Leihgaben unter Freunden
18.01.2013
Münster (SMS) Auf dem Prinzipalmarkt herrscht, im Schatten von Rathaus und Stadtweinhaus, geschäftiges Markttreiben. 1865 hält der Landschafts- und Architekturmaler Cornelis Springer mit Sorgfalt und Detailtreue diese Impressionen auf seinem Gemälde fest. Sieben Jahre später bannt der Niederländer Münsters „Gute Stube“ in einer anderen Perspektive noch einmal auf die Leinwand. - Zwei Gemälde aus zwei Museen, vorübergehend vereint unter einem Dach. Möglich macht das eine Kooperation zwischen dem LWL-Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte und dem Stadtmuseum Münster.
Derweil der Neubau des Landesmuseums bis zu seiner Eröffnung im Frühjahr 2014 weiter Form und Gestalt annimmt, darf sich das Stadtmuseum über „Leihgaben auf Zeit“ freuen. 33 ausgesuchte Werke zur Stadtgeschichte aus dem Haus am Domplatz bereichern bis Mai die Schausammlung des Stadtmuseums. Für die Besucherinnen und Besucher eröffnen sich durch dieses Projekt - nicht nur bei den Springer-Ansichten - faszinierende Vergleiche zwischen einzelnen Objekten.
Die Idee dazu stammt vom Förderverein des Stadtmuseums, der auch die Kosten übernimmt. Dessen Vorsitzender Jochen Herwig: „Ein schöner und anschaulicher Beitrag zur Stadtgeschichte Münsters. Zugleich dokumentiert diese Gemeinschaftsschau die freundschaftliche Verbindung zwischen den beiden Häusern.“
Bedeutende Landmarken in Münsters Historie
Portraits des Täuferkönigs Jan von Leiden oder des preußischen Reformers Freiherr vom Stein, Schmuckstücke aus dem Schatz des Stadtweinhauses um 1300, meisterliche Gold-Pokale oder frühe Ausstellungsplakate der "skulptur.projekte" - all diese Kunstwerke stehen für historisch bedeutende Landmarken in Münsters Historie. "Das Stadtmuseum Münster ist als eines der besucherstärksten Museen in Münster ein Garant dafür, dass viele Menschen sich diese Präsentation anschauen werden“, sagt Dr. Andrea Hanke. "Dieser `Appetizer` vorweg überbrückt dann auch die Wartezeit bis zur Wiedereröffnung des LWL-Landesmuseums“, so die Beigeordnete für Kultur.
Niemand muss beim Rundgang über die zwei Ausstellungsetagen lange nach den "Neuzugängen" suchen. Markante rote oder weiße Banner weisen den Weg. Und es gibt viele Kostbarkeiten zu entdecken. Wie die Bildnisbüste aus Gips, die Elisabet Ney im Jahr 1860 vom Grafen August von Westphalen anfertigte. Sie hat ihren Platz in der Ausstellung neben einer Marmorbüste der ehrgeizigen Bildhauerin. Bearbeitungsspuren am Gipsmodell lassen darauf schließen, dass es sich um eine originale Arbeitsvorlage der Bildhauerin handelt und einen Versuch, den Grafen für eine Marmorausführung, die mehr Reputation versprach, zu gewinnen.
Ein Brustkreuz vom Sonnenkönig
Staunen lässt ein mit Edelsteinen besetztes Brustkreuz aus der 28-jährigen Regentschaft Christoph Bernhards von Galens. Der Fürstbischof erhielt das Schmuckstück höchstselbst von Ludwig XIV. von Frankreich. Der „Sonnenkönig“ überreichte es 1672 während des Feldzuges gegen die Niederlande. Von den militärischen Erfolgen von Galens zeugt auch ein Plan seiner Belagerung Münsters von 1661, dem Jahr, als er die Stadt endgültig von der nach Unabhängigkeit strebenden Bürgerschaft zurückeroberte. Zusammen mit dem Belagerungsplan des Stadtmuseums aus dem Jahr 1657 wird die Karte das Reiterbildnis des Regenten rahmen.
Info: Ausstellung „Das LWL-Landesmuseum zu Gast“, 22. Januar bis 20. Mai im Stadtmuseum Münster, Salzstraße 28, unter Leitung der Museumsdirektoren Dr. Barbara Rommé (Stadtmuseum) und Dr. Hermann Arnhold (LWL-Landesmuseum). Experten des Landesmuseums laden einmal im Monat zu Vorträgen und Gesprächen rund um die Ausstellung ein. Auftakt ist am 31. Januar, 17 Uhr. Dr. Gerd Dethlefs spricht dann zum "Kampf um den Glauben - Münster und die Welt 1350 bis 1650". Weitere Infos im Stadtnetz unter www.muenster.de/museum
Fotos:
Mittelalterliche Schmuckstücke aus dem Schatz des Stadtweinhauses. Foto: Stadt Münster. Veröffentlichung mit dieser Pressemitteilung honorarfrei.
Auffällige Banner weisen den Weg zu den Objekten aus dem LWL-Landesmuseum. Wie hier zum Prinzipalmarkt-Gemälde von Cornelis Springer, das neben seinem „Geschwisterbild“ des Stadtmuseums Münster gezeigt wird. Foto: Stadt Münster. Veröffentlichung mit dieser Pressemitteilung honorarfrei.
Die Kirschsäule von Thomas Schütte als Modell auf Augenhöhe. Foto: Stadt Münster. Veröffentlichung mit dieser Pressemitteilung honorarfrei.
Funkelnde Pracht: Edelsteine zieren das Brustkreuz Christoph Bernhard von Galens. Foto: LWL-Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte in Münster
Die Skulptur „Kirschsäule“ in ganzer Größe. Hier auf einem Plakat für die skulptur.projekte 1987 in Münster. Foto: LWL-Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte in Münster
Derweil der Neubau des Landesmuseums bis zu seiner Eröffnung im Frühjahr 2014 weiter Form und Gestalt annimmt, darf sich das Stadtmuseum über „Leihgaben auf Zeit“ freuen. 33 ausgesuchte Werke zur Stadtgeschichte aus dem Haus am Domplatz bereichern bis Mai die Schausammlung des Stadtmuseums. Für die Besucherinnen und Besucher eröffnen sich durch dieses Projekt - nicht nur bei den Springer-Ansichten - faszinierende Vergleiche zwischen einzelnen Objekten.
Die Idee dazu stammt vom Förderverein des Stadtmuseums, der auch die Kosten übernimmt. Dessen Vorsitzender Jochen Herwig: „Ein schöner und anschaulicher Beitrag zur Stadtgeschichte Münsters. Zugleich dokumentiert diese Gemeinschaftsschau die freundschaftliche Verbindung zwischen den beiden Häusern.“
Bedeutende Landmarken in Münsters Historie
Portraits des Täuferkönigs Jan von Leiden oder des preußischen Reformers Freiherr vom Stein, Schmuckstücke aus dem Schatz des Stadtweinhauses um 1300, meisterliche Gold-Pokale oder frühe Ausstellungsplakate der "skulptur.projekte" - all diese Kunstwerke stehen für historisch bedeutende Landmarken in Münsters Historie. "Das Stadtmuseum Münster ist als eines der besucherstärksten Museen in Münster ein Garant dafür, dass viele Menschen sich diese Präsentation anschauen werden“, sagt Dr. Andrea Hanke. "Dieser `Appetizer` vorweg überbrückt dann auch die Wartezeit bis zur Wiedereröffnung des LWL-Landesmuseums“, so die Beigeordnete für Kultur.
Niemand muss beim Rundgang über die zwei Ausstellungsetagen lange nach den "Neuzugängen" suchen. Markante rote oder weiße Banner weisen den Weg. Und es gibt viele Kostbarkeiten zu entdecken. Wie die Bildnisbüste aus Gips, die Elisabet Ney im Jahr 1860 vom Grafen August von Westphalen anfertigte. Sie hat ihren Platz in der Ausstellung neben einer Marmorbüste der ehrgeizigen Bildhauerin. Bearbeitungsspuren am Gipsmodell lassen darauf schließen, dass es sich um eine originale Arbeitsvorlage der Bildhauerin handelt und einen Versuch, den Grafen für eine Marmorausführung, die mehr Reputation versprach, zu gewinnen.
Ein Brustkreuz vom Sonnenkönig
Staunen lässt ein mit Edelsteinen besetztes Brustkreuz aus der 28-jährigen Regentschaft Christoph Bernhards von Galens. Der Fürstbischof erhielt das Schmuckstück höchstselbst von Ludwig XIV. von Frankreich. Der „Sonnenkönig“ überreichte es 1672 während des Feldzuges gegen die Niederlande. Von den militärischen Erfolgen von Galens zeugt auch ein Plan seiner Belagerung Münsters von 1661, dem Jahr, als er die Stadt endgültig von der nach Unabhängigkeit strebenden Bürgerschaft zurückeroberte. Zusammen mit dem Belagerungsplan des Stadtmuseums aus dem Jahr 1657 wird die Karte das Reiterbildnis des Regenten rahmen.
Info: Ausstellung „Das LWL-Landesmuseum zu Gast“, 22. Januar bis 20. Mai im Stadtmuseum Münster, Salzstraße 28, unter Leitung der Museumsdirektoren Dr. Barbara Rommé (Stadtmuseum) und Dr. Hermann Arnhold (LWL-Landesmuseum). Experten des Landesmuseums laden einmal im Monat zu Vorträgen und Gesprächen rund um die Ausstellung ein. Auftakt ist am 31. Januar, 17 Uhr. Dr. Gerd Dethlefs spricht dann zum "Kampf um den Glauben - Münster und die Welt 1350 bis 1650". Weitere Infos im Stadtnetz unter www.muenster.de/museum
Fotos:
Mittelalterliche Schmuckstücke aus dem Schatz des Stadtweinhauses. Foto: Stadt Münster. Veröffentlichung mit dieser Pressemitteilung honorarfrei.
Auffällige Banner weisen den Weg zu den Objekten aus dem LWL-Landesmuseum. Wie hier zum Prinzipalmarkt-Gemälde von Cornelis Springer, das neben seinem „Geschwisterbild“ des Stadtmuseums Münster gezeigt wird. Foto: Stadt Münster. Veröffentlichung mit dieser Pressemitteilung honorarfrei.
Die Kirschsäule von Thomas Schütte als Modell auf Augenhöhe. Foto: Stadt Münster. Veröffentlichung mit dieser Pressemitteilung honorarfrei.
Funkelnde Pracht: Edelsteine zieren das Brustkreuz Christoph Bernhard von Galens. Foto: LWL-Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte in Münster
Die Skulptur „Kirschsäule“ in ganzer Größe. Hier auf einem Plakat für die skulptur.projekte 1987 in Münster. Foto: LWL-Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte in Münster