Von gesunkenen Kähnen und anderen Katastrophen
28.02.2012
Münster (SMS) Feuer und wuchtige Explosionen in der Munitionsanstalt Mauritzheide im Dezember 1915 oder der schnelle Untergang eines tonnenweise mit Archivgut beladenen Bootes im März 1945 - das sind zwei Ereignisse, die dem „Tag der Archive“ am 4. März ihren Stempel aufdrücken. „Feuer, Wasser, Krieg und andere Katastrophen“ lautet das Motto, zu dem fünf große Archive aus Münster einladen, um Geschichte hautnah zu erleben.
Archivarbeit nur für Experten, Geschichtsstudenten und Wissenschaftler? Im Gegenteil, schlummern in Archiven doch von Taufregistern bis Vereinschroniken viele Informationen, die nicht allein einem Fachpublikum zur Verfügung stehen. Wie auch die Öffentlichkeit Bestände für eigene Recherchen nutzen kann, wollen die beteiligten Institutionen an diesem Tag demonstrieren und mit Einblicken in ihre Arbeit Hemmschwellen abbauen. Von 12 bis 18 Uhr stellen sich die Archive von Stadt, Land NRW, LWL- Landschaftsverband Westfalen-Lippe, Bistum und Universität mit Führungen, Mitmachaktionen, Lesung und Vortrag in der Speicherstadt in Münster-Coerde vor.
Wie Archive arbeiten, zeigen die Ansprechpartner an Informationsständen im Stadtarchiv (Speicher 8). Eine kleine Archivalienschau gibt einen Eindruck von Kulturgütern, die sonst sicher in den Magazinen lagern. Für das Publikum öffnen sich an diesem Tag Türen, die sonst verschlossen bleiben. So lassen sich Restauratoren im Technischen Zentrum des Landesarchivs (Speicher 11) über die Schulter sehen. Rundgänge führen stündlich ab 12 Uhr in die Magazine des Stadtarchivs, in denen historische Schätze für die Zukunft verwahrt werden.
Notfallübung mit Feuerwehr
Ob kleinere Wasserschäden durch verstopfte Rohre oder Katastrophen wie der verheerende Brand in der Anna-Amalia-Bibliothek in Weimar - kein Archiv ist vor Ernstfällen geschützt. In Münster haben sich daher im Jahr 2010 Archive und Bibliotheken zu einem Notfallverbund zusammengeschlossen. Das Ziel: gegenseitige Unterstützung im Falle einer großen Gefährdung. Am "Tag der Archive" stellt sich der Verbund vor und probt gemeinsam mit der Feuerwehr zwischen 12 und 14 Uhr den Notfall. Besucher sind eingeladen, sich an der "Ersten Hilfe" für beschädigte Akten und Bücher zu beteiligen.
Eines der bundesweit größten Projekte zur Rettung kriegsgeschädigten Archivgutes ist im Technischen Zentrum angesiedelt. Das landesweite Restaurierungszentrum demonstriert an „Gesunkenen Schätzen - Kahnakten“ seine Arbeitsweise (15.30 Uhr). Zuvor, um 14.15 Uhr, berichtet Gerd Dethlefs im Stadtarchiv über Kriege und Katastrophen in Münsters Geschichte - nicht nur über die Explosion in der Munitionsanstalt.
Programm für kleine Gäste
Auch an die „kleinen“ Gäste ist gedacht. Im Stadtarchiv richtet sich eine Führung eigens an Kinder (14.15 Uhr), und im Technischen Zentrum heißt es zwischen 12 und 18 Uhr „Mitmachen“ beim Wachssiegel gießen und Schreiben mit Gänsekiel und Tinte.
Prominenter Gast im Stadtarchiv ist um 17 Uhr Jürgen Kehrer. Der Erfinder der Wilsberg-Figur liest aus seinen historischen Münster-Krimis. Für deren Recherche hat der Autor immer wieder auch in Münsters Archiven gestöbert …
Info-Kasten
Der „Tag der Archive“, initiiert vom Verband deutscher Archivarinnen und Archivare e.V. (VdA), wird bundesweit alle zwei Jahre ausgetragen. Fünf Institutionen aus Münster stellen sich am 4. März in der Speicherstadt in Coerde vor: Bistumsarchiv, Landesarchiv NRW und Technisches Zentrum, LWL-Archivamt für Westfalen, Stadtarchiv, Universitätsarchiv. In Führungen, Aktionen, Vortrag und Lesung gibt es von 12 bis 18 Uhr „Geschichte zum Anfassen“.
Archivarbeit nur für Experten, Geschichtsstudenten und Wissenschaftler? Im Gegenteil, schlummern in Archiven doch von Taufregistern bis Vereinschroniken viele Informationen, die nicht allein einem Fachpublikum zur Verfügung stehen. Wie auch die Öffentlichkeit Bestände für eigene Recherchen nutzen kann, wollen die beteiligten Institutionen an diesem Tag demonstrieren und mit Einblicken in ihre Arbeit Hemmschwellen abbauen. Von 12 bis 18 Uhr stellen sich die Archive von Stadt, Land NRW, LWL- Landschaftsverband Westfalen-Lippe, Bistum und Universität mit Führungen, Mitmachaktionen, Lesung und Vortrag in der Speicherstadt in Münster-Coerde vor.
Wie Archive arbeiten, zeigen die Ansprechpartner an Informationsständen im Stadtarchiv (Speicher 8). Eine kleine Archivalienschau gibt einen Eindruck von Kulturgütern, die sonst sicher in den Magazinen lagern. Für das Publikum öffnen sich an diesem Tag Türen, die sonst verschlossen bleiben. So lassen sich Restauratoren im Technischen Zentrum des Landesarchivs (Speicher 11) über die Schulter sehen. Rundgänge führen stündlich ab 12 Uhr in die Magazine des Stadtarchivs, in denen historische Schätze für die Zukunft verwahrt werden.
Notfallübung mit Feuerwehr
Ob kleinere Wasserschäden durch verstopfte Rohre oder Katastrophen wie der verheerende Brand in der Anna-Amalia-Bibliothek in Weimar - kein Archiv ist vor Ernstfällen geschützt. In Münster haben sich daher im Jahr 2010 Archive und Bibliotheken zu einem Notfallverbund zusammengeschlossen. Das Ziel: gegenseitige Unterstützung im Falle einer großen Gefährdung. Am "Tag der Archive" stellt sich der Verbund vor und probt gemeinsam mit der Feuerwehr zwischen 12 und 14 Uhr den Notfall. Besucher sind eingeladen, sich an der "Ersten Hilfe" für beschädigte Akten und Bücher zu beteiligen.
Eines der bundesweit größten Projekte zur Rettung kriegsgeschädigten Archivgutes ist im Technischen Zentrum angesiedelt. Das landesweite Restaurierungszentrum demonstriert an „Gesunkenen Schätzen - Kahnakten“ seine Arbeitsweise (15.30 Uhr). Zuvor, um 14.15 Uhr, berichtet Gerd Dethlefs im Stadtarchiv über Kriege und Katastrophen in Münsters Geschichte - nicht nur über die Explosion in der Munitionsanstalt.
Programm für kleine Gäste
Auch an die „kleinen“ Gäste ist gedacht. Im Stadtarchiv richtet sich eine Führung eigens an Kinder (14.15 Uhr), und im Technischen Zentrum heißt es zwischen 12 und 18 Uhr „Mitmachen“ beim Wachssiegel gießen und Schreiben mit Gänsekiel und Tinte.
Prominenter Gast im Stadtarchiv ist um 17 Uhr Jürgen Kehrer. Der Erfinder der Wilsberg-Figur liest aus seinen historischen Münster-Krimis. Für deren Recherche hat der Autor immer wieder auch in Münsters Archiven gestöbert …
Info-Kasten
Der „Tag der Archive“, initiiert vom Verband deutscher Archivarinnen und Archivare e.V. (VdA), wird bundesweit alle zwei Jahre ausgetragen. Fünf Institutionen aus Münster stellen sich am 4. März in der Speicherstadt in Coerde vor: Bistumsarchiv, Landesarchiv NRW und Technisches Zentrum, LWL-Archivamt für Westfalen, Stadtarchiv, Universitätsarchiv. In Führungen, Aktionen, Vortrag und Lesung gibt es von 12 bis 18 Uhr „Geschichte zum Anfassen“.