Feuerwerk der Temperamente

05.12.2012

Vier kontrastreiche Bläserformationen: Bernstein / Fowlkes / Rojas, „Deep Schrott“ und Orchesta Jamalandruki beim 24. Jazzfestival Münster

Münster (SMS) Markenzeichen des vom städtischen Kulturamt ausgerichteten Internationalen Jazzfestivals ist auch 2013 eine Dramaturgie, die das „Wechselbad der Klänge“ pflegt. Das gilt nicht zuletzt für vier Bläserformationen, die - trotz vergleichbarer Instrumentierung - nicht unterschiedlicher sein können: Zwei Programme mit Bernstein/ Fowlkes/ Rojas (einmal mit und einmal ohne Schlagzeugverstärkung), die vier Saxophonisten von „Deep Schrott“ und der Saxophonist Josetxo Goia-Aribe mit "La Orquesta Jamalandruki ". Sie alle stehen für das münstertypische Konzept des Festivalleiters Fritz Schmücker - die Ästhetik der Kontraste.

So wie Steven Bernstein (Slide-Trompete), Curtis Fowlkes (Posaune) und Marcus Rojas (Tuba). Die drei Aushängeschilder der New Yorker Jazzszene werden mit zwei unterschiedlichen Auftritten in Münster glänzen. Und dabei die Grenzen zwischen traditionellen Spielformen und purer Experimentierfreude radikal ausloten. „Jazz is fun“, lautet ihr Credo. Gemeinsam mit dem Schlagzeuger Billy Martin werden sie bei ihrem ersten Auftritt im Großen Haus ein ‚Finale Furioso’ des ersten Festivaltages (Freitag, 4.1.) aufbieten. Latin-Rhythmen stehen neben kongolesischen Melodien, ein alter Ike und Tina Turner-Klassiker neben 70er-Jahre-TV-Krimi-Soundtrack. „RagTimeFunk mit gelegentlichen Avantgarde-Einlagen“, wie „Wicked Knee“, so der Name des US-Quartetts, seine Musik selbst beschreibt oder auch einfach Drum’n’Brass-Party-Musik. Am Samstag (16 Uhr) werden die drei Bläser Bernstein, Fowlkes und Rojas dann im Kleinen Haus ein Programm auf die Beine stellen, das sich auf die Musik des eigenwilligen Thelonius Monk und auf den großen Duke Ellington beruft. Es wird provokant, rasant und ausgefallen all das zusammenwürfeln, was die beiden Heroen der amerikanischen Jazz-Geschichte zu bieten haben.

„Deep Schrott“: Volle Kanne Heavy Metal

Volle Kanne Heavy Metal garantiert das erste und immer noch einzige Bass-Saxophon-Quartett „Deep Schrott“ beim Auftritt am Festival-Sonntag (13.30 Uhr, Kleines Haus). Dirk Raulf, Wollie Kaiser, Andreas Kaling und der Münsteraner Jan Klare spielen so ziemlich alles, was ihnen vor die Bleche kommt.

Mit Vorliebe lässt sich das Quartett dabei von härteren Spielarten zwischen Grunge und Punk inspirieren. Brachiale Riffs, tonnenschwere Grooves, aggressive Improvisationen ist die eine Seite. Daneben gibt es leichtfüßige Improvisationen, feinsinnig gewebte Klangspektren und humorvolle Zitate. Und immer wieder Bekanntes: Beatles, Kylie Minogue, Fleetwood Mac oder Led Zeppelin. Deren Musik arrangiert „Deep Schrott“ neu - überraschend und überwältigend.

Straßenmusik zwischen Klassik, Jazz und Folk

Die eigene Kindheit als Quelle der Inspiration lässt der Saxophonist Josetxo Goia-Aribe mit seinem „La Orquesta Jamalandruki“ am 6. Januar (16 Uhr, Großes Haus) sprudeln. Er erweist dem Magier Ricardo Rebolledo Zubiarain die Ehre. Als „Jamalandruki“ hat der Zauberer in den 1960er-Jahren die Jahrmärkte und vergnüglichen Feste in der Navarra im Norden Spanien bereist.

Um ihm neues musikalisches Leben einzuhauchen, bedient sich Saxophonist Goia-Aribe der Instrumentierung alter Blaskapellen seiner Heimat südlich der Pyrenäen. Trompete, Posaune, Tuba und ein Schlagzeug, mehr braucht sein kleines Orquesta nicht, um nach ganz großem Zirkus zu klingen. Mal ist es Manegen-Musik, dann hört es sich an wie bei Prozessionen, populäre Volkslieder stehen neben Fanfaren aus den Stierkampfarenen oder Tänzen der Region. Und wenn dann auch mal Monksche Versatzstückchen durch die nordspanische Szenerie hüpfen, ist das keine Illusion, sondern musikalische Akrobatik ohne Netz und doppelten Boden.

In Begleitung von zwei lokalen Navarra-Musikern hat Goia-Aribe Freunde um sich geschart, die wie geschaffen sind für diese Melange aus Folk and Fun, deren Stücke zumeist in kurzen, prägnanten Dosen verabreicht werden.

Infos: Festivalfans müssen sich beeilen, der Vorverkauf läuft auf Hochtouren, Theater Münster, Neubrückenstaße, Telefon 02 51/59 09-100, alle Infos im Netz unter www.jazzfestival-muenster.de

Fotos:

Volle Kanne Heavy Metal garantiert das erste und einzige Bass-Saxophon-Quartett „Deep Schrott. Foto: Veröffentlichung mit dieser Pressemitteilung honorarfrei.

Das Trio Fowlkes, Rojas und Trompeter Bernstein (Foto) lotet die Grenzen zwischen traditionellen Spielformen und purer Experimentierfreude radikal aus. Foto: Michael Weintrob. Veröffentlichung mit dieser Pressemitteilung honorarfrei.


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