Gekochter Aal und Paderborner Bier
20.01.2012
Münster (SMS) Respekt: Das üppige Festmahl, das die Äbtissin des Stiftes Überwasser anno 1651 ihren adligen Damen an einem Fastensamstag auftragen ließ, verlangt nach Stehvermögen. Vielfältigsten Fischvariationen, Eierspeisen, Reis, gekochtem Obst und Pasteten folgten zehn unterschiedliche Sorten Konfekt. Spanischer Wein und edle Tropfen vom Rhein wechselten mit dem hoch geschätzten, weil alkoholreichen Paderborner Bier. Getafelt wurde an diesem Abstinenztag vor 361 Jahren von 18.30 bis 1 Uhr. Wie aber ernährten sich Münsteraner aller Schichten im 16. und 17. Jahrhundert? Diese Frage beleuchtet der Themenabend des Stadtarchivs am Donnerstag, 26. Januar, um 18 Uhr.
Die Referentin, Prof. Dr. Barbara Krug-Richter, hat dazu vor allem Küchenbücher, Rechnungsunterlagen und Akten des ehemaligen Magdalenenhospitals und des Leprosenhaus Kinderhaus, die jetzt im Stadtarchiv aufbewahrt werden, ausgewertet. Die aufschlussreichen Forschungen der Volkskundlerin und Historikerin belegen die Ess- und Küchenkultur der Münsteraner mit „Armen- und Herrenspeisen“ - je nach gesellschaftlichem Stand und Geldbeutel.
So kannte die Mehrzahl der Haushalte im frühneuzeitlichen Münster keine mehrgängigen Menüs. Als klassisches Fastenessen kamen allenfalls Stockfisch und Hering auf den Tisch. Bei der Themenreise zurück in das Münster der frühen Neuzeit erfahren die Zuhörer auch, dass der berühmte westfälische Schinken für viele Menschen eine rare Kostbarkeit war und welchen Einfluss die Fastenregeln der Kirche auf die Speisezettel hatten.
Urkunden und andere Originale zum Thema aus dem 16. und 17. Jahrhundert illustrieren den Vortrag. Der Eintritt in das Stadtarchiv, An den Speichern 8, in der Speicherstadt Coerde ist frei.
Foto:
Blick in eine bürgerliche Wohnküche. Die Familie hat sich um das Kaminfeuer versammelt. Ein Mann hält das Waffeleisen, das Mädchen am Tisch schichtet das Backwerk. In der Mitte des Bildes aus dem 16. Jahrhundert sitzt die Hausfrau. Foto: Stadt Münster. Veröffentlichung mit dieser Pressemitteilung honorarfrei.
Die Referentin, Prof. Dr. Barbara Krug-Richter, hat dazu vor allem Küchenbücher, Rechnungsunterlagen und Akten des ehemaligen Magdalenenhospitals und des Leprosenhaus Kinderhaus, die jetzt im Stadtarchiv aufbewahrt werden, ausgewertet. Die aufschlussreichen Forschungen der Volkskundlerin und Historikerin belegen die Ess- und Küchenkultur der Münsteraner mit „Armen- und Herrenspeisen“ - je nach gesellschaftlichem Stand und Geldbeutel.
So kannte die Mehrzahl der Haushalte im frühneuzeitlichen Münster keine mehrgängigen Menüs. Als klassisches Fastenessen kamen allenfalls Stockfisch und Hering auf den Tisch. Bei der Themenreise zurück in das Münster der frühen Neuzeit erfahren die Zuhörer auch, dass der berühmte westfälische Schinken für viele Menschen eine rare Kostbarkeit war und welchen Einfluss die Fastenregeln der Kirche auf die Speisezettel hatten.
Urkunden und andere Originale zum Thema aus dem 16. und 17. Jahrhundert illustrieren den Vortrag. Der Eintritt in das Stadtarchiv, An den Speichern 8, in der Speicherstadt Coerde ist frei.
Foto:
Blick in eine bürgerliche Wohnküche. Die Familie hat sich um das Kaminfeuer versammelt. Ein Mann hält das Waffeleisen, das Mädchen am Tisch schichtet das Backwerk. In der Mitte des Bildes aus dem 16. Jahrhundert sitzt die Hausfrau. Foto: Stadt Münster. Veröffentlichung mit dieser Pressemitteilung honorarfrei.