Schnitt keine messbare Preisentwicklung zu beobachten. Michael Tegtmeier erläutert den Grund: "Nach wie vor ist die Stadt Münster zusammen mit der städtischen Wohnungsbaugesellschaft Wohn- und Stadtbau mit einem Marktanteil von rund 35 Prozent die größte Anbieterin unbebauter Grundstücke für den Einfamilienhausbau, und der findet überwiegend in den äußeren Stadtteilen statt." Insgesamt 380 Baugrundstücke für Einfamilienhäuser wurden im Jahre 2012 verkauft.

Bemerkenswert war 2012 auch der Teilmarkt mit den Grundstücken für die landwirtschaftliche Nutzung. Während in den letzten Jahren wegen der geringen Anzahl an Verkäufen und der unterschiedlichen regionalen Verteilung im Stadtgebiet keine Preisentwicklung festzustellen war, stiegen die Kaufpreise für Ackerland in Münster im vergangenen Jahr um fast 25 Prozent. Eine ähnliche Entwicklung, die auf eine große Nachfrage in diesem Bereich schließen lässt, gab es auch in den Nachbarkreisen.

2952 Kaufverträge hat der Gutachterausschuss im Jahr 2012 registriert. Das ist zwar deutlich weniger als die fast 3400 Verträge im Jahr zuvor, aber immer noch mehr als das Zehn-Jahres-Mittel von 2900 Abschlüssen.

Den aktuellen Grundstücksmarktbericht gibt es für 52 Euro im Kundenzentrum im Stadthaus 3, Albersloher Weg 33 und in der Münster-Information im Stadthaus 1, Heinrich-Brüning-Straße. Die Bodenrichtwertkarte, die die aktuellen durchschnittlichen Grundstückswerte enthält, ist dort zum Preis von 50 Euro erhältlich. Daneben gibt es zusätzlich auch eine Immobilienrichtwertkarte für Wohnungseigentum mit durchschnittlichen Preisen von Eigentumswohnungen für ebenfalls 50 Euro.

Auch unter der Internet-Adresse www.boris.nrw.de können Bodenrichtwerte für ganz Nordrhein-Westfalen und durchschnittliche Immobilienpreise für einen großen Teil des Landes abgefragt werden. Immobilienrichtwerte liegen bisher außer für Münster nur für wenige weitere Städte vor. Wer auf der Internetseite die gewünschte Gemeinde, den Straßennamen und die Hausnummer eingibt, bekommt den entsprechenden Ausschnitt aus den Richtwertkarten angezeigt. Außerdem sind die jeweiligen allgemeinen Informationen zum Grundstücksmarkt verfügbar. Es gibt eine kostenfreie Ausgabe des Grundstücksmarktberichtes (ohne die für die Wertermittlung erforderlichen Daten), die komplette Ausgabe des Marktberichtes kostet im Internet 39 Euro. Bodenrichtwerte werden kostenfrei angezeigt, lediglich der Ausdruck muss bezahlt werden.

Foto: Michael Tegtmeier, Vorsitzender des Gutachterausschusses für Grundstückswerte in der Stadt Münster, erläutert anhand der Bodenrichtwertkarte die aktuellen Grundstückswerte. Foto: Stadt Münster. Veröffentlichung mit dieser Pressemitteilung honorarfrei.

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