Jobcenter: Nah dran an den Menschen
14.02.2013
Münster (SMS) Münster sieht sich mit dem Jobcenter in alleiniger Trägerschaft der Stadt auf einem guten Weg. "Die Umstellung zum Januar 2012 war der größte Umbau der Stadtverwaltung seit der kommunalen Gebietsreform in den siebziger Jahren. Im Rückblick kann festgehalten werden: Der Neustart ist uneingeschränkt gelungen", sagte Oberbürgermeister Markus Lewe. Jetzt könne die Stadt mehr und mehr daran gehen, eigene Schwerpunkte und Akzente zu setzen. OB Lewe: "Wir wollen die Menschen stärken. Versorgte sollen zu Versorgern, Leistungsempfänger zu Akteuren im beruflichen und sozialen Leben werden."
Für die unmittelbare Umstellungsphase hatte die Stadt es sich zum Ziel gesetzt, dass niemand von den rund 20 000 Männern, Frauen und Kindern, die in Münster auf Leistungen des Jobcenters angewiesen sind, den Systemwechsel negativ bemerkt. Kein Antrag und kein Bescheid sollte auf der Strecke bleiben, alle sollten ihre monatliche Zahlung pünktlich erhalten. Dieses Ziel wurde erreicht. Nun gilt laut OB Lewe die Devise: "Immer mehr Leistungsbezieher und immer mehr Firmen sollen feststellen, dass das städtische Jobcenter nah dran ist an den Menschen, dass es hier individuellen, passgenauen Service gibt."
Was das bedeutet, zeigen bereits etliche Initiativen und Angebote:
- "Jobbörse live" jeden Donnerstag von 9 bis 17 Uhr im Foyer des Stadthauses 2: Der Arbeitgeber- und Vermittlungsservice des Jobcenters präsentiert jeweils 80 bis 100 aktuelle Stellenangebote. Langzeitarbeitslose können dort einfach unverbindlich vorbeischauen, Infoblätter zu den Jobs mitnehmen und sich nach den Arbeitgebern zu den einzelnen Angeboten erkundigen.
- "Jobforum für Arbeitgeber": An dem Donnerstag-Termin können Firmen ihre Stellenangebote mit eigenem Infostand im Foyer des Jobcenters präsentieren. Zehn Betriebe haben diese Gelegenheit bereits genutzt. Bei Bedarf steht an Ort und Stelle gleich noch ein Raum für Bewerbungs- und Einstellungsgespräche zur Verfügung. In einem Fall hatte ein solcher Präsentationstermin 28 Einstellungen zur Folge.
- Passgenau: Gesucht - geboten - direkt vermittelt. Der Arbeitgeberservice hat nicht nur die Firmen, sondern zugleich auch ausgewählte Bewerberinnen und Bewerber im Blick, die für eine Vermittlung auf kurzem Weg in Frage kommen. Dazu schließt er sich etwa mit dem Team des Jobcenters kurz, das sich speziell um Ausbildungsplätze und Stellen für Jugendliche und junge Erwachsene unter 25 kümmert. Außerdem besteht ein enger Draht zur Wirtschaftsförderung, damit bei der Neuansiedlung und Erweiterung von Betrieben sofort maßgeschneiderte Angebote unterbreitet werden können.
- Frauen im Blick: Eine Beauftragte für Chancengleichheit kümmert sich im Jobcenter um die Belange stellensuchender Frauen. Alleinerziehenden Frauen hilft ein eigenes Team, die häufig besonders hohen Hürden auf dem Weg zum Arbeitsmarkt zu überwinden. Der Erfolg ist statistisch messbar: Im September 2012 betrug die Integrationsquote bei den Frauen 20,4 Prozent (NRW-Durchschnitt: 15,9), die Integrationsquote bei Alleinerziehenden erreichte 19,3 Prozent (NRW: 17,0). ("Integrationsquote" steht für den prozentualen Anteil an der jeweiligen Gruppe, der in den zurückliegenden zwölf Monaten in Arbeit vermittelt werden konnte.)
- Menschen mit Migrationsvorgeschichte im Blick: Das Sozialgesetzbuch 2 mitsamt Durchführungsbestimmungen und einer Flut von Formularen und Anlagen ist eine Materie für Spezialisten. Wer Deutsch nicht als Muttersprache spricht, hat kaum eine Chance, seine gesetzlichen Ansprüche ohne Unterstützung durch Dritte geltend zu machen. Auf seiner neuen Homepage bietet das Jobcenter deshalb wichtige Informationen in sechs Sprachen übersetzt an - in Englisch, Französisch, Griechisch, Russisch, Spanisch und Türkisch (www.stadt-muenster.de/jobcenter).
- Individuelle Ressourcen stärker betrachten: In der konsequenten Orientierung an den individuellen Ressourcen jedes Leistungsbeziehenden und den genau dazu passenden Angeboten liegt der Schlüssel für erfolgreiche Vermittlungsarbeit. Um diese Arbeitsweise zu verfeinern, erprobt das Jobcenter zurzeit Verfahren zur personaldiagnostischen Messung. Dabei werden individuelle Kompetenzen, Einstellungen, Verhaltensmerkmale und Persönlichkeitseigenschaften gemessen. Aus den Testergebnissen können Schlüsse auf berufliche Eignung und Neigungen sowie Potenziale der jeweiligen Person gezogen werden. Das ergänzt die bereits in Gesprächen gewonnenen Erkenntnisse.
- Weniger Anlass zu Beschwerden: Die Zahl der Beschwerden - beispielsweise wegen der Dauer der Bearbeitungszeit - ist rückläufig. Im Jahr 2010 sahen 114 Männer und Frauen Anlass zu einer Beschwerde, in 2011 waren es 83, in 2012 waren es nur noch 62.
- Freundliche Wartezone statt Stress im Treppenhaus. Die Wertschätzung von Kunden und Besuchern zeigt sich daran, wie sie empfangen werden. Das Auf-dem-Flur- und Im-Treppenhaus-Warten ist seit Mitte 2012 vorbei. Stattdessen wurde im 2. Obergeschoss eine Wartezone geschaffen. Kindern bietet sie eine Spielecke, derweil können die Erwachsenen zum Beispiel online nach Stellenangeboten suchen oder in ausgedruckten Offerten stöbern. Bildschirme zeigen die voraussichtliche Wartezeit an und geleiten die Kunden zum richtigen Beratungsplatz.
Das Jahr 2013 wird eine weitere Verbesserung hin zu Kundenfreundlichkeit und Effizienz bringen. Dazu schafft die Stadt im Foyer des Stadthauses 2 eine neue Empfangszone mit zwei Arbeitsplätzen. Die aktuell noch an dieser Stelle vorhandene Theke wird ersetzt, denn dort kann man noch nicht einmal einen PC anschließen.
Jobcenter-Besucher müssen künftig nicht länger zum Seiteneingang des Stadthauses 2 geschickt werden. Wer etwas im Jobcenter zu erledigen hat, geht direkt zum Empfang. Dort kann man ohne Warterei etwa Unterlagen abgeben oder einen ausführlichen individuellen Beratungstermin vereinbaren. Wer nur eine Kurzberatung benötigt, wird vom Empfang zu einem der Beratungsplätze im Erdgeschoss im jetzigen Kundenzentrum geleitet. Wer erstmals beim Jobcenter vorspricht, um einen Antrag zu stellen, geht vom Empfang direkt ins 2. Obergeschoss.
Das städtische Jobcenter Münster in Zahlen:
Im Durchschnitt des Jahres 2012 waren in Münster etwa 13 950 erwerbsfähige Leistungsberechtigte (insgesamt rund 20 450 Menschen in etwa 10 750 "Bedarfsgemeinschaften") auf Grundsicherung angewiesen. Das Jobcenter gewährte 2012 Leistungen von mehr als 100 Millionen Euro (50,5 Mio für Unterkunft und Heizung; 53,3 Mio für Arbeitslosengeld 2 und Sozialversicherungsbeiträge). Zusätzlich standen rund 10 Millionen Euro für Eingliederungsleistungen zur Verfügung; diese umfassen unter anderem Weiterbildung, Trainingsmaßnahmen, Arbeitsgelegenheiten, berufsvorbereitende Maßnahmen und Eingliederungszuschüsse. Die Verwaltungskosten des Jobcenters sind in städtischer Trägerschaft nicht gestiegen, sondern stabil. Sitz des Jobcenters mit seinen rund 260 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ist das Stadthaus 2 am Ludgeriplatz 4; Nebenstellen befinden sich in Kinderhaus und Hiltrup.
Grafik:
So ähnlich wie auf diesem Entwurf wird der zentrale Empfang im Stadthaus 2 aussehen mit zwei Arbeitsplätzen und einem Display zur Anzeige aktueller Hinweise für Besucherinnen und Besucher. - Entwurf: Architekten Krych / Tombrock. Veröffentlichung mit dieser Pressemitteilung honorarfrei.
Für die unmittelbare Umstellungsphase hatte die Stadt es sich zum Ziel gesetzt, dass niemand von den rund 20 000 Männern, Frauen und Kindern, die in Münster auf Leistungen des Jobcenters angewiesen sind, den Systemwechsel negativ bemerkt. Kein Antrag und kein Bescheid sollte auf der Strecke bleiben, alle sollten ihre monatliche Zahlung pünktlich erhalten. Dieses Ziel wurde erreicht. Nun gilt laut OB Lewe die Devise: "Immer mehr Leistungsbezieher und immer mehr Firmen sollen feststellen, dass das städtische Jobcenter nah dran ist an den Menschen, dass es hier individuellen, passgenauen Service gibt."
Was das bedeutet, zeigen bereits etliche Initiativen und Angebote:
- "Jobbörse live" jeden Donnerstag von 9 bis 17 Uhr im Foyer des Stadthauses 2: Der Arbeitgeber- und Vermittlungsservice des Jobcenters präsentiert jeweils 80 bis 100 aktuelle Stellenangebote. Langzeitarbeitslose können dort einfach unverbindlich vorbeischauen, Infoblätter zu den Jobs mitnehmen und sich nach den Arbeitgebern zu den einzelnen Angeboten erkundigen.
- "Jobforum für Arbeitgeber": An dem Donnerstag-Termin können Firmen ihre Stellenangebote mit eigenem Infostand im Foyer des Jobcenters präsentieren. Zehn Betriebe haben diese Gelegenheit bereits genutzt. Bei Bedarf steht an Ort und Stelle gleich noch ein Raum für Bewerbungs- und Einstellungsgespräche zur Verfügung. In einem Fall hatte ein solcher Präsentationstermin 28 Einstellungen zur Folge.
- Passgenau: Gesucht - geboten - direkt vermittelt. Der Arbeitgeberservice hat nicht nur die Firmen, sondern zugleich auch ausgewählte Bewerberinnen und Bewerber im Blick, die für eine Vermittlung auf kurzem Weg in Frage kommen. Dazu schließt er sich etwa mit dem Team des Jobcenters kurz, das sich speziell um Ausbildungsplätze und Stellen für Jugendliche und junge Erwachsene unter 25 kümmert. Außerdem besteht ein enger Draht zur Wirtschaftsförderung, damit bei der Neuansiedlung und Erweiterung von Betrieben sofort maßgeschneiderte Angebote unterbreitet werden können.
- Frauen im Blick: Eine Beauftragte für Chancengleichheit kümmert sich im Jobcenter um die Belange stellensuchender Frauen. Alleinerziehenden Frauen hilft ein eigenes Team, die häufig besonders hohen Hürden auf dem Weg zum Arbeitsmarkt zu überwinden. Der Erfolg ist statistisch messbar: Im September 2012 betrug die Integrationsquote bei den Frauen 20,4 Prozent (NRW-Durchschnitt: 15,9), die Integrationsquote bei Alleinerziehenden erreichte 19,3 Prozent (NRW: 17,0). ("Integrationsquote" steht für den prozentualen Anteil an der jeweiligen Gruppe, der in den zurückliegenden zwölf Monaten in Arbeit vermittelt werden konnte.)
- Menschen mit Migrationsvorgeschichte im Blick: Das Sozialgesetzbuch 2 mitsamt Durchführungsbestimmungen und einer Flut von Formularen und Anlagen ist eine Materie für Spezialisten. Wer Deutsch nicht als Muttersprache spricht, hat kaum eine Chance, seine gesetzlichen Ansprüche ohne Unterstützung durch Dritte geltend zu machen. Auf seiner neuen Homepage bietet das Jobcenter deshalb wichtige Informationen in sechs Sprachen übersetzt an - in Englisch, Französisch, Griechisch, Russisch, Spanisch und Türkisch (www.stadt-muenster.de/jobcenter).
- Individuelle Ressourcen stärker betrachten: In der konsequenten Orientierung an den individuellen Ressourcen jedes Leistungsbeziehenden und den genau dazu passenden Angeboten liegt der Schlüssel für erfolgreiche Vermittlungsarbeit. Um diese Arbeitsweise zu verfeinern, erprobt das Jobcenter zurzeit Verfahren zur personaldiagnostischen Messung. Dabei werden individuelle Kompetenzen, Einstellungen, Verhaltensmerkmale und Persönlichkeitseigenschaften gemessen. Aus den Testergebnissen können Schlüsse auf berufliche Eignung und Neigungen sowie Potenziale der jeweiligen Person gezogen werden. Das ergänzt die bereits in Gesprächen gewonnenen Erkenntnisse.
- Weniger Anlass zu Beschwerden: Die Zahl der Beschwerden - beispielsweise wegen der Dauer der Bearbeitungszeit - ist rückläufig. Im Jahr 2010 sahen 114 Männer und Frauen Anlass zu einer Beschwerde, in 2011 waren es 83, in 2012 waren es nur noch 62.
- Freundliche Wartezone statt Stress im Treppenhaus. Die Wertschätzung von Kunden und Besuchern zeigt sich daran, wie sie empfangen werden. Das Auf-dem-Flur- und Im-Treppenhaus-Warten ist seit Mitte 2012 vorbei. Stattdessen wurde im 2. Obergeschoss eine Wartezone geschaffen. Kindern bietet sie eine Spielecke, derweil können die Erwachsenen zum Beispiel online nach Stellenangeboten suchen oder in ausgedruckten Offerten stöbern. Bildschirme zeigen die voraussichtliche Wartezeit an und geleiten die Kunden zum richtigen Beratungsplatz.
Das Jahr 2013 wird eine weitere Verbesserung hin zu Kundenfreundlichkeit und Effizienz bringen. Dazu schafft die Stadt im Foyer des Stadthauses 2 eine neue Empfangszone mit zwei Arbeitsplätzen. Die aktuell noch an dieser Stelle vorhandene Theke wird ersetzt, denn dort kann man noch nicht einmal einen PC anschließen.
Jobcenter-Besucher müssen künftig nicht länger zum Seiteneingang des Stadthauses 2 geschickt werden. Wer etwas im Jobcenter zu erledigen hat, geht direkt zum Empfang. Dort kann man ohne Warterei etwa Unterlagen abgeben oder einen ausführlichen individuellen Beratungstermin vereinbaren. Wer nur eine Kurzberatung benötigt, wird vom Empfang zu einem der Beratungsplätze im Erdgeschoss im jetzigen Kundenzentrum geleitet. Wer erstmals beim Jobcenter vorspricht, um einen Antrag zu stellen, geht vom Empfang direkt ins 2. Obergeschoss.
Das städtische Jobcenter Münster in Zahlen:
Im Durchschnitt des Jahres 2012 waren in Münster etwa 13 950 erwerbsfähige Leistungsberechtigte (insgesamt rund 20 450 Menschen in etwa 10 750 "Bedarfsgemeinschaften") auf Grundsicherung angewiesen. Das Jobcenter gewährte 2012 Leistungen von mehr als 100 Millionen Euro (50,5 Mio für Unterkunft und Heizung; 53,3 Mio für Arbeitslosengeld 2 und Sozialversicherungsbeiträge). Zusätzlich standen rund 10 Millionen Euro für Eingliederungsleistungen zur Verfügung; diese umfassen unter anderem Weiterbildung, Trainingsmaßnahmen, Arbeitsgelegenheiten, berufsvorbereitende Maßnahmen und Eingliederungszuschüsse. Die Verwaltungskosten des Jobcenters sind in städtischer Trägerschaft nicht gestiegen, sondern stabil. Sitz des Jobcenters mit seinen rund 260 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ist das Stadthaus 2 am Ludgeriplatz 4; Nebenstellen befinden sich in Kinderhaus und Hiltrup.
Grafik:
So ähnlich wie auf diesem Entwurf wird der zentrale Empfang im Stadthaus 2 aussehen mit zwei Arbeitsplätzen und einem Display zur Anzeige aktueller Hinweise für Besucherinnen und Besucher. - Entwurf: Architekten Krych / Tombrock. Veröffentlichung mit dieser Pressemitteilung honorarfrei.